Am 31. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga empfingen die JobStairs GIESSEN 46ers mit den s.Oliver Baskets Würzburg die Mannschaft der Stunde. Nach einem engagierten Start der Hausherren lieferten sich die beiden Teams einen teils wilden Schlagabtausch über die gesamten 40 Minuten. Eine erneut durchwachsene Freiwurfquote (14/21, 67%) sowie zu viele Unaufmerksamkeiten in der Defensive sorgten dafür, dass die Lahnstädter die Unterfranken am Ende ziehen lassen mussten. Auf Seiten der Gastgeber avancierte einmal mehr der starke Kendale McCullum zum Topscorer. Dem Guard gelangen neben 21 Zählern noch fünf Rebounds sowie 15 Assists. Bei den Gästen war vor allem Cameron Hunt kaum zu bremsen. Der US-Amerikaner kam am Ende auf 28 Punkte. Für die 46ers geht es bereits am Mittwoch im Heimspiel gegen die Basketball Löwen Braunschweig weiter.
Die formstarken Gäste reisten mit sechs Siegen in Serie nach Gießen. Kurz vor Tip-Off wurde Alex King mit einem Trikot am Mittelkreis gebührend verabschiedet. Der Würzburger Forward beendet am Ende der Saison seine Karriere, nach 20 Jahren als Profi. Um endlich wieder für Zählbares zu sorgen setzte 46ers-Chefcoach Pete Strobl auf die Dienste von Kendale McCullum, Nuni Omot, Dennis Nawrocki, Maximilian Begue sowie Phillip Fayne II in der Starting Five. Die Franken beorderten zunächst Charles Callison, Desi Rodridguez, Cameron Hunt, William Buford und Filip Stanic auf das Parkett.
Nuni Omot sorgte bei den Hausherren für die ersten Punkte im Spiel, nach einem schönen Drive zum Korb (2:0, 1.). Eben dieser Omot war durch den frühen Korberfolg wie beflügelt und ließ direkt sechs weitere Punkte folgen, durch Wurferfolge von jenseits des Perimeters (8:2, 2.). Desi Rodriguez konnte zwischenzeitlich auf der Gegenseite für die ersten Zähler sorgen, durch einen Abschluss aus der Mitteldistanz. Im weiteren Verlauf des ersten Viertels gewährten die Lahnstädter dann den Franken ein wenig zu viel Platz in der Offensive. Dies nutzten Filip Stanic, Cameron Hunt sowie erneut Rodriguez aus, um die erste Führung für Würzburg im Spiel herauszuwerfen (8:12, 5.). Pete Strobl hatte vorerst genug gesehen, nach dem Zehn-Punkte-Run der Gäste und berief das erste Team-Timeout ein. Diese sollte sogleich Wirkung zeigen bei den Mittelhessen. Kendale McCullum konnte nach einer schönen Einzelaktion und einem erfolgreichen And-One-Play seine Farben auf 11:12 heranbringen (6.). Die Gäste aus Franken bestraften aber direkt weitere Unaufmerksamkeiten in der 46ers-Defensive und schraubten ihre Führung durch einen Sechs-Punkte-Run auf 18:11 in die Höhe (7.). Erst JD Miller konnte auf Seiten der Gastgeber den Negativrun stoppen, durch einen Korbleger zum 13:18 (7.). Der Traditionsclub versuchte mit den Gästen Schritt zu halten, kam aus der Nahdistanz zum Korberfolg, durch McCullum. Fünf Punkte von William Buford verhalfen aber den Würzburgern dabei ihren Vorsprung zu verteidigen (15:23, 8.). Auch Rodriguez blieb im Anschluss per Layup erfolgreich, für Gießen konnte erst wieder Florian Koch von der Freiwurflinie treffen (17:25, 9.). Miller bewies daraufhin Durchsetzungsvermögen bei den Hausherren, konterte den Zähler von Rodriguez von der Linie (19:26, 9.). Weil auch McCullum erneut per Korbleger traf, betrug der Rückstand der Mittelhessen lediglich fünf Punkte in der 10. Minute (21:26). Luciano Parodi setzte schließlich den Schlussakkord im ersten Quarter, nach zwei erfolgreichen Würfen von der Freiwurflinie (21:28, 10.).
Die Hausherren starteten äußerst dynamisch in den zweiten Abschnitt. Eine griffige Defense sowie gleich drei erfolgreiche Dreipunktewürfe in Serie von Martins Laksa sorgten dafür, dass die Lahnstädter sich auf einen Zähler an Würzburg heranarbeiten konnten (30:31, 12.). In der Osthalle wurde es an diesem Abend zum ersten Mal richtig laut. Auf Seiten der Gäste hatte in dieser Phase lediglich Parodi eine Antwort parat, ebenfalls von jenseits des Perimeters. Auch die nächsten Punkte in der Partie wurden per Dreier erzielt, Buford baute die Führung der Franken aus (30:34, 13.). Die Gastgeber zeigten aber viel Kampfbereitschaft und konnten durch Korberfolge von Koch und Phillip Fayne II die Führung zurückerobern (35:34, 14.). Spätestens jetzt war es ein offener Schlagabtausch zwischen beiden Teams. Erst traf Stanic per Layup für die Gäste, Omot konterte jedoch stark per Dreipunktewurf aus der Ecke (38:36, 14.). Die Führung des Traditionsclubs hatte allerdings nicht lange Bestand. Parodi und Hunt warfen abermals ihre Farben in Front, beim 40:38, in der 15. Minute. In der nächsten Aktion war es dann Eigengewächs Tim Uhlemann, der mit einem herrlichen And-One-Play die Mittelhessen in Front brachte (41:40, 16.). In dieser Phase gelang es keiner der beiden Mannschaften sich nachhaltig abzusetzen. Hunt netzte von jenseits des Perimeters, Miller brachte wenigstens einen seiner beiden Freiwürfe in der Reuse unter (42:43, 16.). Ein And-One-Play von Rodriguez sorgte für die nächsten simplen Zähler auf Seiten der Gäste. McCullum zog für die 46ers aber ebenfalls clever die Fäden, setzte Miller stark in Szene, beim Treffer zum 44:46, aus Sicht der Hausherren (17.). Stanic stellte nur wenige Sekunden später den alten Abstand für Würzburg wieder her, Koch hatte von der Linie die Antwort parat (46:48, 17.). Gießen blieb hartnäckig, ließ sich nicht entmutigen, doch den Gästen gelang es durch Stanic und Hunt ihren knappen Vorsprung zu verteidigen (48:52, 18.). 46ers-Chefcoach Strobl versuchte in einem weiteren Timeout nochmals die Sinne seiner Spieler zu schärfen, doch Würzburg agierte in den entscheidenden Situationen ein Tick abgeklärter. So konnte die Mannschaft von Sasa Filipovski ihre Führung behaupten, durch weitere Zähler von Stanic und Hunt (50:56, 19.). Auf Seiten der Lahnstädter nutzte der weiterhin starke Uhlemann einen vergebenen Freiwurf von McCullum, um aus der Ecke drei weitere Punkte beizusteuern. Mit einem knappen 54:56 nach 20 absolvierten Minuten sollte es in die Kabinen gehen.
Nach der Pause starteten die Gastgeber mit zwei einfachen Zählern unter dem Korb von Fayne II. Rodriguez hielt zwar per Layup für Würzburg dagegen, doch Omot konnte für die Mittelhessen per Dreipunktewurf endlich die Führung besorgen (59:58, 21.). Ansonsten tauschten beide Vereine weiterhin kräftig kleine Scoring-Runs aus. Die Gäste erzielten fünf Punkte in Serie, durch Felix Hofmann und Hunt (59:63, 22.). Davon unbeeindruckt erzielten die Lahnstädter die nächsten vier Zähler in Serie, unter anderem durch einen krachenden Dunk von Fayne II (63:63, 23.). Rodriguez konnte zwar vorerst den Gästen wieder eine knappe Führung bescheren, doch ein erneuter Fünf-Punkte-Run der Gießener zwang Würzburg zur Auszeit, in der Mitte des dritten Viertels (68:65, 25.). Dieses Timeout machte sich direkt bezahlt, brachte die Franken wieder zurück in die Pole-Position, durch sieben konsekutive Zähler (68:72, 26.). Der Traditionsclub stemmte sich in dieser Phase durch Wurferfolge von McCullum und Uhlemann gegen den Run der Gäste (73:72, 27.). Wieder waren es aber die Franken, die durch vier Zähler in Serie von Charles Collison abermals die Führung übernahmen (73:76, 28.). Beide Clubs schenkten sich unter den Brettern nichts, tauschten immer wieder teils wilde Wurfsalven aus. Miller, McCullum und Uhlemann hielten die 46ers in der Begegnung, Parodi und Abdul-Malik Abu antworteten für Würzburg (79:81, 29.). Beim 81:81, erzielt durch Miller, stand es abermals Unentschieden in der Gießener Osthalle (30.). Es folgte noch ein Korberfolg aus der Nahdistanz von Craig Moller, sowie ein starker Buzzerbeater von McCullum. Mit einem 83:83 sollte es in den finalen Abschnitt der Partie gehen.
Im vierten Quarter leisteten sich die Hausherren direkt zwei leichte Ballverluste, welche die Franken in eine Führung mit vier Punkten ummünzen konnten (83:87, 32.). Eine schwache Wurfauswahl auf Seiten der Mittelhessen sollte dafür sorgen, dass auch in den nachfolgenden Sequenzen nichts Zählbares auf die Anzeigetafel wandern sollte (83:90, 34.). Erst ein Hustle-Play unter dem Ring von Uhlemann konnte die Durststrecke beenden (85:90, 35.). Auch bei den Gästen aus Franken schien die Reuse nun wie vernagelt, lediglich Moller zeigte sich souverän per Layup (87:92, 36.). Nach einem starken Alley-Oop von Miller betrug der Rückstand auf Seiten der Gastgeber plötzlich nur noch drei Punkte, beim 89:92 (36.). Mit Wurferfolgen von jenseits des Perimeters, jeweils von Nawrocki und Moller, näherten sich beide Clubs munter der 100-Punkte-Marke (92:95, 37.). In den Schlussminuten zeigten die Gäste dann ihr eiskaltes Gesicht und starteten einen erneuten Sechs-Punkte-Run. Vor allem gegen Moller war in dieser Phase kaum ein Kraut gewachsen (92:101, 38.). Erst ein Alley-Oop von Fayne II konnte den Lauf der Franken beenden (94:101, 38.). Zwar fanden dann beide Freiwürfe von eben diesem Fayne II nicht ihren Weg durch die Reuse, doch Koch blieb hellwach und brachte schließlich den Abpraller im Korb unter (96:103, 39.). Die kalte Dusche erfolgte jedoch postwendend, als Buford und Hunt jeweils ihre Möglichkeiten eiskalt nutzten und Würzburg damit beim 96:108 auf die Siegerstraße brachten (39.). Nach 40 Minuten leuchtete schließlich ein 97:110 auf der Anzeigetafel.
Pete Strobl (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Täglich grüßt das Murmeltier. Wir haben heute nicht so verteidigt, wie wir es uns vorgenommen haben. Wir wollten bereit sein und das waren wir nicht. Um Spiele zu gewinnen muss man auch verteidigen. Das haben wir uns vorgenommen, aber nicht umgesetzt.“
Sasa Filipovski (Cheftrainer s.Oliver Würzburg): „Gratulation an meine Spieler und vielen Dank an unsere mitgereisten Fans. Das war heute ein sehr offensives Basketballspiel. Ich bin sehr froh über den Sieg, auch wenn unsere Defense heute nicht gerade auf hohem Niveau war. Wir wussten, dass Gießen das vierte Spiel in Folge hatte und zuvor gegen sehr starke Teams gespielt hat. Sie kamen heute mit viel Energie und wir waren bereit dafür. Trotz schwacher Defense haben wir hochprozentig getroffen und gut zusammengespielt.“
JobStairs GIESSEN 46ers – s.Oliver Würzburg 97:110 (54:56)
Viertelergebnisse: 21:28, 33:28, 29:27, 14:27
JobStairs GIESSEN 46ers: Kendale McCullum (21 Punkte, 15 Assists), Nuni Omot (18), Dennis Nawrocki (6), Bjarne Kraushaar, Martins Laksa (9), Maximilian Begue, Tim Uhlemann (13), Kilian Binapfl, JD Miller (13), Florian Koch (8), Phillip Fayne II (9)
s.Oliver Würzburg: Julius Böhmer, Abdul-Malik Abu (6), Alex King, Charles Callison (6), Luciano Parodi (10), Julian Albus, Craig Moller (13), Desi Rodriguez (16), Cameron Hunt (28), Felix Hoffmann (3), William Buford (13), Filip Stanic (15)
Zuschauer: 1.422
Nächstes Spiel: Mi., 20.04.2022, 19.00 Uhr: JobStairs GIESSEN 46ers – Basketball Löwen Braunschweig