Normalerweise benötigt man circa zehn Minuten für die rund 1,8 Kilometer von der Sporthalle Gießen-Ost bis zum Berliner Platz nahe der Innenstadt. In der kommenden Saison müssen die 46ers-Fans jedoch eine etwas längere Anreise einplanen um den Berliner Platz 26, den Standort der Halle im Berufsbildungszentrum (BBZ) in Nürnberg zu erreichen, um unser Team der GIESSEN 46ers bei ihrem Gastspiel in der Frankenmetropole zu unterstützen. Rund 283 Kilometer über die A45 und A3 liegen zwischen unserer „Osthölle“ und der Heimspielstätte des Nürnberger Basketball Club.
Nürnberg ist nach München mit rund 490.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Freistaates Bayern. Dabei legen jedoch viele Einwohner Nürnbergs und der gesamten Metropolregion, die mit den Nachbarstädten Fürth, Erlangen, Schwalbach und angeschlossenen Gemeinden auf circa 3,5 Millionen Einwohner kommt, viel Wert auf ihre fränkischen Traditionen. Vermutlich um das Jahr 1000 gegründet, verlieh der Keuperfels (nor = steiniger Fels), ein weithin sichtbarer Sandsteinrücken auf dem die Nürnberger Burg als Wahrzeichen thront, der Stadt ihren Namen.
Im sportlichen Bereich ist die kreisfreie mittelfränkische Großstadt vor allem für den „Club“ bekannt, den traditionsreichen Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg. Aber auch erstklassigen Basketball gab es in Nürnberg bereits zu bewundern. Zwischen 2005 und 2007 spielten die SELLBYTEL Baskets Nürnberg (Stammverein DJK Falke Nürnberg) in der ersten Basketball-Bundesliga. Nach dem Abstieg und finanziellen Turbulenzen kooperierte der DJK Falke Nürnberg ab der Spielzeit 2007/08 mit dem 2002 gegründeten Basketballverein Franken Hexer. Doch auch in dieser Konstellation konnte sich der Verein wirtschaftlich nicht konsolidieren. Zur Spielzeit 2009 wurden die Franken Hexer in den heutigen Klub Nürnberger Basketball Club e.V. NBC überführt. Mit diesem Schritt wurde der professionelle Basketball in Nürnberg gerettet.
Vor der Saison 2011/12 erhielten die Nürnberger nach zwei Spielzeiten in der ProB durch eine Wildcard die Startberechtigung für die 2. Basketball-Bundesliga ProA. Nach einem Jahr Eingewöhnungszeit steigerten sich die Franken in der Spielzeit 2012/13 erheblich und zogen als Sechstplatzierter der regulären Saison in die PlayOffs ein. Dort war jedoch im Viertelfinale der spätere Vizemeister aus Düsseldorf Endstation für die Mittelfranken.
In der kommenden Spielzeit schlagen Tickets für Gästefans in der 2140 Zuschauer fassenden Halle im Berufsbildungszentrum mit acht Euro zu Buche, ermäßigt kommt man bereits für sechs Euro in den Genuss professionellen Basketballs.