Die Hauptrunde der 2. Basketball-Bundesliga ProA steht unmittelbar vor dem Ende. Am kommenden Samstag (19:30 Uhr) spielen alle 16 Mannschaften ihre letzte der 30 Partien in der Vor- bzw. Rückrunde. Für die GIESSEN 46ers steht zum Abschluss ein Auswärtsspiel in Baunach an, bevor es dann eine Woche später mit einem Heimspiel in die Playoffs geht. Wer der Gegner in der ersten Ausscheidungsrunde sein wird, entscheidet sich ebenso erst am späten Samstagabend.
Die Mannschaft von Trainer Denis Wucherer würde mit einem Sieg beim Aufsteiger aus Franken den strategisch guten zweiten Tabellenplatz verteidigen, der bei einem möglichen Halbfinale ebenso das Heimrecht bedeuten würde. Bei einer Niederlage müssten die Mittelhessen allerdings auf Schützenhilfe aus Gotha hoffen, die zeitgleich in Nürnberg spielen. „Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen, denn wir wissen aus dem letzten Jahr, wie wichtig ein Heimvorteil in der ersten und zweiten Playoff-Runde sein kann“, erklärt der 46ers-Coach.
Für den kommenden Gegner geht es zumindest tabellarisch gesehen um nichts mehr. Der Aufsteiger steht nach einer sehr ordentlichen Saison auf dem neunten Tabellenplatz, hat allerdings vier Zähler Rückstand auf die Playoff-Ränge und somit keine Chance mehr auf die Teilnahme an der Postseason. Dennoch werden die Gastgeber mit Sicherheit motiviert sein. Wucherer: „Zwar geht es für Baunach um nichts mehr, andererseits ist es aber das letzte Heimspiel der Saison, in dem man den eigenen Fans nochmal etwas bieten möchte, um die Saison abzurunden.“
Schon am vergangenen Wochenende gelang dieses Vorhaben im letzten Auswärtsspiel, in dem das Farmteam der Brose Baskets aus Bamberg mit 73:60 überraschend deutlich in Gotha gewann. „Baunach hat eine sehr junge Truppe mit viel Talent. Dazu drei gefährliche Amerikaner, die an einem guten Tag jeder für sich 20 Punkte machen können“, weist Wucherer besonders auf die drei Topscorer Marcos Knight (15.3 Punkte pro Spiel), Anthony Lee (13.6) und Sam Muldrow (11.1) hin.
Mit Andreas Obst (10.2) und Johannes Thiemann (9.5) folgen zwei Talente, die auch im Bamberger Beko BBL-Kader stehen und deren Einsatz durch das zeitgleich stattfindende Spiel der Baskets unklar ist. Bekanntester Spieler ist aber natürlich der 131-fache Nationalspieler Steffen Hamann (7.2), der zuletzt jedoch verletzungsbedingt ausfiel.
Die 46ers gewannen am vergangenen Wochenende verdient, zeigten aber eine ausbaufähige Leistung gegen die mittlerweile als Absteiger feststehenden finke baskets. „Gegen Paderborn haben wir drei Viertel lang ordentlich gespielt, ohne uns da wirklich zu verausgaben“, erinnert sich Wucherer. „Von der ersten Minute an war die Intensität nicht wirklich so, wie wir sie am Samstag oder in den Playoffs brauchen. Sicherlich war dies der Tatsache geschuldet, dass wir letzte Woche intensiv an der Offensive gearbeitet haben und viel gelaufen sind. Ich gehe davon aus, dass das übermorgen anders aussehen wird, weil wir diese Woche intensiv, aber dosierter trainiert haben, so dass wir am Samstag mehr Energie haben sollten.“ Verzichten muss der Coach dabei weiterhin auf Besnik Bekteshi, der immernoch an Problemen mit der Patellasehne laboriert.
Für Samstag hofft der 41-Jährige auf einen guten Start in die Partie. „Wir müssen schauen, dass wir dem Spiel von Beginn an unseren Stempel aufdrücken und Baunach relativ frühzeitig den Spaß nehmen. Sie können frei aufspielen und sind unberechenbar, da können Kleinigkeiten ausschlaggebend sein.“ Die 46ers sind also gewarnt.
Wer der Gegner der Lahnstädter im Viertelfinale sein wird, ist noch völlig offen. Zum einen ist natürlich die eigene Positionierung von Bedeutung. Bei einem Sieg in Baunach wird es der zweite Tabellenplatz sein, bei einer Niederlage kann es der dritte werden. Allerdings sind die Plätze sechs und sieben ebenso noch nicht vergeben. Die Kandidaten sind die Teams aus Heidelberg, Hamburg und Essen. Am Samstagabend wird es gegen 21:30 Uhr endlich klar sein, gegen wen es gehen wird. Dann hat das Warten auf die Playoffs ein Ende.