Situation weiterhin bestandsbedrohend

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Christoph Syring, Geschäftsführer des Basketball-Bundesligisten LTi GIESSEN 46ers, äußerte sich am Dienstagnachmittag auf einer Pressekonferenz gegenüber Medienvertretern aus der hiesigen Region zum Status der Sanierung des Klubs. 

Syring erläuterte, dass die wirtschaftliche Situation der LTi 46ers trotz intensiver Bemühungen seitens des Managements im Vergleich zur Bekanntmachung der finanziellen Lage am 11. September 2008 nicht ausreichend verbessert werden konnte. „Zwar konnten Verbindlichkeiten signifikant abgebaut werden und es wurden uns seitens der Sponsoren auch weitere Mittel zur Verfügung gestellt, die Situation des Dauerkartenverkaufs hat sich aber nur unmerklich verbessert“, sagte der Geschäftsführer, der dieses Amt bei den 46ers vor drei Wochen übernommen hat. Alles in allem dürften die angeführten Verbesserungen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die wirtschaftliche Situation des mittelhessischen Erstligisten weiterhin bestandsbedrohend ist. Syring fügte an, dass die September-Gehälter von Spielern und Trainern des 46ers-Teams bislang nur zur Hälfte bezahlt werden konnten. 

Als Maßnahmen, die den LTi 46ers sowohl langfristige strukturelle Veränderungen, aber auch kurzfristige Kosteneinsparungen bringen werden, seien folgende Schritte notwenig: „1.: Ab sofort werden wir jegliche Zahlungen an die LISPO GmbH, die Trägergesellschaft des Zweitligisten LTi LICH, einstellen. 2.: Das bisher praktizierte Jugendkonzept wird überprüft und mit der Zielsetzung, sämtliche nicht der BBL-Auflage des Betriebes einer NBBL-Mannschaft zuzuordnenden Kosten einzusparen. Dies betrifft zum Beispiel Zahlungen an das Basketball-Leistungszentrum Mittelhessen.“ 

Beide beschriebenen Maßnahmen dienen nach den Worten von Christoph Syring ausschließlich der notwendigen Kosteneinsparung und stellen nicht das zugrunde liegende Sportkonzept in Frage: „Natürlich wäre es schön, wenn wir in Zukunft die Früchte dieses Konzeptes ernten könnten – allein das Geld zur Finanzierung der Umsetzung fehlt derzeit vollständig.“ 

Syring weiter: „3.: Der Vertrag des zwölften Mannes des Bundesliga-Teams, Mensah Taylor, wird mit sofortiger Wirkung gekündigt und es wird auf absehbare Zukunft auch kein Ersatz gesucht. Die Mannschaft der LTi 46ers wird ab sofort mit einem 11er Kader weiterspielen. 4.: Die Geschäftsstelle der LTi 46ers wird augenblicklich reorganisiert, Entlassungen sind nicht auszuschließen.“ 

Als fünften Einsparungspunkt führte der 43-Jährige die VIP Bereiche in der Halle an. Speziell die in der kleinen Osthalle untergebrachte VIP Area und ihre spezielle Herrichtung für die Spieltage sei mit erheblichen Kosten verbunden. „In enger Absprache mit unserem Catering-Partner und auch unseren VIP-Gästen, werden wir hier nach alternativen, kostengünstigeren Lösungen suchen“, so Syring. 

Zum Schluss richtete der Geschäftsführer der LTi 46ers einen eindringlichen Appell an alle, die zur Rettung der 46ers beitragen können. „Wir als Management tun alles, was in unserer Macht steht, um die LTi 46ers am Leben zu erhalten. Aber wir schaffen es nicht alleine. Wer im November dieses Jahres noch Erstliga-Basketball in Gießen erleben möchte, muss uns jetzt helfen. Deshalb an alle Gläubiger: es funktioniert nur, wenn jeder, wirklich jeder auf Teile seiner Forderungen verzichtet. An alle Sponsoren: denken Sie nochmal darüber nach, wie wichtig Ihnen und uns der Fortbestand der 46ers ist und ob nicht doch noch der ein oder andere Euro zur Rettung bereitgestellt werden kann. Und vor allem an unsere Fans: Wenn Sie bisher gezögert haben, dann kaufen Sie jetzt Ihre Dauerkarte. Und wenn Sie keine Dauerkarte kaufen wollen, dann kommen Sie wirklich alle zu unseren Heimspielen und bringen Sie Ihre Verwandten, Freunde und Bekannten mit.“ Das Ziel sei, die Sporthalle Gießen-Ost bei jedem Heimspiel mit 4.000 Zuschauern zu füllen. 

Am Abend informierte Syring die Sponsoren des Klubs sowie die Mannschaft über die Situation.

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