Starke Gegner bekommt der TV LICH im Auftaktprogramm der zweiten Liga. Die Pro-A-Basketballer verloren am ersten Spieltag in Karlsruhe, gewannen am Mittwoch ihr erstes Heimspiel gegen den BBC Bayreuth. Nicht nur diese beiden Teams kann man zum Favoritenkreis der Liga zählen, auch der Gegner vom Samstag gehört dazu. Die Licher gastieren um 20 Uhr bei den Kaiserslautern Braves, letzte Saison erreichte dieses Team unter dem Namen und im Vereinskonstrukt des 1. FC Kaiserslautern noch die Vizemeisterschaft in der 2. Basketball-Bundesliga Süd.
Nur zwei Abgänge haben die Pfälzer zu verzeichnen, dafür kamen vier neue Spieler. Und ein neuer Trainer, der in der Gießener Region alles andere als ein Unbekannter ist: Vladimir Bogojevic. Der 31-jährige Trainer-Neuling erhielt in Kaiserslautern einen Zweijahresvertrag und will seine Erfahrungen, die er in Berlin mit Trainer Svetislav Pesic und dem Spieler Sasa Obradovic gemacht hat, einbringen. Als Kurzform: Jugoslawische Schule, harte Verteidigung, Disziplin.
Langfristig will Kaiserslautern an die Tür zur Bundesliga anklopfen, die meisten Akteure sind mit Verträgen über einen Zeitraum von drei Jahren ausgestattet. Die Stützen aus der vergangenen Saison blieben erhalten, mit Ausnahme von Center David Arigbabu und Guard Marco Radulovic. Center Stuart Robbins, ein Waliser, gehört seit mehreren Jahren zu den besten Brettspielern im Zweitligabereich. Zusammen mit dem wurfstarken Center Mirko Damjanovic und Arigbabu besaßen die Pfälzer eine solider Dreier-Rotation, die vielen Gegner Kopfzerbrechen bereitet hatte. Arigbabus Stelle soll nun der ehemalige Heidelberger Oliver Komarek einnehmen. Der muss sich aber erst einmal gegen den erfahrenen Michael Skender durchsetzen.
Das starke Guard-Duo Whit Holcomb-Faye/Jerry Fotsing hat Zuwachs bekommen: Johnny Mathies kommt direkt vom College in Louisville, ihm bescheinigen einige Experten schon jetzt Erstliga-Format. Drei junge Nachwuchsspieler ergänzen den Kader der Braves. Angst vor den Pfälzern muss der TV LICH nicht haben, und Coach Alexander Biller sagt: „Die Liga ist schwer einzuschätzen. Die bisherigen Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Liga sehr ausgeglichen ist. Im Moment haben wir Spaß, und das ist ganz wichtig. Spaß im Training lässt sich auch auf das Spielfeld transportieren. Jetzt haben wir ein Spiel gewonnen, das war eminent wichtig. Jetzt haben wir Spaß und Freude, und ich habe ein Handhabe und kann die Dinge ansprechen, die mir nicht gefallen.“
Das wird wohl auch sein Pendant Vladimir Bogojevic tun, denn bei Kaiserslautern hapert es im Moment noch an der Verteidigung – in Rhöndorf kassierten die Pfälzer am Mittwoch eine 99:109-Niederlage.