BUNTE BÜHNE BASKETBALL (41)

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Für den länger ausfallenden Center Anzac Rissetto hat Phoenix Hagen Ersatz in den Niederlanden gefunden.

Die einen rüsten nach oder tauschen Personal aus, weil sie mit ihrem bisherigen sportlichen Abschneiden unzufrieden sind. Die anderen haben noch einen Import-Slot offen und mit einer Vertragsunterzeichnung gewartet, bis sich der teils überhitzte Markt beruhigt, sprich Profis ein wenig preisgünstiger zu haben sind. Wie dem auch sei: In der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA drehte sich auch rund um den vierten Spieltag das Personalkarussell.

Zuletzt bei Aufsteiger-Rückkehrer Bayer GIANTS Leverkusen, der Ende der vergangenen Woche die Verpflichtung von Kobe Langley bekanntgab. Der 24-jährige Zwillingsbruder von Crailsheims Keyshaun Langley ist seit rund eineinhalb Jahren auch außerhalb der USA aktiv. Er schloss sich aus Greensboro/North Carolina kommend im Frühjahr 2024 den Nelson Giants in Neuseeland an, bei denen er den Sommer verbrachte. Nach einer kurzen Verschnaufpause in der Heimat ging es für den Point Guard über den Großen Teich weiter nach Europa. Im ungarischen Szedeák war er von September bis November 2024 tätig (acht Einsätze – elf Punkte und acht Assists pro Partie). Der zeitlich begrenzte Vertrag lief aus und sein Agent vermittelte ihn zu Kapakli Spor (2. Liga Türkei). Einmal mehr wusste er auch am Mittelmeer mit elf Zählern pro Match zu überzeugen. Die Spielzeit 2024/25 endete dann für ihn in der Slowakei. Dort kreuzten sich seine Wege mit Bruder Keyshaun, der für die Nitra Blue Wings auflief. Mit diesem Club zog er in das Playoff-Halbfinale ein. Seine statistischen Werte von elf Punkten, fünf Korbvorlagen und zwei Steals in durchschnittlich 28 Minuten konnten sich sehen lassen.

„Uns war von Anfang an klar, dass es sehr schwer werden würde, die gesamte Saison mit lediglich drei Imports zu bestreiten“, so GIANTS-Headcoach Mike Koch, der offenbar mit dem an Silvester 2000 geborenen US-Boy einen echten Volltreffer an Land gezogen hat. Beim überraschenden 84:81-Erfolg gegen die bis dato unbesiegten Eisbären Bremerhaven avancierte Langley mit 20 Punkten zum Topscorer der Partie. Er versenkte fünf Dreier und steuerte fünf Assists zum Gelingen bei, so dass Koch konstatierte: „Kobe hat genau das abgerufen, was wir uns von ihm gewünscht haben. Langley ist ein Aufbauspieler, wie er im Buche steht.“ Da Kapitän Dennis Heinzmann ein Double Double glückte (15 Zähler, elf Rebounds) und auch Donte Nicholas noch acht Abpraller aus dem Himmel über dem Rhein pflückte, half es den Nordlichtern am Ende wenig weiter, dass sie drei von vier Vierteln zu ihren Gunsten entschieden hatten.

Auch die Uni Baskets Münster haben auf dem Transfermarkt noch einmal zugeschlagen und den US-Forward Caleb Zurliene an Land gezogen. Die Ostwestfalen haben damit auf ihre angespannte Personallage reagiert. Mit Adam Touray (Bandscheibenvorfall), Cosmo Grühn (muskuläre Probleme) und Julius Ferber (Aufbautraining) muss Cheftrainer Götz Rohdewald mittel- bzw. langfristig auf drei Leistungsträger verzichten. Zurliene spielte zuletzt für den niederösterreichischen Erstligisten Traiskirchen Lions. Beim 92:86-Erfolg von Münster gegen die VfL SparkassenStars Bochum, die am Samstag, 1. November (19 Uhr), bei den GIESSEN 46ers gastieren, steuerte der 25-Jährige in zehn Minuten Einsatzzeit drei Punkte und einen Rebound bei. Der Abend stand jedoch ganz im Zeichen von Eigengewächs Paul Viefhues. Der 20-Jährige glänzte mit seinem persönlichen ProA-Karrierebestwert von 24 Punkten, traf fünf seiner sieben Distanzwürfe und sammelte auch noch zwei Abpraller ein.

Auch die Paderborn Baskets haben personell nochmals nachgelegt und den Kanadier Kevin Osawe verpflichtet. Der 27-Jährige, 2,01 Meter groß und 95 Kilogramm schwer, hat außerdem einen nigerianischen Pass. Er spielte zuletzt für den kanadischen Erstligisten Montreal Alliance, bringt aber auch Europa-Erfahrung aus Serbien und der Slowakei mit nach Ostwestfalen. Bei der 73:76-Niederlage bei Titelfavorit HAKRO Merlins Crailsheim, für die Anthony Gaines 32 Punkte markierte und fünf Rebounds einsammelte, stand Osawe allerdings noch nicht auf dem Parkett.

Den Vogel des Wochenendes schoss indes einmal mehr Marcus Graves ab. Der Regisseur von Phoenix Hagen legte beim 119:88-Erfolg bei den Nürnberg Falcons mit 30 Punkten nicht nur einen persönlichen ProA-Bestwert auf, sondern versenkte auch neun seiner zehn Dreier-Versuche. Insgesamt trafen die Volmestädter 23 ihrer 39 Würfe von jenseits der 6,75-Meter-Marke, was einen starken Wert von 59 Prozent bedeutet.

In die Siegesfeierlichkeiten platzte jedoch auch die Nachricht der schweren Verletzung des neuen und aus Bremerhaven gekommenen neuseeländischen Centers Anzac Rissetto, der wegen eines gegen Münster erlittenen Schleudertraumas erst im nächsten Jahr wieder einsatzfähig sein wird. Die Truppe von Cheftrainer Chris Harris reagierte jedoch umgehend und verpflichtete den niederländischen 2,13-Meter-Hünen Lucas N’Guessan. Der Center, der einen Drei-Monats-Vertrag unterschrieb, spielte zuletzt in der zweiten spanischen Liga für Palma Basquet Mallorca. Vor seiner Ankunft an der Volme verbrachte der in De Lier geborene N’Guessan einige Tage in Braunschweig, wo er seinen für die Basketball Löwen auflaufenden jüngeren Bruder David besuchte.

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