Nach einer enttäuschenden Leistung, vor allem im zweiten Quarter, ist der Abstieg der JobStairs GIESSEN 46ers nach dem 70:91 endgültig besiegelt. Weil im Parallelspiel der SYNTAINICS MBC gegen die Basketball Löwen Braunschweig siegreich waren, ist das rettende Ufer für die Mittelhessen nun nicht mehr zu erreichen. Bei den Lahnstädtern erzielte Nuni Omot die meisten Punkte, dem Forward glückten neben 17 Zählern zusätzlich fünf Rebounds. JD Miller glückte zudem ein Double-Double, mit 12 Punkten sowie 11 Rebounds. Auf Seiten der Gäste ragte vor allem Mindaugas Susinskas heraus. Nach 40 Minuten standen bei dem Forward 18 Punkte auf der Habenseite. Die 46ers spielen als nächstes am Sonntag bei der BG Göttingen.
Die Hausherren mussten gewinnen und zeitgleich auf eine Niederlage der SYNTAINICS MBC hoffen, um sich noch eine Minimalchance auf den Klassenerhalt zu wahren. Bei dieser Aufgabe konnte Dennis Nawrocki auf Seiten des Traditionsclubs nicht mitwirken. Den Guard plagte eine Knieverletzung. TJ Williams fehlte außerdem weiterhin aufgrund seiner Außenbandverletzung. Ansonsten konnte Headcoach Pete Strobl auf alle Spieler in seinem Kader zählen. Auch Florian Koch und Phillip Fayne II hatten sich rechtzeitig fit gemeldet und standen als Optionen im Spieltagskader.
Pete Strobl beorderte zunächst Kendale McCullum, Bjarne Kraushaar, Martins Laksa, Nuni Omot und JD Miller auf das Parkett in der Gießener Osthalle. Die Gäste aus Chemnitz setzten als Erstes auf die Dienste von Nelson Weidemann, Isiaha Mike, Frantz Massenat, Darion Atkins sowie Trent Lockett.
Die Gastgeber starteten mit viel Elan in die Begegnung und konnten bereits nach zehn Sekunden durch einen Wurferfolg von Eigengewächs Bjarne Kraushaar mit 2:0 in Führung gehen. Die Antwort der Gäste aus Sachsen ließ allerdings nicht allzu lange auf sich warten. Isiaha Mike per Layup sowie Nelson Weidemann von jenseits des Perimeters drehten schnell das Geschehen zu Gunsten ihrer Farben (5:2, 2.). Weil auch Frantz Massenat in der nächsten Situation sträflich frei gelassen wurde, wuchs der Chemnitzer Scoring-Run auf acht Zähler an (8:2, 3.). Nuni Omot beendete die Gießener Durststrecke von der Freiwurflinie und startete auf diese Weise die Aufholjagd bei den Hausherren. Zwei konsekutive Dreier von Martins Laksa und Bjarne Kraushaar sowie ein krachender Dunk von JD Miller brachten sogar die Lahnstädter wieder in Führung, beim 11:10, in der vierten Spielminute. Eben dieser Miller blieb auch aus der Nahdistanz treffsicher, zudem ließ es Nuni Omot ein weiteres Mal ordentlich am Ring scheppern (16:10, 5.). Chemnitz meldete sich in Form von Trent Lockett zurück, der per Dreipunktewurf zum Erfolg kam (16:13, 5.). Kendale McCullum konnte zwar die Führung der Mittelhessen nach einer schönen Penetration in der Zone verteidigen (18:13, 6.). Weil aber Massenat auf Seiten der Gäste fünf Zähler in Folge verbuchen konnte, hatte Pete Strobl genug gesehen und berief das erste Timeout ein, auf Seiten der 46ers. (18:18, 7.) Zum Ende des ersten Abschnittes entwickelte sich dann ein offener Schlagabtausch. Omot und Binapfl konnten sich für die Hausherren auf dem Scoresheet eintragen, Jonas Richter hatte bei den NINERS den richtigen Riecher. So leuchtete nach acht Minuten eine knappe 23:22-Führung auf der Anzeigetafel, aus Sicht des Traditionsclubs. Nach einigen unglücklichen Abschlussversuchen war es dann McCullum, der die Gießener Führung per Korbleger leicht in die Höhe schrauben konnte (25:22, 9.). Malte Ziegenhagen konterte von Downtown und bescherte seinen Farben den Ausgleich, beim 25:25. Die letzte erfolgreiche Aktion des Quarters ereignete schließlich auf Seiten der Gastgeber, als McCullum erneut nach einem herrlichen Drive per Layup abschließen konnte (27:25, 10.).
Zu Beginn des zweiten Viertels fehlte beiden Teams zunächst das nötige Zielwasser. Mehrere Versuche auf beiden Seiten landeten nur auf oder sogar neben dem Ring. Erst ein Layup von Darion Atkins fand den Weg in die Reuse. Im Anschluss bescherte dann ein langer Zweipunktewurf von Mindaugas Susinskas den Gästen wieder die Führung, beim 29:27, in der 12. Spielminute. Der Chemnitzer Scoring-Run wuchs schließlich auf sieben Punkte an, als Ziegenhagen von jenseits des Perimeters erfolgreich blieb (32:27, 13.). In der nächsten Sequenz durften die Sachsen erstmals an der Freiwurflinie antreten und blieben dabei zweimal sicher. Die Führung der Gäste erhöhte sich so auf 34:27 in der 14. Minute. Den Hausherren klebte das Wurfpech regelrecht an den Fingern, auf Seiten von Chemnitz machten es Atkins und Richter jeweils per Korbleger besser. So leuchtete nach 15 Minuten eine 38:27-Führung für die NINERS auf der Anzeigetafel, was Pete Strobl dazu veranlasste, ein weiteres Team-Timeout einzuberufen. Nach einem weiteren Erfolg per Layup von Atkins war es dann Laksa auf Seiten der 46ers, der die Durststrecke aus der Nahdistanz endlich beenden konnte und den Rückstand auf neun Punkte verkürzen konnte (29:40, 16.). Danach nahmen aber wieder die Sachsen das Heft in die Hand und erzielten die nächsten fünf Zähler in Serie, durch Richter und Susinskas (29:45, 17.). Bei den Lahnstädtern stemmte sich McCullum von der Linie gegen die Dominanz der Sachsen und blieb zweimal erfolgreich. Ein Wurferfolg aus der Halbdistanz von Susinskas sorgte aber weiterhin für eine komfortable Führung der Gäste, beim 47:31 (18.). Für Gießen blieb auch im weiteren Verlauf des Quarters die Reuse wie vernagelt, Susinskas verbuchte den nächsten Treffer bei den NINERS. Die 50-Punkte-Marke war so für die Sachsen bereits nach 19 Minuten fast erreicht, beim 49:31. Weidemann setzte in der 20. Minute den Schlussakkord für Chemnitz, von Downtown, zum 52:31.
Auch nach Wiederanpfiff war den 46ers das Wurfglück zunächst nicht hold. Zwar konnte Florian Koch seine ersten drei Punkte von jenseits des Perimeters erzielen, doch Chemnitz konterte schnell, durch drei Zähler von Ziegenhagen. So bliebt der Abstand bestehen, beim 54:34, aus Sicht der Sachsen. Auch in den nächsten Aktionen agierten die Gäste deutlich souveräner, kamen zu Wurferfolgen durch Atkins und Lockett (59:34, 23.). Koch hatte nun beim Traditionsclub Gefallen gefunden am Werfen von Downtown und blieb ein weiteres Mal treffsicher. Dies trieb den NINERS aber keine Schweißperlen auf die Stirn. Massenat per Layup, Richter von der Linie sowie Lockett per Dreier bauten die Führung munter aus, bescherten ihren Farben damit einen dominanten Vorsprung von 28 Zählern (65:37, 25.). Durch einen Wurferfolg von Downtown durch Susinskas führten die Gäste schließlich erstmals mit mehr als 30 Zählern (68:37, 27.). Bei den Hausherren lief nun fast alles schief, die Blockade in den Köpfen wurde immer größer. Erst ein Korbleger von McCullum konnte den 12-Punkte-Run der Sachsen brechen, beim 39:71, aus Sicht der Mittelhessen (28.). Miller ließ dann zwar bei den Lahnstädtern vier weitere Punkte folgen, doch Susinskas sorgte mit drei weiteren leichten Zählern dafür, dass seine Farben mit mehr als 30 Punkten in Front bleiben sollten (74:43, 29.). Brendan Gregori setzte schließlich die finalen Akzente im dritten Quarter, mit seinen Zählern zum 76:43 (30.).
Omot eröffnete den Reigen für die 46ers im finalen Abschnitt, mit einem Wurferfolg von Downtown (46:76, 31.). Diesem ersten Streich ließ Omot sogleich einen zweiten Streich von jenseits des Perimeters folgen (49:76, 32.). Ansonsten taten sich beide Teams schwer zu Korberfolgen zu kommen. Koch gelang es dann immerhin von der Linie den Gießener Run auf sieben Punkte auszubauen, beim 50:76, aus Sicht der Mittelhessen (33.). Mike beendete dann für Chemnitz die kleine Durststrecke im vierten Quarter, mit drei weiteren Zählern. Omot vollendete schließlich für Gießen erfolgreich sein And-One-Play, doch Ziegenhagen hatte auch darauf die schnelle Antwort parat. So betrug der Vorsprung der Sachsen in der 34. Minuten weiterhin komfortable 29 Punkte, beim 82:53. Spätestens ab diesem Zeitpunkt plätscherte die Partie endgültig dahin. Beide Mannschaften kamen nun abwechselnd zu Korberfolgen, auch weil nicht mehr mit der allerletzten Intensität verteidigt wurde. Miller traf als nächstes für die 46ers, bei den Gästen konnten Richter und Ziegenhagen weiter ihre persönliche Ausbeute in die Höhe schrauben. So kam ein 88:62 für Chemnitz zustande, nach 36 absolvierten Minuten. Susinskas blieb gegen Ende des Quarters heiß von Downtown, beim Traditionsclub kamen Phillip Fayne II und Tim Uhlemann noch zu ihren ersten persönlichen Korberfolgen des Abends (91:68, 38.). Eben dieser Uhlemann konnte noch durch eine schöne Einzelaktion unter dem Korb ein wenig Schadensbegrenzung betreiben (70:91, 40.). Am Ende nutzte das alles nichts mehr, die Niederlage mit 21 Zählern Differenz war besiegelt.
Pete Strobl (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Gratulation an Rodrigo und sein Team. Im ersten Viertel haben wir gut angefangen, aber das zweite Viertel war katastrophal. Wir haben offene Würfe nicht getroffen, auf der anderen Seite haben sie hingegen gefühlt alles getroffen. Chemnitz ist eine sehr gute Mannschaft. Wir hatten eine sehr schlechte Phase im zweiten Viertel, aber sonst haben wir alles gegeben. Wir haben leider nicht genug getroffen und einen schlechten Tag gehabt – wie sehr oft in dieser Saison.“
Rodrigo Pastore (Cheftrainer NINERS Chemnitz): „Gießen ist sehr gut als Team in das Spiel gestartet. Kendale McCullum hat beispielsweise in dieser Phase sehr viel für seine Mitspieler kreieren können. Wir haben daraufhin unsere Defense angepasst und ein starkes zweites Viertel gespielt. Durch gute Performance auf beiden Seiten des Feldes haben wir uns einen Vorsprung erarbeitet, der es Gießen schwer gemacht hat, ins Spiel zurück zu finden. Ich möchte an dieser Stelle den Gießener Fans gratulieren, denn es war für die gesamte Organisation eine schwere Saison. Aber die Art und Weise, wie sie den Club unterstützen und heute ihre Liebe gezeigt haben, sieht man bei anderen Clubs oder in anderen Ländern nicht sehr oft. Gießen hat Klasse gezeigt und ich wünsche ihnen nur das Beste.“
JobStairs GIESSEN 46ers – NINERS Chemnitz 70:91 (31:52)
Viertelergebnisse: 27:25, 4:27, 12:24, 27:15
JobStairs GIESSEN 46ers: Kendale McCullum (8 Punkte, 12 Assists), Nuni Omot (17), Bjarne Kraushaar (9), Martins Laksa (5), Maximilian Begue, Tim Uhlemann (4), Kilian Binapfl (4), JD Miller (12, 11 Rebounds), Florian Koch (9), Phillip Fayne II (2)
NINERS Chemnitz: Nelson Weidemann (6), Brendan Gregori (4), Felix Zacharias, Malte Ziegenhagen (16), Jonas Richter (14), Isiaha Mike (5), Frantz Massenat (12), Mindaugas Susinskas (18), Darion Atkins (8), Trent Lockett (8)
Zuschauer: 2.023
Nächstes Spiel: So., 01.05.2022, 20.30 Uhr, BG Göttingen – JobStairs GIESSEN 46ers