Die GIESSEN 46ers starteten vor 3.124 Zuschauern in der heimischen Sporthalle Gießen-Ost mit einem 86:76-Sieg über Science City Jena in die neue easyCredit BBL-Saison. Der neue 46ers-Kapitän Cameron Wells (25 Punkte, 5 Rebounds, 6 Assists) brillierte dabei besonders im Schlussakt und führte neben den ebenfalls herausragenden Skyler Bowlin (15 Punkte) und Thomas Scrubb (17 Punkte) sein Team, trotz einer starken Leistung des Jenaer Topscorers Marcos Knight (26 Punkte), zum Erfolg.
Die Basketball Bundesliga ist zurück in der Sporthalle Gießen-Ost. Nach einer starken Vorsaison im Oberhaus, in der der damalige Aufsteiger GIESSEN 46ers nur haarscharf an den Playoffs scheiterte, wurde am Samstagabend auch an der Lahn die neue Saison der easyCredit BBL 2016/2017 eröffnet. Mit komplettem Kader und einer starken Pre-Season im Rücken standen die Vorzeichen für einen erfolgreichen Start gegen den amtierenden ProA-Champion Science City Jena bestens. Mit hoher Intensität und der 46ers-eigenen Leidenschaft war es klares Ziel, die Punkte in Gießen zu lassen.
46ers-Cheftrainer Denis Wucherer entschied sich in der Starting Five für seinen Kapitän Cameron Wells, US-Guard Skyler Bowlin, den kanadischen Forward Thomas Scrubb, US-Forward Dwayne Evans sowie für den größten Spieler im 46ers-Team, Maurice Pluskota.
Thomas Scrubb erwischte dabei einen Einstand nach Maß und netzte zwei Würfe in Folge zur 4:0-Führung ein. Die Thüringer verteidigten als Antwort bereits in der gegnerischen Hälfte und glichen zunächst aus (4:4, 2.). Der spätere Matchwinner Cameron Wells punktete in der Folge durch einen Layup sowie aus der Distanz, Evans ergänzte per Dreipunktspiel zum zwischenzeitlichen 12:6 (4.). Jena, um hohe Intensität bemüht, blieb zunächst erfolglos, während Bowlin aus der Halbdistanz die ersten Punkte für seinen neuen Verein holte und der energisch auftretende Dwayne Evans einen Dreier versenkte, woraufhin der Gäste-Coach Björn Harmsen seine Truppe beim Stand von 17:6 (5.) ins Time-Out rief. Maßgeblich aufgrund einer sehr deutlichen Überlegenheit in den Rebound-Statistiken (13:3) hatten die Mittelhessen auch insgesamt die Oberhand.
Scrubb, kurz darauf ersetzt durch Benjamin Lischka, krönte ein starkes erstes Viertel mit dem nächsten Halbdistanzwerfer, ebenso wie der fokussierte Skyler Bowlin (21:10, 8.). Kaum auf dem Platz, konnte auch Lokalpatriot Lischka unter dem Korb freigespielt werden, der so das erste Viertel mit seinem Layup zum 23:14 beendete.
Lischka konnte seine Zielgenauigkeit auch mit ins zweite Viertel nehmen und verwandelte direkt zu Beginn sicher für drei Zähler. Der Neuzugang Justin Sears bestätigte derweil die Gießener Dominanz auch unter dem gegnerischen Brett und schloss per Tip-In zum 28:16 ab (12.). Wucherer nahm mehrere Wechsel vor, brachte mit Marco Völler und Rückkehrer Joshiko Saibou ausgeruhte Spieler, die aber erst ihren Rhythmus finden mussten. Bowlin hingegen brannte weiter sein vielseitiges Arsenal ab und feuerte nun auch aus der Ferne ins Ziel. Jena schaffte es trotz mehrerer guter Ansätze, in denen sie die meist konzentrierte Gießener Defense überwältigen konnten, nicht, den Vorsprung signifikant zu schmälern. Cameron Wells hingegen zeigte erneut, was Effektivität bedeutet: Erst preschte er an den Big Men der Gäste vorbei und versenkte den Korbleger, um dann in der eigenen Defensive den Rebound zu erkämpfen und anschließend den von Neuzugang Andreas Obst abgeschlossenen Fastbreak einzuleiten (35:23, 15.). Thomas Scrubb, Skyler Bowlin und Marco Völler holten die nächsten Punkte der nun in allen Belangen überlegenen Gastgeber (42:25, 19.). Assists, Rebounds, Steals – den 46ers gelang fast alles. Dank dem erneuten Dreier von Bowlin ging man am Ende mit einem verdienten 45:30 in die Halbzeitpause.
Und auch nach der Pause war der Elan der Lahnstädter zunächst ungebrochen – Symbolfigur dafür war immer wieder Captain Cameron Wells: Erst assistierte er per No-Look-Pass dem konstant starken Scrubb, der von Downtown versenkte, dann war er selbst Nutznießer eines Assists von Skyler Bowlin, den er per Layup abschloss (52:36, 24.).
Jena orientierte sich in der Folge um, fand das Glück in den Distanzwürfen, brachte mit Oliver Mackeldanz einen Center, der die Gießener Dominanz bei den Rebounds brechen konnte und sein Team zurück ins Spiel brachte (56:50, 26.). Skyler Bowlin fasste sich daraufhin erneut ein Herz und bewies seine Konstanz als Scharfschütze (59:50, 28.). Obst konnte per Korbleger noch einen draufsetzen und den zweistelligen Rückstand kurz wieder herstellen (61:51, 29.); doch Jena machte nun sehr deutlich, dass sie dieses Spiel noch nicht hergeschenkt hatten. Angeführt von ihrem Combo Guard Marcos Knight entschieden sie das dritte Viertel am Ende klar für sich: Mit 61:58 stand der Osthalle unerwartet ein äußerst spannendes Schlussviertel ins Haus.
Das Schlussviertel war dann eine einzige Sternstunde von Cameron Wells. Er wurde seiner Rolle als Anführer mehr als gerecht, überzeugte im Angriff als auch in der Defensive, forcierte den Steal gegen den wuchtigen Frease, schickte Justin Sears zum sicheren Korberfolg (69:62, 34.), zog Fouls, verwandelte vier wichtige Freiwürfe und setzte zwei Dreier in der Crunchtime (79:71, 38.). Justin Sears setzte in der Schlussminute durch sein Dreipunktspiel den Deckel auf den ersten 46ers-Sieg im ersten easyCredit BBL-Spiel der Saison. Am Ende besiegte man das Team von Science City Jena mit 86:76 und kann so mit einem guten Gefühl in die Vorbereitung auf das kommende Auswärtsspiel gegen die WALTER Tigers Tübingen gehen.
GIESSEN 46ers – Science City Jena 86:76 (44:30)
Viertelergebnisse: 23:14, 22:16, 16:28, 25:18
GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou, Justin Sears (7 Punkte), Dwayne Evans (10), Thomas Scrubb (17, 8 Rebounds), Skyler Bowlin (15, 7 Assists), Benjamin Lischka (5), Andreas Obst (4), Jahenns Manigat (3), Cameron Wells (23), Maurice Pluskota, Marco Völler (2)
Science City Jena: Julius Jenkins (12), Immanuel McElory (12), Filiberto Rivera (8), Kenneth Frease (6), Stephan Haukohl (5), Marcos Knight (26), Wayne Bernard, Oliver Mackeldanz (5), Oliver Clay, Daniel Schmidt, Ermen Reyes-Napoles (2)
Zuschauer: 3.124
Nächstes Spiel: Freitag, 30.09.2016, 20.30 Uhr: WALTER Tigers Tübingen – GIESSEN 46ers