Der 31. Spieltag und die Premiere in der easyCredit BBL für die JobStairs GIESSEN 46ers in Chemnitz sollte mit 95:71 erfolgreich ausgehen. Die Mittelhessen präsentieren sich von Spielminute eins an dominant und setzten frühzeitig Akzente, die in eine 25-Punkte-Halbzeiführung mündete. Dabei zeigte das Team Spielwitz mit 25 Assists und Kampfeswille, was 44 Rebounds unterstreichen. Mit seinem Karrierebestwert von 26 Punkten zeichnete sich Isaac Hamilton als Topscorer einer homogenen Mannschaft aus, die auf den angeschlagenen Bjarne Kraushaar vorsichtshalber ganz verzichteten. Für die 46ers geht es am Sonntag in der Sporthalle Gießen-Ost im Abstiegskampf gegen RASTA Vechta weiter.
Beide Cheftrainer hatten mit verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen. Bei den JobStairs GIESSEN 46ers traf es neben Brandon Bowman auch seinen Namensvetter Brandon Thomas, der wegen Schulterproblemen passen musste. So berief Rolf Scholz neben Diante Garrett Isaac Hamilton in den Backcourt. Den Frontcourt bildeten zunächst Alen Pjanic, Scottie James JR und John Bryant. Die Hausherren setzten auf die Dienste von Marcus Thornton, Luis Figge, George King, Isiaha Mike und Jonas Richter.
Thornton begann für die Sachsen ebenso erfolgsversprechend wie Bryant für die Gäste, die mit der Disziplin Layup durch James JR und Hamilton ein 6:2 (2.) erspielten. Die Dreierparade vollbrachten Richter, James JR und Hamilton, sodass ein 12:5 (3.) für die Mittelhessen aufleuchtete. An den guten Gießener Start knüpfte Pjanic nach Pass von Garrett aus der Ecke an und vollbrachte die erste zweistellige Führung für seine Farben (15:5, 5.). Das Angriffsspiel geriet in der Folgezeit zwar ein wenig ins Stocken, wobei Bryant aber ein Mitteldistanzwurf in die Reuse brachte und Hamilton einen Korbleger folgen ließ, was die eiskalten Chemnitzer nur mit einer Auszeit parieren konnten (19:5, 6.). Die Wurfquote der NINERS blieb unverändert und Hamilton zeigte auf der anderen Seite seine Hustle-Qualitäten zum 21:5 (7.). Dominique Johnson weckte die Lebensgeister von Downtown für die Sachsen und generierte einen 10:2-Lauf der in ein 15:23 endete.
Virgil Matthews trieb die Seinen viertübergreifend weiter an, was sich Pjanic nicht gefallen ließ und vom Perimeter abdrückte (28:19, 11.). Die NINERS waren nun im Spiel und Gießen reagierte offensiv mit Distanzwürfen, die ihr Ziel fanden, und mit Korblegern, die den Willen unterstrichen. Pjanic war in dieser Phase mit fünf Zählern am Stück eine tragende Säule (36:21, 13.). Doch Thornton & Co. verhielten sich im Drive zum Korb beständig und absolvierten einen 4:0-Lauf (25:36, 14.). Ohne Zug zum Korb, aber mit viel Traute von Downtown war Johnson unterwegs, der Punkte von Jonathan Stark und Ferdinand Zylka egalisierte (40:28, 15.). Ein Fastbreak von Stark und Hamilton nahm Headcoach Rodrigo Pastore zum Anlass, eine Auszeit zu beantragen (42:28, 16.). Der engagierten Defense der Mittelhessen tat dies kein Ablass und am anderen Ende war Garrett aus der Ecke erfolgreich unterwegs. Beim Dreierfestival fühlten sich auch Stark und Hamilton eingeladen, die ihre Farben zum 52:31 (17.) führten. Letztgenannter US-Amerikaner machte sogar ein Vierpunktespiel daraus und bewies mit James JR seine Nervenstärke von der Straflinie (56:33, 18.). Thornton war der Mann, der seine Chemnitzer noch ein wenig auf Schlagdistanz hielt; dennoch behielten die starken Hamilton (20 Punkte) und Garrett (11) mit 62:37 zur Halbzeit die Oberhand.
Aus der Kabine kamen die Gießener mit einem schnellen Ballmovement zu James JR ebenso geschickt wie die NINERS mit Mike (64:39, 22.). Die Intensität war nun auf beiden Seiten in der Verteidigung gegeben, was sich in schweren Würfen äußerte. Bryant mit Alley-Oop-Tip-In und King aus der Ecke überwanden als erste die Defensivreihen (66:42, 25.). Der Flow war wieder gefunden, wobei Dreierabschlüsse, wie die von Malte Ziegenhagen und Garrett, dominierten (71:47, 26.). Als der Mannschaftkapitän der Hausherren seinen zweiten Dreier innerhalb kürzester Zeit versenkte, hatte die Gießener Bank Gesprächsbedarf (50:71, 26.). Den Bedarf an Dreiern hatte auch Garrett im Anschluss, den Johnson wiederum postwendend beantwortete (76:53, 27.). Willensstärke war bei den 46ers weiterhin auf dem Court vorhanden, verdeutlicht durch James JR und dessen Durchsetzungsvermögen zum 80:53 (28.). Aus dem kampfbetonten Viertel gingen die JobStairs GIESSEN abermals als Rundengewinner und mit einer 83:53-Führung in den Schlussabschnitt.
Die finalen zehn Minuten begannen mit Fehlwürfen auf beiden Seiten. Erst Richter bewies von der Freiwurflinie ein wenig Zielsicherheit und verbuchte aber lediglich nur einen Zähler. Ganz anders Zylka, der beherzt zum Korb zog und krachend abschloss (85:54, 32.). Der Lohn war die bebende Bank seiner Mitspieler, denn ein Timeout der Hausherren war nach dieser Aktion gebucht. Aktionismus war nun auch bei den NINERS von Nöten, die mit einem Figge-Floater und einem Coast-to-Coast-Lauf von Richter Ansätze fanden (58:85, 34.). Gießen verhielt sich aber weiterhin kompakt, sodass sich gegnerische Zähler hart verdient werden mussten (60:87, 35.). Eine Ganzfeldpresse setzte Chemnitz nun ein, die die Mittelhessen zwar in Schwierigkeiten brachte, aber den gewünschten Output überschaubar blieben ließ – und wenn generierte nur Johnson mit seinen Wurfkünsten Punkte auf das Tableau (63:87, 36.). Eine Highlight-Szene sollte von der 46ers-Seite folgen: James JR testete die Sprungkraft von Chad Brown, der es aus der zweiten Etage krachen ließ (89:63, 36.). Die Schlussminuten sowie das Viertel sollten zwar an die Gastgeber gehen, aber der 95:71-Auswärtssieg der JobStairs GIESSEN 46ers war bereits in trockenen Tüchern.
Rolf Scholz (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Für uns war das ein ganz wichtiger Sieg. Die Ausgangslage war klar: Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und in unserer aktuellen Situation zählen für uns nur Siege. Von daher sind wir natürlich überglücklich über den Sieg und die zwei Punkte heute. Grundsätzlich muss man sagen, dass Chemnitz aus meiner Sicht eine überragende Saison spielt. Wir sind mit viel Respekt hierher gefahren. Das, was hier in Chemnitz basketballerisch in den letzten Jahren passiert ist, also die Struktur und die Art und Weise wie hier Basketball gespielt wird, ist bemerkenswert und deshalb ein großes Kompliment an der Stelle. Der Schlüssel heute war, dass wir die verletzungsbedingten Ausfälle als Mannschaft kompensiert haben und dass wir Jungs aus der zweiten Reihe hatten, die sich ein Herz genommen haben und einen Schritt nach vorne gemacht haben. Aber wir haben auch als Mannschaft gespielt, dafür sprechen die 25 Assists.“
Rodrigo Pastore (Cheftrainer NINERS Chemnitz): „Glückwunsch an Gießen zum Sieg. Es war eindeutig, sie waren heute das bessere Team. Sie haben den Ball gut bewegt, viel getroffen, waren sehr aktiv. Es war einfach ein gutes Spiel. Für uns hat es heute nicht gereicht, auf dem BBL-Level mitzuhalten, deshalb müssen wir in den nächsten Spielen herausfinden, wie man gegen sehr gute Teams besteht. Ich bin stolz auf uns, dass wir besonders in der zweiten Hälfte nicht aufgegeben haben und gekämpft haben. Aber das war nicht genug, daran werden wir arbeiten.“
NINERS Chemnitz – JobStairs GIESSEN 46ers 71:95 (37:62)
Viertelergebnisse: 15:23, 22:39, 16:21, 18:12
NINERS Chemnitz: Brendan Gregori, Malte Ziegenhagen (8 Punkte), Virgil Matthews (7), Luis Figge (3), Jonas Richter (14), Dominique Johnson (20), Isiaha Mike (2), Marcus Thornton (8), George King (5), Filip Stanic (4)
JobStairs GIESSEN 46ers: Jonathan Stark (2, 9 Assists), Isaac Hamilton (26), Bjarne Kraushaar, Alen Pjanic (15), Tim Uhlemann, Diante Garrett (20), Ferdinand Zylka (7), Chad Brown (4), Scottie James JR (15, 13 Rebounds), John Bryant (6)
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Nächstes Spiel: So., 02.05.2021, 18.00 Uhr: JobStairs GIESSEN 46ers – RASTA Vechta