Für die GIESSEN 46ers ging es am Samstagabend zum dritten Auswärtsspiel der easy Credit BBL-Saison gegen den Tabellennachbarn s.Oliver Würzburg. Die Mittelhessen konnten in der s.Oliver Arena mit zahlreichen mitgereisten Fans im Rücken einen 86:81-Auswärtserfolg feiern. Topscorer der Partie war Cameron Wells mit 20 Zählern, davon allein 12 Punkte im letzten Viertel, womit er einen entscheidenden Anteil am Sieg hatte.
Für Gießen standen neben Kapitän Cameron Wells auch Skyler Bowlin, Thomas Scrubb, Justin Sears und Marco Völler in der Starting Five. Bei der Heimmannschaft aus Würzburg starten Jake Odum, Vladimir Mihailovic, Lamonte Ulmer, Max Ugrai und Brendan Lane.
Nach gewonnenem Tip-Off gingen auch die ersten Punkte des Abends nach Mittelhessen – Sears per Hook-Shoot und Bowlin mit einem schönen Mitteldistanzwurf waren erfolgreich (4:0, 2.Minute). Nach 4. gespielten Minuten stand dann aber die erste Heimführung auf der Anzeigetafel. Lane war es, der mit seinem Jumper auf 4:6 stellen konnte. Den ersten Dreier der Partie versenkte Wells für seine 46ers und verkürzte so den Rückstand (7:8, 5. Minute). Nach zwei darauffolgenden Würzburger Angriffen war es schließlich Bowlin, der mit seinem Dreier für den Ausgleich sorgen konnte (12:12, 6. Minute). Die zwei folgenden Minuten waren symbolisch für das bisherige Hin-und-her mit diversen Läufen: 4 Punkte in Folge von Scrubb konterte Odum auf der Gegenseite mit einem Dreier. Doch der Kanadier ließ sich in seinem Lauf nicht stoppen und verwandelte einen And-One mit Bonusfreiwurf zur 19:17-Führung (9. Minute). In die erste Viertelpause ging es dann mit einem dem bisherigen Spielverlauf entsprechenden Unentschieden (21:21, 10. Minute).
Die erste Minute im zweiten Viertel gehörte 46ers-Point Guard Joshiko Saibou. Nicht nur, dass er drei Fouls zog, sondern auch der Abschluss des Spielzugs blieb ihm mit einem schönen Korbleger zum 24:21 überlassen. Daraufhin folgte direkt die erste Auszeit der Partie durch Würzburg-Headcoach Douglas Spradley. Als dann Southerland und Lane mächtig aufspielten, konterte wiederum Saibou an seiner alten Wirkungsstätte mit einem Dreier aus der Ecke (29:28, 14. Minute). Dwayne Evans und Sears sorgten fortan dafür, dass sich die Gäste erstmals ein wenig absetzen konnten. Folglich nahm Heimtrainer Spradley beim Stand von 36:28 in der 16. Spielminute die erneute Auszeit. Doch die Partie blieb umkämpft, die Würzburger kamen danach – auch begünstigt durch Gießener Ballverluste in der Offensive – auf 40:41 heran (18. Minute). Nachdem die Unterfranken nach fünf Minuten die Führung wieder auf ihre Seite bringen konnten, sah sich 46ers-Cheftrainer Denis Wucherer gezwungen, seine Mannen in einer Auszeit neu zu sortieren (41:42, 19. Minute). Letztendlich ging es dann mit einem Ein-Punkte-Rückstand (43:44) aus Sicht der Gießener in die Halbzeitpause.
Die zweite Halbzeit leutete Bowlin mit einem weiteren Dreier ein, der die erneute Führung für die Lahnstädter einbrachte (46:44, 21. Minute). Mit einem Fastbreak-Dunking und einem Post-Move konnte der starke Sears auf 50:46 erhöhen (24. Minute). Durch eine nun clevere Verteidigungsleistung erzwangen die Gießener mehrere Offensivfouls und Ballverluste des Gegners, sodass Spradley seine Mannschaft zur Auszeit zusammenrief. Auch wenn es den Gästen immer wieder schwer gemacht wurde, so fand man durch starkes Passspiel auch mit nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr den freien Wurf. So konnte auch Marco Völler per Dreier erstmals eine zweistellige Führung auf das Scoreboard bringen (59:48, 27. Minute). Doch Würzburg ließ sich auch davon nicht abschrecken und kam durch Stuckey und Loncar wieder auf vier Punkte heran (59:55, 29. Minute), sodass die Gießener Seite wieder zu einem Timeout bat. Der Druck stieg nun immer mehr, doch Wells behielt an der Freiwurflinie die Nerven. Mit einem 61:59 für die Mittelhessen ging es dann in den letzten Spielabschnitt.
Im 4. Viertel fielen auch die Würzburger Dreier, erst war es Barton gefolgt von Stuckey, doch beide Treffer konnte Wells per Jumpshot zum 65:65 ausgleichen (32. Minute). Nach zwei erfolgreichen Freiwürfen vom starken 46ers-Kapitän fing der aufmerksame Bowlin den darauffolgenden Einwurf ab und ermöglichte so seinem Team einen erneuten Angriff. Diesen verwertete wiederum der US-Amerikaner Wells per Korbleger (71:68, 35. Minute). Die Verteidigungsleistung blieb aber auch im letzten Viertel engagiert – Scrubb erhöhte per krachendem Fastbreak-Dunk auf 75:68. Die Unterfranken ließen sich jedoch nicht abschütteln und kamen in Person von Odum, Ulmer und Southerland auf drei Punkte heran (78:75, 38. Minute), es folgte die Auszeit von Cheftrainer Wucherer. Nun begann wahrhaft die Crunchtime und jeder Spielzug konnte entscheidend sein: Umso wichtiger war Bowlins Treffer mit 1:25 Minuten auf der Uhr. Nachdem Würzburg ihren Angriff in Punkte ummünzte, schien der nächste Angriff der 46ers nicht gewinnbringend zu verlaufen. Doch Sears eroberte mit bärenstarken Einsatz den eigentlich verloren gedachten Ball zurück und hielt den Vorsprung konstant. Nun begann der Nervenkitzel über die Freiwurflinie, den der Traditionsclub für sich entschied. Das überaus spannende und umkämpfte Spiel endet mit einem 86:81-Auswärtssieg für die GIESSEN 46ers.
Denis Wucherer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben uns heute für eine ordentliche Trainingswoche belohnt. Vier meiner Spieler haben ordentlich produziert und die Verteidigung war wie gewohnt gut. Besonders gefreut habe ich mich, dass wir das Reboundverhältnis zu unseren Gunsten entscheiden konnten.“
Douglas Spradley (Cheftrainer s.Oliver Würzburg): „Glückwunsch nach Gießen. Sie haben mit mehr Intensität und einfach schlauer gespielt. Ich bin enttäuscht von der Einstellung von einigen meiner Spieler. Es ist nicht, dass wir das Spiel verloren haben, sondern die Art und Weise wie wir es verloren haben. Mit 81 Punkten muss man das Spiel zu Hause gewinnen, das geht aber nicht, wenn du nicht bereit bist zu verteidigen.“
s.Oliver Würzburg – GIESSEN 46ers 81:86 (43:44)
Viertelergebnisse: 21:21, 23:22, 15:18 , 22:25
s.Oliver Würzburg: Charles Barton (3 Punkte), Vladimir Mihailovic (2), Max Ugrai (4), Maurice Stuckey (8), Kresimir Loncar (6), Jake Odum (15), Lamonte Ulmer (12), Brendan Lane (16), James Southerland (14), Felix Hoffmann (1)
GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou (6 Punkte), Justin Sears (14, 8 Rebounds), Dwayne Evans (4), Thomas Scrubb (19, 8 Rebounds, 4 Assists), Skyler Bowlin (15, 3 Steals), Benjamin Lischka (3), Andreas Obst, Jahenns Manigat, Cameron Wells (20), Maurice Pluskota, Marco Völler (5)
Zuschauer: 3.140
Nächstes Spiel: Samstag, 12.11.2016, 20.30 Uhr: GIESSEN 46ers – Brose Bamberg