(Foto: Sven Kuczera)

Rackelos gegen Gavel-Team – Bewährungsprobe in Ulm

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Nach dem befreienden Sieg über Hanau wollen die Depant GIESSEN 46ers Rackelos in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Süd nun gegen die OrangeAcademy nachlegen und den ersten Auswärtssieg der Saison einfahren. Das Ulmer Farmteam ist mit Nachwuchstalenten gespickt – und wird mit Anton Gavel von einem ehemaligen Spieler der heute JobStairs GIESSEN 46ers heißenden Mittelhessen trainiert. Sprungball in der Kuhberghalle ist am kommenden Samstag (02.11.) um 19.00 Uhr.

Dabei gehen beide Teams mit einem Sieg im Rücken in die Partie. Während sich die Rackelos dank eines Kraftakts am Ende gegen Hanau über den zweiten Punktgewinn der Saison freuen durften, war es für Ulm der dritte Sieg im sechsten Spiel. Das Gavel-Team steht damit gegenwärtig auf dem fünften Tabellenplatz.

Gleich neun Spieler der OrangeAcademy wurden mit einer Doppellizenz für die erste Mannschaft ratiopharm ulm ausgestattet. Es verwundert daher nicht, dass der Kader mit einem Durchschnittsalter von 19,5 Jahren zu den jüngsten der Liga zählt. Über mehr als nur sporadische Kurzeinsätze in der Bundesliga kamen Akteure wie Marius Stoll, Zachary Ensminger oder Nat-Sidi Diallo bislang allerdings nicht hinaus. Die beiden erstgenannten tragen dafür mehr oder weniger berühmte Namen. Ensminger ist der Sohn von BBL-Legende Chris Ensminger, der zwischen 1999 und 2013 für Ordnung unter den Brettern sorgte und unter anderem für Bamberg, Paderborn und Bonn spielte. Sein Sprössling Zachary hingegen kommt auf der Position Eins zum Einsatz und verbuchte bislang rund 12 Zähler und 2.5 Assists pro Einsatz. Auch Stoll ist ein Spieler-Sohn, in diesem Fall von Thomas Stoll, dem geschäftsführenden Gesellschafter der BBU 01 GmbH, die hinter dem Ulmer Bundesligisten steht. Diallo gehört zu den punktuellen, aber starken Veränderungen im Kader der Münsterstädter. Der 19-jährige Junioren-Nationalspieler gehörte in Diensten Vechtas (NBBL) zu den besten Spielern seines Jahrgangs. Er und Stoll verzeichnen jeweils 6.3 Punkte im Mittel in Diensten jenes Clubs, der 2017 aus den Weißenhorn Youngstars hervorgegangen war und 2017/18 in der ProA an den Start ging.

Durch die personelle Beständigkeit der Ulmer lohnt ein Blick auf die Leistungen des Vorjahres besonders. Damals beendete die Akademie die Saison auf dem 7. Tabellenplatz und musste sich im Playoff-Achtelfinale knapp Bernau geschlagen geben, einem späteren Halbfinalisten. Die Rackelos konnten beide Partien gewinnen. Vor allem der 76:75-Auswärtssieg im Dezember hatte es in sich. 12 Sekunden vor dem Ende hatte Ensminger aus dem Dreierbereich die Führung bestellt. Als nur noch zwei Sekunden zu spielen waren, fand ein Dreier von Bjarne Kraushaar seinen Weg durch den Korb. Adam Klie, der den Club kurze Zeit später aus persönlichen Gründen verließ, unterband alle Angriffsbemühungen der Ulmer, indem er einen tiefen Pass in die Gießener Hälfte abfing. Insgesamt zwölf Spieler, die an diesem Match teilgenommen hatten, könnten sich auch am Samstag wieder gegenüberstehen.

Dazu zählt auch Nils Mittmann, der mit seinen 40 Jahren den Altersschnitt der Ulmer deutlich nach oben korrigiert. Der ehemalige Bundesligaspieler scheint nicht zu altern und ist mit knapp 10 Punkten und 5 Rebounds noch immer Leistungsträger und Leitwolf in Personalunion. Er ist zudem fünf Jahre älter als sein Coach Anton Gavel, der seine Karriere bereits 2018 beendet hatte und bei der Academy erstmals als Trainer fungiert. „Tono“, wie er schon zu seiner Zeit bei den 46ers gerufen wurde (2004-2006), gewann in seiner aktiven Karriere mit Bayern und Bamberg fünf deutsche Meisterschaften sowie vier Pokalsiege. Heute ist er zugleich Trainer des NBBL-Teams der OrangeAcademy.

Fehlen wird bei den Rackelos Filip Krämer, der am Ende des Hanau-Spiels mit einem disqualifizierenden Foul des Feldes verwiesen wurde. Die Liga entschied nach Auswertung der Spielaufzeichnung auf eine minderschwere Tätlichkeit, weshalb die Sperre nur für die Dauer von einem Pflichtspielt gilt. Nach dem Auswärtsstrip bekommen es die Depant GIESSEN 46ers Rackelos zu Hause mit Aufsteiger TSV Oberhaching Tropics zu tun. Die Partie findet am 10. November um 18.00 Uhr statt.

Rolf Scholz (Headcoach Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Der Sieg hat gutgetan und der Mannschaft gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Auf dieser Leistung wollen wir aufbauen, auch wenn es abermals nicht leicht wird. Ich erwarte eine ähnlich enge Begegnung wie im Vorjahr.“

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