Der heimische Basketball-Zweitligist LTi LICH hat im Kellerduell beim Pro-A-Konkurrenten USC Heidelberg einen wichtigen 98:93-Auswärtssieg davongetragen und die Universitätsstädter damit auf den letzten Tabellenplatz verwiesen. Nach einem durchwachsenen Start konnten sich die Bierstädter im zweiten Viertel deutlich steigern und übernahmen im dritten Viertel die Kontrolle über die Partie, die aber trotz einer permanenten Führung der Gäste bis zum Ende spannend blieb. Lichs Trainer Alexander Biller standen sieben einsatzfähige Spieler zur Verfügung, gleich vier Akteure lieferten in punkto Offensive dabei sehr starke Leistungen ab: Die Doppellizenzspieler Johannes Lischka und Jannik Freese sorgten kombiniert für 60 Punkte, die Amerikaner Mark Reed und Theo Tarver steuerten zusammen 30 Punkte bei. Die Licher profitierten von einer sehr guten Dreierquote, versenkten sechs ihrer elf Versuche aus der 6,25-m-Distanz. Der USC Heidelberg traf ebenfalls sechs Dreier, setzte aber 17 Versuche von „Downtown“ daneben.
Das erste Viertel begann nicht gut für die Licher. Nach vier Minuten hatte sich Johannes Lischka zwei Fouls innerhalb von 13 Sekunden eingehandelt, die Gastgeber hatten sich einen kleinen Vorsprung erspielt, ehe Mark Reed per Dreier (5.) auf 11:12 verkürzte. Zwei Ballverluste der Gäste bestraften die Hausherren mit zwei schnellen Korblegern, anschließend ließ LTi LICH noch die 24-Sekunden-Uhr verstreichen, ohne das ein Wurf erfolgte. Coach Alexander Biller nahm eine Auszeit, Heidelbergs Ben Beran netzte direkt nach Wiederaufnahme des Spiels einen Dreier zum 19:11 der Hausherren ein. Bis zum Viertelende kam Lich wieder heran, Johannes Lischka traf kurz vor dem Ertönen der Sirene einen Mitteldistanzwurf zum 19:23. Die Biller-Truppe hatte sich alleine im ersten Viertel bereits elf Ballverluste geleistet, die Gastgeber hatten zehn ihrer zwölf Zweierversuche erfolgreich im Korb untergebracht. „Unsere Aufbauspieler haben im ersten Viertel wie aufgeschreckte Hühner gespielt“, scherzte Biller später.
Nach 13 Minuten lagen die Mittelhessen noch mit 23:28 hinten, schafften aber durch einen Dreier von Johannes Lischka nach Vorlage seines Bruders Benjamin Lischka den 30:30-Ausgleich. Benjamin Lischka musste nach seinem dritten Foul in der 18. Minute ausgewechselt werden, nichtsdestotrotz erarbeitete sich sein Team von der 15. bis zur 19. Minute eine 40:32-Führung. Kurz vor der Halbzeitpause brachte USC-Forward Sebastian Adeberg die Hausherren per Korbleger auf 38:42 heran.
Bis zur 25. Minute hatten die Gäste ihren Vorsprung, wieder durch einen Dreier von Johannes Lischka, auf 59:49 ausgebaut. Heidelberg kam kurz vor Viertelende auf fünf Punkte Differenz heran, Mark Reed verwandelte anschließend einen Freiwurf, setzte den zweiten vorbei, Theo Tarver schnappte sich den Offensivrebound und legte zum 68:60 (30.) nach.
Im Schlussviertel war Heidelberg nach einem weiteren Dreier von Ben Beran in der 33. Minute wieder im Spiel (71:74), Mark Reed krönte dann einen kleinen Lauf seinerseits mit einem Dreier (mit Brett!) zum 81:75, Reed hatte zu diesem Zeitpunkt neun Punkte in Serie beigesteuert. Tarver ließ einen „Tip-in“ folgen, anschließend kassierte Gastgeber-Coach Thorsten Daume ein Technisches Foul. Vorentscheidend war spätestens der Korbleger von Jannik Freese zum 92:88 (30 Sekunden vor Spielende), nach welchem der Heidelberger Coach sein zweites Technisches Foul aufgebrummt bekam und dadurch die Halle verlassen musste. Die nun folgende Phase war von viel Hektik und zahlreichen Fouls geprägt, Lich setzte sich am Ende mit 98:93 durch.
„Wir haben in allen statistischen Bereichen geführt, Johannes Lischka hat uns mit sensationellen Aktionen viel gebracht.“, freute sich Lichs Coach Alexander Biller über den Auswärtssieg zum Jahresende.
USC Heidelberg: Hodges (17/1 Dreier), Hirschberg (2), Dietz, Rodriguez (n.e.), Göhring, McNeil (22), Barthel (n.e.), Debus (n.e.), Hug (2), Adeberg (15), Komarek (12), Beran (23/5).
LTi Lich: Scholz (2), Klassen (n.e.), Perl (4), Reed (18/3), Johannes Lischka (32/3), Tarver (12), Benjamin Lischka (2), Freese (28).