Wenn man im Vorfeld einer Partie bereits weiß, dass die beiden besten Rebounder, Punktesammler und Teamstützen, namentlich Jannik Freese und Johannes Lischka, nicht mit von der Partie sein werden, sind die Aussichten auf einen Erfolg von vornherein stark getrübt. Wenn man dann, wie es bei LTi Lich im Moment einfach nicht anders möglich ist, nur mit sieben Akteuren zum Auswärtsspiel bei den Bremen Roosters antreten kann, dann sind die Felle bereits davon geschwommen, bevor das Spiel überhaupt angefangen hat – sollte man meinen.
Doch Lich bewies beim Gastspiel im Bremen wieder einmal eine beeindruckende Moral, gewann das erste Viertel mit 20:13 und lag zur Halbzeitpause sogar noch mit 41:39 vorne. Doch im dritten Viertel musste das Team von Coach Alexander Biller dem hohen Kräfteverschleiß Tribut zollen, verlor diesen Durchgang mit 6:19 und später das Spiel mit 64:79. Positiv zu bewerten sind neben 27 Punkten von Topscorer Jesse Bunkley vor allem die zehn Rebounds von Center Matthias Michalowicz, der der einzige „Big Man“ auf Seiten der Gäste war.
Die Licher blieben lange Zeit im Spiel, vor allem aufgrund einer sehr guten Dreierquote. Sechs der ersten elf Versuche von jenseits der 6,25-m-Linie landeten im Korb, doch auch in dieser Hinsicht wurde im weiteren Spielverlauf deutlich, dass den Lichern aufgrund der Siebener-Rotation vor allem die nötige Energie fehlte. Fünf Fehlversuche von der Dreierlinie vergingen, ehe der nächste Wurf „von Downtown“ saß. Bezeichnend ist auch der Blick auf die Statistiken: Bremen angelte sich in diesem Spiel satte 51 Rebounds, Lich nur 27. Daraus resultierte auch eine wesentlich größere Anzahl an Wurfversuchen, die den Bremern zustanden. Die Norddeutschen warfen im gesamten Spielverlauf 76 mal auf den Korb, die Mittelhessen nur 55 mal.
Bremen Roosters: Freymond (7), Hakanowitz (2), Weddle (7), Fenneberg (n.e.), Njei (18/3 Dreier), Franke (n.e.), Thompson (8), Turuschew (n.e.), Fikiel (7), Wheeler (n.e.), Sabourin (15), Mueller (15/2).
LTi Lich: Scholz (10/1), Klassen (13/3), Perl, Tsiminos, Benjamin Lischka (7), Bunkley (27/4), Michalowicz (7).