(Foto: Richard Stephan - der Stadtfotograf)

Starkes Teamwork beim ersten Heimsieg der Saison – GIESSEN 46ers schlagen Eisbären Bremerhaven souverän mit 89:73

Vorlesen:

Dank einer fokussierten Mannschaftsleistung vor 2.985 Fans in der heimischen Sporthalle Gießen-Ost fuhren die GIESSEN 46ers beim souveränen 89:73 gegen die Eisbären Bremerhaven den ersten Heimerfolg der Saison und damit den zweiten Sieg in Folge ein. Dee Davis und Benjamin Lischka können mit ihren je 19 Zählern ebenso zu den maßgeblichen Garanten des Triumphs gezählt werden wie 46ers-Kapitän John Bryant dank seines Double-Doubles (13 Punkte, 12 Rebounds). Insgesamt fuhren gleich fünf 46ers-Akteure zweistellige Punkte ein.

Das Ziel war klar: Nach dem ersten Saisonsieg bei den Champions-League-Teilnehmern aus Ludwigsburg vom vergangenen Freitag wollten die GIESSEN 46ers auch zuhause ein starkes Zeichen setzen. Eine Woche nach der Niederlage gegen die OeTTINGER Rockets hatte die Freyer-Truppe mit den Eisbären Bremerhaven einen direkten Tabellennachbarn zu Gast. Beide starteten mit drei Niederlagen und einem Sieg in die ersten vier Partien, beide schlugen dabei mit Ludwigsburg bzw. ALBA BERLIN einen Hochkaräter.

Ingo Freyer konnte personell aus dem Vollen schöpfen, entschied sich für Dee Davis, Max Landis, Austin Hollins, Jamar Abrams und John Bryant als Starting Five.
Die US-Guards Davis und Landis eröffneten eine abwechslungsreiche Startphase aus der Mitteldistanz, in der die Eisbären sehr treffsicher zunächst die Oberhand behielten (4:8, 2.). Ein Fastbreak von Hollins und Abrams sowie der darauffolgende Dreier von Davis wendeten das Blatt zur ersten Gießener Führung (9:8, 4.). Auch Max Landis knüpfte an seine Erfolge vom Freitag an, versenkte von Downtown und per Layup (14:12, 6.). Gießen reboundete nun erfolgreicher, erzwang in der Defense mehrfach gegnerische Turnover (18:13, 8.). Weil Lischka von der Freiwurflinie überzeugte und Marin eine erstklassige Passkombination für drei Punkte abschloss, zogen die 46ers auf zehn Zähler davon (23:13, 8.) – Gästecoach Sebastian Machowski war zur Auszeit gezwungen. Am Ende eines sowohl defensiv wie offensiv überzeugenden ersten Viertels zeigte die Anzeigetafel ein verdientes 25:16 für die Mittelhessen.

Die zweiten zehn Minuten begannen mit starken Verteidigungsleistungen beider Teams, bevor John Bryant für dessen Benni Lischka ersten Dreier freiblockte. Manigat und Davis setzten ebenfalls von der 6,75-Meter-Linie nach, wodurch die Hausherren die Führung weiter ausbauen konnten (33:18, 13.). Den folgenden gegnerischen Vier-Punkte-Lauf unterbrach Ingo Freyer mit einer Auszeit, auf die Bryant per Tip-In die nächsten 46ers-Zähler erzielte. Doch erneut konnten die Norddeutschen einen Run hinlegen, der ihnen sieben Punkte in Folge einbrachte. Wieder traf auf die nächste Gießener Auszeit beim Stand von 35:29 (16.) direkt 46ers-Kapitän John Bryant – diesmal von der Freiwurflinie und per Layup nach starkem Assist von Max Landis. Doch die Eisbären aus Bremerhaven schafften es ein ums andere Mal durch ein verbessertes Rebound-Verhalten und konstanteres Scoring den Anschluss zu halten. Ein Acht-Punkte-Lauf brachte sie auf ein 38:37 (19.), bevor Manigat und Davis zum Halbzeitpfiff doch noch auf einen aus 46ers-Sicht beruhigenden Zwischenstand von 43:37 stellten.

Mit nur je fünf Fouls und Turnovers gestalteten die Lahnstädter die erste Hälfte so fokussiert und souverän wie bisher noch kein Saisonspiel. Daran anknüpfen wollend, kamen die Spieler früh aus der Kabine, mussten jedoch zunächst dem Bremerhavener Spielmacher Jordan Hulls beim Punkten zusehen (43:39, 21.). Austin Hollins und Max Landis holten im Gegenzug die ersten Gießener Punkte der zweiten Hälfte. Auch John Bryant sammelte weiter Punkte und kratzte bereits jetzt am Double-Double (49:90, 23.). Als Hollins den von Abrams stark vorgetragenen Fastbreak per Dunking abschloss, riefen die Eisbären zum Time-Out, das dem Run der Gießener jedoch keinen Abbruch bescherte: Max Landis stellte erst auf 53:42 (24.), dann, nach traumhafter Kombination, auf 56:44 (26.). Die ohnehin begeisterten Fans sprangen ein weiteres Mal auf, als Jahenns Manigat die 46ers per Dreipunktespiel weiter auf Siegkurs hielt (61:49, 27.). Freiwurfpunkte von Völler und Lischka sowie ein Layup und ein Distanztreffer vom kanadischen Energiebündel Manigat sicherten den Mittelhessen trotz guter offensiver Aktionen vom agilen Bremerhavener Johnny Berhanemeskel weiterhin die zweistellige Führung (68:55, 29.). Dee Davis beschloss das dritte Viertel mit einem weiteren Dreier zum 71:57.

„Die Führung über die Zeit bringen“ war das Motto vor dem letzten Viertel, das mit Bryants zehntem Rebound und damit dem erreichten Double-Double aus Punkten und Rebounds begann. Zählbares war aber zunächst rar gesät: Fast drei Minuten dauerte es, bis Hollins einen Gießener Fastbreak per Slamdunk vergoldete. Die Gäste griffen nochmal an, verkürzten, doch spätestens der No-Look-Assist von Landis auf Lischka zum 75:61 machte klar, dass die 46ers sich den ersten Heimsieg der Saison nicht mehr nehmen lassen würden (34.). Lokalheld Lischka versenkte wenig später seinen zweiten Dreier, weshalb sich die Gastgeber nun auch mehrere Ungenauigkeiten im Aufbau leisten konnten (78:67, 37.). Von Standing Ovations des Publikums begleitet kam die Mannschaft von Ingo Freyer aus der letzten Gießener Timeout. Davis setzte den nächsten Distanztreffer, Hollins versenkte einen kuriosen Korb mit Ablauf der Shotclock, bevor Benni Lischka in wenigen Augenblicken gleich zwei Dreier versenkte und sich wortwörtlich in letzter Sekunde zu einem von zwei Gießener Topscorern warf. Die GIESSEN 46ers gewannen somit am Ende ungefährdet mit 89:73 und feierten mit erleichterten und stolzen Fans den ersten Heimsieg der Saison. Bereits am kommenden Freitag gilt es im nächsten Spiel zuhause gegen die WALTER Tigers aus Tübingen die gute Leistung zu bestätigen.

Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Wir haben es heute geschafft, dass wir uns lange genug konzentrieren konnten, um das Spiel zu gewinnen. Wir müssen weiter daran arbeiten, länger mit mehr Konzentration zu spielen. Das ist immer einfach gesagt, aber der Schlüssel zum Erfolg. Das haben wir heute über viele Phasen geschafft und deswegen auch gewonnen. Natürlich hat uns dabei unser erster Saisonsieg am Freitag in Ludwigsburg geholfen, denn er hat uns gezeigt, dass wir mit Toughness spielen können und so auch erfolgreich sind.“

Sebastian Machowski (Eisbären Bremerhaven): „Glückwunsch an Ingo und sein Team für den verdienten Sieg. Wir wussten vor dem Spiel, dass es heute schwer werden würde. Gießen hat am Freitag ein Spiel gewonnen, dieser erste Saisonsieg hat ihnen sehr geholfen. Man hat uns angemerkt, dass wir mit einer Niederlage hier angereist sind. Wir haben das Spiel nicht gut begonnen und sind fast von Anfang an einem Rückstand hinterhergelaufen. Immer, wenn ich das Gefühl hatte, wir können das Spiel doch noch kippen, haben wir uns selber ein Bein gestellt. Für uns bleibt unter dem Strich, dass wir auch heute wieder zu viele Ballverluste produziert und zu viele Offensiv-Rebounds zugelassen haben. In dieser Kombination ist es schwer hier zu gewinnen.“

GIESSEN 46ers – Eisbären Bremerhaven 89:73 (43:37)

Viertelergebnisse: 25:16, 18:21, 28:20, 18:16

GIESSEN 46ers: Bjarne Kraushaar, Mahir Agva, Max Landis (14), Dee Davis (19), Benjamin Lischka (19), Austin Hollins (8), Jamar Abrams (2), Mauricio Marin (3), Jahenns Manigat (10), Marco Völler (3), John Bryant (13, 12 Rebounds)

Eisbären Bremerhaven: Dominique Johnson, Michael Kessens (8), Adrian Breitlauch, Johannes Berhanemeskel (21), Fabian Bleck (3), Jordan Hulls (12), Ivan Elliot (5), Lars Wendt, Davis Brembly (5), Carl Baptiste (12), Geoffrey Groselle (7)

Zuschauer: 2.985

Nächstes Spiel: Freitag, 20.10.2017, 19.00 Uhr: GIESSEN 46ers – WALTER Tigers Tübingen

Letzte News