BUNTE BÜHNE BASKETBALL (45)

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Phoenix Hagen legt mit 123 Punkten den drittbesten Output seiner Clubhistorie hin.

Am neunten Spieltag der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA hat Pointguard Aleksa Kovacevic von den EPG Baskets Koblenz ein Ausrufezeichen gesetzt. Der 23-jährige Deutsch-Serbe, der im Sommer von Pokalsieger SYNTAINICS MBC ans Deutsche Eck kam, versenkte elf von seinen 13 Würfen aus der Nahdistanz, drei Dreier und elf seiner zwölf Freiwürfe, so dass am Ende 42 Punkte für den jungen Mann aus der Kleinstadt Valjevo eine Autostunde südwestlich von Belgrad von der Anzeigetafel leuchteten. In den ersten sieben Partien hatte es Kovacevic auf zusammen 63 Punkte gebracht, nun erhöhte er seine Stats (und auch das Interesse an seiner Person) deutlich. 

Es war eine Leistung, die jedoch angesichts der 30-Punkte-Niederlage gegen die Artland Dragons (83:113) und des Donnerwetters von Headcoach Stephan Dohrn völlig unterging. „Nach der Halbzeit war es blamabel und vor der Halbzeit einfach nur dumm“, grantelte der Ex-Rhöndorfer, der kein Blatt vor den Mund nehmen wollte: „Die Offense war eine Katastrophe, das Spiel zur Halbzeit leider so gut wie gelaufen. Wir haben den Zug zum Korb verweigert und immer weiter schlechte Würfe von der Dreipunktelinie genommen. Zum fünften Mal in Folge treten wir zu Hause in einer entscheidenden Phase des Spiels offensiv schlecht auf, weil wir nicht schlau genug spielen.“ Das saß …

Gesessen haben auch die Würfe der Profis von Phoenix Hagen, die sich den Frust der Overtime-Pleite bei den Artland Dragons von der Seele warfen und die Bayer Giants Leverkusen mit 123:81 geschlagen, ja vermöbelt, nach Hause schickten. Mit eben jenen 123 Zählern legten die Südwestfalen, bei denen sieben Akteure doppelt punkteten, die 49 Prozent ihrer Würfe aus Downtown trafen und die 34 Assists markierten und 42 Rebounds einsammelten, den dritthöchsten Output ihrer Club-Historie hin. Nur beim 126:108 über Braunschweig (23. Januar 2005) sowie beim 124:70 gegen den TV Lich (11. Oktober 2008) kam Hagen auf mehr Zählbares. Mit neun Assists stellte der aus Trier verpflichtete Pointguard Marcus Graves seine persönliche Saisonbestleistung ein. Marvin Omuvwie griff sich acht Rebounds, was ebenfalls ein Season High bedeutete. Kein Wunder also, dass sich „Feuervogel“-Übungsleiter Chris Harris am Ende äußerst zufrieden zeigte: „Gerade hinten raus ist es uns gelungen, den Hebel nochmals umzulegen und eine Seriosität zu zeigen, die uns ein Stück weit auf das vorbereitet, was uns kommende Woche in Göttingen erwartet.“

Hinten raus? Der Kanadier meinte das mit 34:18 überzeugend gewonnen Schlussviertel, in dem auf Leverkusener Seite der ehemalige Gießener Luca Kahl allerdings nicht mehr mitwirken konnte. Schon in der Anfangsphase, in der die Hausherren schnell 13:0 vorne lagen, verletzte sich der 28-Jährige am Ellenbogen. In seine Rolle schlüpfte mit Viktor Ziring ebenfalls ein Ex-46ers-Akteur, der schließlich mit 37:36 Minuten, in denen ihm 15 Punkte (alle von jenseits der 6,75-Meter-Linie) glückten, auf einen an ProA-Spieltag neun nicht zu übertreffenden Ausdauer-Bestwert kam.

Ohne seine beiden Leistungsträger Lenny Liedtke und Tehree Horn verlangte der BBC Bayreuth BBL-Absteiger BG Göttingen alles ab, musste sich am Ende aber doch noch mit 77:88 geschlagen geben. Die Wagnerstädter hatten schon zu Beginn des Schlussviertels mit 56:52 geführt, ein 25:38 in diesem Abschnitt machte ihnen dann aber doch noch einen Strich durch die Rechnung. Der von den South Alabama Jaguars gekommene Small Forward Cantia Rahming fischte für Bayreuth zwar 14 Abpraller aus dem fränkischen Himmel, am Ende hatten die von Zack Jackson (17 Punkte) und dem mit Coach Fabian Strauß aus Dresden gekommenen Daniel Kirchner (15, sechs Assists) den längeren Atem.

Einen schlimmen 28:53-Start bis zur Halbzeit erlebten die SBB Baskets Wolmirstedt gegen die Nürnberg Falcons BC, die das Match in Sachsen-Anhalt nach der Pause auch dank der 18 Punkte und 14 Rebounds ihres aus Iowa gekommenen Centers Brandton Chatfield locker angehen konnten. „Mir hat heute vor allem die erste Hälfte gut gefallen. Wir sind sehr routiniert und dominant aufgetreten und konnten an die gute Defensiv-Leistung aus dem Karlsruhe-Spiel anknüpfen“, freute sich Nürnbergs Coach und Sportdirektor Ralph Junge deshalb auch über den dritten Sieg in Serie.

Und dann sind da noch die Tigers Tübingen, die beim 104:85-Erfolg über Aufsteiger Paderborn Baskets 2847 Besucher (Saisonrekord) in der Paul-Horn-Arena begeisterten. Bei einer geschlossenen Mannschaftsleistung war JaCobi Wood mit 20 Punkten Topscorer. Ebenfalls zweistellig punkteten Melkisedek Moreaux (18), Bernard Pelote (17), der außerdem elf Rebounds herunterpflückte, Lukas Milner (14) und Miles Tention mit elf Punkten. Da half es den Ostwestfalen auch nicht weiter, dass sie mit Jalen Johnson (26) und Jonathan Klussmann (23) die beiden Top-Scorer des Abends stellten.

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