Offener Brief der 46ers-Fans

Vorlesen:

Liebe Osthallenbesucher,

wie sicherlich jeder mitbekommen hat, kam es beim letzten Auswärtsspiels unseres Vereins am vergangenen Samstag bei der BG Karlsruhe im Anschluss an die tolle Leistung unseres Teams zu unschönen Szenen und Handgreiflichkeiten.

Diese Vorfälle sind unentschuldbar und entsprechen in keiner Weise dem Bild, was wir als Fans der Gießen 46ers abgeben wollen. Umso mehr bedauern wir es zutiefst, dass es soweit kommen konnte und fragen uns unentwegt, wie das geschehen konnte.

Intern wurde sich intensiv ausgetauscht und die Vorfälle mit viel Selbstreflexion und Einsichtsgefühl aufgearbeitet. Zu einer solchen Ausarbeitung gehört auch das Auswerten der Pressemitteilungen und -Berichte, zu welchen wir feststellen, dass diese die Situation in Karlsruhe deutlich überzeichnet und einseitig darstellen. Diesem dadurch entstandenen Eindruck einer gewalttätigen Horde und dem dadurch entstandenen gewaltigen Medienecho möchten wir widersprechen. Es hat uns und sicherlich auch euch erschrocken, welche Welle da über uns und insbesondere den Verein hereinbrach.

Wir möchten noch einmal betonen, dass Gewalt nirgendwo etwas zu suchen hat und distanzieren uns mit Nachdruck von körperlichen Auseinandersetzungen, zu denen aber immer zwei gehören, in diesem Fall auch der absolut unprofessionelle Sicherheitsdienst in der Europahalle.

Ebenfalls distanzieren möchten wir uns aber von den Vorwürfen, dass Bierflaschen auf das Spielfeld geworfen wurde und dass das Spielfeld gestürmt werden sollte. Beides entspricht nicht der Wahrheit.

Das Verhalten dort und die zu einseitige Berichterstattung hat nun mit Sicherheit zur Folge, dass der ein oder andere von euch mit einer gewissen Abneigung gegenüber dem Fanblock am heutigen Tage in die Osthalle kommt. Dies ist nur allzu verständlich und wir sind gerne zum Dialog mit zu Recht kritischen Stimmen bereit.

Wir wissen alle, dass wir das Geschehene nicht mehr rückgängig machen können. Wir sind uns absolut darüber im Klaren, dass so ein vereinsschädigendes Verhalten NIE wieder vorkommen darf.

Die Grundstimmung in der Osthalle und auch auswärts soll natürlich positiv sein und wir wissen selber nur zu gut, dass wir uns in der Vergangenheit hin und wieder gesanglichen Ausrutscher erlaubt haben, der bei dem einen oder anderen Osthallenbesuchern für Kopfschütteln gesorgt hat. Dies werden wir in Zukunft unterlassen. Durch unser hin und wieder provozierendes Verhalten konnte es in Karlsruhe wahrscheinlich erst soweit kommen.

Wir wollen dennoch weiterhin die durchaus spezielle Atmosphäre in der Osthalle wahren. Dazu gehört es auch, den Gegner beim Ballvortrag auszupfeifen, aber eben nicht, ihn zu beleidigen.

Innerhalb der Fangruppierung hat nun, manche werden sagen endlich, ein Umdenkprozess eingesetzt. Diesen müssen und werden wir jetzt intensiv leben. Wer dies nicht tut und über die Stränge schlägt, hat in Zukunft keinerlei Verständnis mehr zu erwarten. Das es hier und da während eines hitzigen Spiels in Einzelfällen zu emotionalen Ausbrüchen kommen kann, dürfte jedem bewusst sein und wird sich nicht verhindern lassen. Das wollen wir auch nicht, denn ohne Emotionen kann man das Fan-Sein auch einstellen.

Als erste Konsequenz wird es auf künftigen Auswärtsfahrten auf der Hinfahrt bis auf weiteres im Bus keinen Alkohol mehr geben. Die Abfahrt nach Spielende erfolgt ohne Wenn und Aber 15 Minuten nach der Schlusssirene.

Wir hoffen, dass ihr uns trotz dieser unerfreulichen und absolut inakzeptablen Vorfälle heute und in den kommenden Spielen beim Anfeuern unserer 46ers tatkräftig unterstützt.

Wir freuen uns über jedes neue oder altbekannte Gesicht im Fanbus.

Gemeinsam für Gießen – Gemeinsam in die Playoffs!

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