Am 21. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga konnten sich die JobStairs GIESSEN 46ers in einem mit 3.140 Zuschauern ausverkauften RASTA Dome mit dem Playoff-Anwärter aus Vechta einen wahren Kampf liefern. Doch beim 73:72-Krimi war es der starke Jordan Davis, der mit einem Buzzerbeater das Schicksal der Mittelhessen besiegelte. Der gleichzeitige Topscorer mit 25 Punkten, profierte wie sein Team von insgesamt 16 Offensivrebounds. Bei den Gießenern konnte Matt Tiby mit 22 Punkten überzeugen. Weiter geht es für die JobStairs GIESSEN 46ers mit dem Hessenderby am kommenden Samstag in der Sporthalle Gießen-Ost.
In Vechta sollte aufgrund der Ausländerregelung wieder Kendall Gray die Rolle des Zuschauers einnehmen. Ebenfalls simultan zur Auswärtspartie in Bonn blieb die Starting Five der JobStairs GIESSEN 46ers mit Stephen Brown, Teyvon Myers, Brandon Thomas, Matt Tiby und Luke Petrasek unangetastet. RASTA-Headcoach Pedro Calles musste auf seinen verletzten Leader Josh Young verzichten und ließ zu Beginn Maximilian DiLeo, Steve Vasturia, Trevis Simpson, Ishmail Wainright und Michael Kessens aufs Feld.
Im ersten Quarter fanden die Gäste aus Mittelhessen gleich gut in die Partie. Zunächst warf Brown den Ball an die Reuse, doch Tiby schnappte sich im Anschluss das Spielgerät und bugsierte diesen dann vom Perimeter zum 3:0 (1.). Den 6:0-Bilderbuchstart vollendete Myers nach Anspiel von Thomas mit einem Regenbogendreier (2.). Die Distanzwürfe sollten für die Gießener ein probates Mittel darstellen, da Tiby und Petrasek ebenfalls von jenseits der Dreimetermarkierung einlöteten (12:2, 3.). Es ging weiter mit Schwung zur Sache, wobei Tiby der bestimmende Mann war. Der Forward attackierte das Brett und ließ sich nach Anspielen von Thomas und Myers die Chancen auf das 16:2 (4.) nicht nehmen. Der Headcoach von Vechta griff zur Reißleine und verlangte die Auszeit. Aus dieser fand DiLeo einen Zugriff auf die Partie und verwandelte einen Dreier für die Hausherren zum 6:16 (4.). Nach Zählern von Vasturia und Jordan Davis auf der einen Seite und Petrasek auf der anderen Seite, kam es zu einem ersten Highlight-Dunk von Alen Pjanic. Der junge Forward cuttete zum Korb und donnerte den Pass von Petrasek in die Reuse (20:9, 7.). Danach folgte eine zuvor beantragte Auszeit von 46ers-Cheftrainer Ingo Freyer, die Vasturia mit einem Dreier auf der Gegenseite nutzen konnte (12:20, 7.). In dem intensiven und schnellgeführten Viertel waren es dann Tiby, Bjarne Kraushaar und Brown, die Zähler für die Gießener lieferten (26:17, 8.). Doch die letzten Punkte des Spiels sollten auf das Konto von Davis gehen, der per Buzzerbeater für den 21:26-Anschluss sorgte.
Das zweite Viertel bestimmte zunächst RASTA, die die Turnover der Mittelhessen gnadenlos bestraften und über Jarelle Reischel, Simpson, Murphy sowie Herkenhoff die 30:26-Führung ergatterten (12.). In dieser Phase war handeln geboten und so war die 46ers-Auszeit bestellt. Antreiber Tiby ließ das mittelhessische Kämpfer-Gen wiedererwachen, holte sich den Offensiv-Rebound und belohnte sich durch Bonuswürfe von der Straflinie für den Einsatz (28:30, 13.). Doch lichten Momenten folgten wieder Unzulänglichkeiten und so war ein Petrasek Dreier postwendend gekontert durch Simpson, Kessens, Vasturia und zum Schluss einen DiLeo Dreier (40:31, 16.). Erst Spielmacher Brown fand wieder das Gaspedal und die Durchsetzungskraft, um mit einem And-One auf 34:40 (16.) zu stellen. Es war ein Auslöser, die Verteidigung wieder physischer anzugehen – Petrasek zeichnete sich in dieser Phase mit Ring-protection aus, sodass Vechta nicht die zweiten Chancen bekam (bis dato 9 Offensivrebounds). So war es dann Tiby seinerseits, der als Scorer für die Gäste auftrumpfte und mit sechs Zählern auf 40:42 (18.) verkürzte. Dem unermüdlichen Fighter mit bis dahin 20 Punkten und 5 Rebounds war es dann auch zu verdanken, dass es mit diesem Ergebnis in die Halbzeit ging.
Dort waren es zunächst die Hausherren, die den Zug zum Korb fanden und über einen Hakenwurf von Wainright zum Erfolg kamen (44:40, 21.). Die JobStairs GIESSEN 46ers sollten in der dritten Angriffssequenz ihr Glück durch einen Petrasek Dreier finden (43:44, 23.). Die Kontrahenten waren wieder präsent – einen Korbleger von Brown sowie den eingesprungenen Myers vermochten Kessens und Vasturia zu beantworten (48:47, 25.). Für die erneute 46ers-Führung sorgte der mit viel Hangtime ausgestattete Myers diesmal mit einem Distanzwurf zum 50:48 (26.). Der Combo-Guard war es dann im Verbund mit dem quirligen Brown, der nicht nur das Timeout bei RASTA einläutete, sondern auch einen 4:0-Lauf zum 56:52 (27.) für ihre 46ers generierte. Der Tabellensechste ließ es sich nach der kleinen Pause aber nicht nehmen, einen 6:0-Run hinzuzaubern und dank Davis 58:56 zu bestellen (29.). Vasturia war es dann mit seinen Zählern elf und zwölf vergönnt, den kurzzeitigen Ausgleich von Pjanic zu übertrumpfen und die knappe 60:58-Führung zum Viertelende zu besiegeln.
Das Schlussviertel sollten dann dem Szenario entsprechend wieder mit Zählern der Mittelhessen – von Youngster Kraushaar – beginnen (61:60, 32.). Es war eine Phase der Findung auf dem Parkett, wobei es die Hausherren waren, die von der Freiwurflinie durch Wainright nach einigen Fehlversuchen auf beiden Enden des Feldes etwas Zählbares produzierten (62:61, 34.). Eine Auszeit später waren es wieder die 46ers, die mit Myers und einem Dreipunktewurf auf 64:62 (35.) stellten. Der Guard sollte weiter am Einsatz schrauben – erst sicherte er sich den Ball, um dann Thomas in Szene zu setzen, der aus der Ecke auf 67:62 (36.) erhöhte. Eine geballte Offensiv-Rebound-Dynamik der Gastgeber krönten die RASTAner mit einem 6:0-Lauf und dem 68:67-Vorteil durch Davis (38.). Die Crunchtime war dann an Krimi nicht mehr zu überbieten. Einen 3:0-Vorsprung der Niedersachsen egalisierte der Gießener Thomas mit einem And-One zum 70:70 (38.). Auf der Anzeigetafel verblieben 68 Sekunden, die die Gäste von der Freiwurflinie mit Tiby erfolgreich begannen (72:70, 39.). Doch der Wurf vom starken Davis (25 Punkte) sollte in den Schlusssekunden den Traum des Auswärtssieges der JobStairs GIESSEN 46ers bei der 72:73-Niederlage begraben.
Nach drei Auswärtsbegegnungen wartet nun auf die JobStairs GIESSEN 46ers im kommenden Heimspiel in der Sporthalle Gießen-Ost ein ganz besonderes Spiel. Am Samstag, den 7. März um 18.00 Uhr kommt es zum zweiten Hessenderby in diesem Jahr.
Ingo Freyer (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Glückwunsch an Vechta! Wobei ich dieses Mal nicht sagen kann, dass der Sieg verdient war. Denn wir hatten es heute genauso verdient, zu gewinnen – am Ende war es ein tougher Schuss. Es ist schade, dass wir 20 Ballverluste hatten, wovon der ein oder andere sicherlich zu viel war. Aber auch Vechta hat mit 16 sehr, sehr viele Turnovers. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Wir haben hier wirklich eine Menge, Menge richtig gemacht. Wir haben sehr, sehr gut verteidigt und in der Offense sehr smart gegen Vechtas Doppeln gespielt. Am Ende hatten wir einfach nicht das Quäntchen Glück, was du brauchst, um hier zu gewinnen.“
Pedro Calles (Cheftrainer RASTA Vechta): „Es war ein schlechtes, ich betone, ein sehr schlechtes Spiel von uns – mit einem glücklichen Ende für uns. Meinen Spielern gebührt zwar der Glückwunsch und ich hoffe, dass sie sich über die Sieg freuen. Aber ich erwarte auch, dass jeder einzelne von ihnen versteht, dass wir besser arbeiten müssen um auch besser zu werden. Denn das, was wir heute gespielt haben, ist nicht der Basketball, den ich mit dieser Mannschaft spielen möchte.“
RASTA Vechta – JobStairs GIESSEN 46ers 73:72 (42:40)
Viertelergebnisse: 21:26, 21:14, 18:18, 13:14
RASTA Vechta: Jordan Davis (25 Punkte), Maximilian DiLeo (6), Michael Kessens (6, 9 Rebounds), Luc von Slooten, Philipp Herkenhoff (2), Trevis Simpson (5), Kamari Murphy (5), Justin Raffington, Ishmail Wainright (6), Jarelle Reischel (5), Steve Vasturia (13)
JobStairs GIESSEN 46ers: Stephen Brown (9, 5 Steals), Bjarne Kraushaar (5), Teyvon Myers (13), Tim Köpple, Alen Pjanic (4), Tim Uhlemann, Matt Tiby (22), Leon Okpara, Luke Petrasek (13, 3 Blocks), Jordan Barnett, Brandon Thomas (6), John Bryant
Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)
Nächstes Spiel: Sa., 07.03.2020, 18.00 Uhr: JobStairs GIESSEN 46ers – FRAPORT SKYLINERS