Vor dem ersten Playoff-Viertelfinale in Bremerhaven bittet Simon Krajcovic das Trainerteam und die Guards zum Meinungsaustausch.
Am Montag bat Simon Krajcovic alle Guards sowie das Trainerteam in einer Bäckerei zum Meinungsaustausch. Zur Lagebesprechung. Zur Fehleranalyse. Zu viel war zwei Tage zuvor zum Hauptrundenabschluss der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA bei der 72:86-Niederlage bei den Eisbären Bremerhaven passiert, als dass der Floor General der GIESSEN 46ers einfach so zur Tagesordnung übergehen wollte.
„Er hatte einen Zettel voller Aufzeichnungen, voller Ideen dabei, er hatte sich nach unserer Rückkehr offenbar viele Gedanken gemacht“, berichtete Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic am Dienstag in der Rivers-Trainingshalle von einem „sehr guten Gespräch. Solche Jungs, die mitdenken, die sich einbringen, die innovativ sind, die mag ich“, freute sich der 58-Jährige über die Initiative des slowakischen Internationalen. „Simon ist reflektiert. Dass er überlegt und sich einbringt, das hilft uns, das ist förderlich. Ein solch schlauer Mensch ist ein Gewinn für jede Mannschaft.“
Ob der Zettel des Regisseurs, den nicht nur Branislav Ignjatovic, sondern auch sein Assistent Nikola Stanic und die beiden anderen Pointguards Kevin McClain und Aiden Warnholtz bei einer Tasse Kaffee aufmerksam studierten, zum Playoff-Start an diesem Mittwoch (20 Uhr) – abermals bei den Eisbären Bremerhaven – weiterhelfen wird, steht natürlich in den Sternen. Klar aber ist: Es kann nur besser werden! Um es mit Kapitän Robin Benzing zu sagen: „Eine solch schwache Trefferquote an der Freiwurf- und von der Dreierlinie darf und wird uns nicht noch einmal passieren.“
Mit „Wut im Bauch“, so Nico Brauner, im Wissen, dass „Bremerhaven keine Übermannschaft, sondern schlagbar ist“, so Robin Benzing, und mit dem festen Willen, noch „eine Rechnung begleichen“ zu wollen, so Luis Figge, ist der Teambus des Altmeisters am Dienstag um 12.30 Uhr in Richtung Nordsee aufgebrochen. Nach einem Schusstraining am Mittwochvormittag steht am Abend das erste von maximal fünf Playoff-Viertelfinals bei jenem Team an, das „Frenki“ Ignjatovic nicht nur die schmerzhafteste aller seiner 41 Niederlagen in drei Jahren an der Lahn (60:98 am 1. Oktober 2022) beibrachte, sondern sein Team quasi in allerletzter Minute auch noch von Rang drei auf Platz fünf in der Hauptrunden-Tabelle beförderte. Wenn das nicht Motivation genug ist …
Hinzu kommt, dass Kevin McClain wieder zum Aufgebot gehört. „Er ist halt in jener Verfassung, in der man ist, wenn man vier Wochen nicht trainiert hat“, erwartet Branislav Ignjatovic vom Deutsch-Amerikaner keine Wunder. Er weiß aber, dass der 28-Jährige dem Team jederzeit einige Minuten und einige Punkte geben und so für Entlastung besonders auf den deutschen Positionen sorgen kann. „Kevin ist bemüht, er sprüht nur so vor Energie, ich bin glücklich, dass er wieder gesund ist“, zählt für den Cheftrainer aber in erster Linie, dass der bisherige 46ers-Topscorer sich von einer hartnäckigen Viruserkrankung wieder erholt hat.
„Wir haben keine Zeit zur Trauer. Jeder schließt eine Saison auf dem Platz ab, den er verdient hat“, ist „Frenki“ Ignjatovic Profi genug, um den Samstag abgeheftet zu haben. „Ich erwarte eine Reaktion von meiner Mannschaft. Sie hat viel mehr drauf, als sie in Bremerhaven gezeigt hat. Die K.o.-Runde hat ihre eigenen Gesetze, alles geht von Null los“, fährt der Chefcoach optimistisch gen Norden. Sein Team habe eine „aufschlussreiche“ Video-Analyse gehabt und freue sich darauf, die Scharte des Wochenendes zeitnah ausmerzen zu können.
Der Meinungsaustausch, die Lagebesprechung, die Fehleranalyse mit den Guards dürfte diesem hehren Vorhaben nicht im Wege gestanden haben …
Playoff-Viertelfinale der 46ers: Spiel eins (Mittwoch, 30. April, 20 Uhr, bei den Eisbären Bremerhaven), Spiel zwei (Samstag, 3. Mai, 19.30 Uhr, in der Osthalle gegen die Eisbären Bremerhaven), Spiel drei (Dienstag, 6. Mai, 19 Uhr, bei den Eisbären Bremerhaven), mögliches Spiel vier (Donnerstag, 8. Mai, 20 Uhr, in der Osthalle gegen die Eisbären Bremerhaven), mögliches Spiel fünf (Samstag, 10. Mai, 19.30 Uhr, bei den Eisbären Bremerhaven).
Die anderen Playoff-Viertelfinals, Spiel eins: HAKRO Merlins Crailsheim – Phoenix Hagen (Mittwoch, 30. April, 19.30 Uhr), Science City Jena – VfL SparkassenStars Bochum (Mittwoch, 30. April, 19.30 Uhr), VET-CONCEPT Gladiators Trier – Tigers Tübingen (Mittwoch, 30. April, 20 Uhr).
