(Foto: MARCO KESSLER | MEDIASHOTS)

87:78-Erfolg in Tübingen – GIESSEN 46ers legen Grundstein zum Sieg nach dem Seitenwechsel

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Die GIESSEN 46ers sind zurück in der Spur und fahren bei den WALTER Tigers Tübingen einen verdienten 87:78-Sieg ein. Durch den Erfolg gegen einen Tabellennachbarn festigt der Aufsteiger die Position im oberen Drittel der zweiten Tabellenhälfte. Nach einer defensiv-geprägten ersten Hälfte legten die Mittelhessen nach dem Seitenwechsel den Schalter um, fanden zu ihrer Stärke von außen und wendeten somit die Partie letztlich zu ihren Gunsten. Bester Werfer der Partie wurde Braydon Hobbs mit 22 Zählern, Gabriel Olaseni kam auf 14 Punkte und 12 Rebounds.

Dabei gingen die 46ers erneut ohne Anthony DiLeo und Maurice Pluskota in die Partie, dafür war Björn Schoo nach seinem krankheitsbedingten Ausfall der Vorwoche wieder im Kader zurück.

Gießen brauchte an diesem Abend einen ganzen Moment, um in die Partie zu finden. Schon früh gab es ungewohnte Ballverluste im Aufbauspiel zu beklagen, Tübingen konnte aber nur wenig Kapital aus dieser Phase schlagen (3:4, 3.). So taten sich die Tabellennachbarn in der Anfangsphase schwer dabei, in einen offensiven Rhythmus zu finden. Braydon Hobbs warf die 46ers mit einem Dreier in Führung (6:4, 3.), doch die Tigers erahnten auch weiterhin häufig die Anspiele der Mittelhessen und unterbanden damit das flüssige Zusammenspiel. Zudem fanden die Gäste zu Beginn kein Mittel gegen Routinier Aleksandar Nadjefi, der die ersten acht Zähler der Tübinger allein erzielte (8:6, 6.). Gießen kämpfte sich sukzessive aus dem Loch, der Ball lief Ende des ersten Viertels deutlich besser durch die eigenen Reihen. Mit einem Dreipunktespiel stellte Björn Schoo auf 14:11 (9.), William Buford antwortete aber noch vor der Sirene zum 13:14 aus Tübinger Sicht.

Auch zu Beginn des zweiten Viertels war es ein verkrampftes Spiel beider Mannschaften (18:18, 12.). So musste sich Benjamin Lischka die Zähler an der Freiwurflinie erarbeiten (20:18, 13.). Mit einem Dreier, bei dem der Ball erst auf den Ring, dann ans Brett und dann doch in den Korb fiel, erzielte Eric James Palm das 25:20 (15.). Beide Teams definieren sich zwar über den Distanzwurf, bis zu diesem Zeitpunkt lagen die Quoten jedoch lediglich bei 11 (Tübingen) bzw. 25 (Gießen) Prozent. Trotzdem war Garlon Green mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf zum Ende eines 7:0-Laufes dafür verantwortlich, dass Tübingen wieder in Front ging (27:25, 17.). Gießen reagierte mit einer Auszeit und Punkten durch Gabriel Olaseni (27:27, 18.), Green schien aber seinen Rhythmus gefunden zu haben und legte wiederum aus der Distanz nach (30:27, 18.). Die Tigers konnten den Vorsprung zur Halbzeit aber nicht weiter ausbauen (33:35, 20.).

GIESSEN 46ers-Cheftrainer Denis Wucherer musste sich in der Halbzeit also etwas einfallen lassen, um seine Mannschaft auf Touren zu bringen. Und er schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Oder doch „nur“ Zielwasser verteilt zu haben? Gießen zeigte sich plötzlich deutlich verbessert von der Dreierlinie. Mit einem schön herausgespielten Distanzwurf glich Hobbs den Spielstand aus (36:36, 22.), mit fünf weiteren Zählern in Folge warf der US-Amerikaner und spätere Topscorer seine Mannschaft auf 41:38 vor (23.). Tübingen hingegen musste sich sämtliche Punkte in der Anfangsphase der zweiten Hälfte an der Freiwurflinie erarbeiten. Nach einem Fehlpass von Jared Jordan, dem besten Passgeber der Liga, nahmen die Tigers eine Auszeit (43:40, 24.). Doch jetzt wechselte das Momentum so richtig auf die Gießener Seite. Mit einem nächsten Dreier, diesmal durch Yorman Polas Bartolo, zogen die 46ers auf 48:43 vor (26.), Ethan Wragge und Cameron Wells legten vom Perimeter nach (54:45, 27.). Auch wenn Tübingen wieder verkürzte: die Mittelhessen wussten die Antwort. Hobbs warf die 46ers zur ersten zweistelligen Führung der Partie (59:48, 29.). Mit dem letzten Wurf des dritten Viertels traf Palm, erneut per Dreier, zum 64:53 (30.).

Zu Beginn des Abschlussviertels wechselte das Momentum zunächst auf Tübinger Seite, langsam arbeiteten sich die Tigers heran (59:64, 32.), Bartolo antwortete aber aus der Mitteldistanz (66:59, 33.). Nach einem erneuten Konter der Tigers, trat Palm auf den Plan und netzte den nächsten Distanztreffer ein (69:61, 34.). Gießen stemmte sich gegen die Tigers-Offensive, Palm erhöhte wieder auf zehn Zähler (73:63, 35.), doch Fitzpatrick konterte seinerseits aus der Distanz (66:73, 35.). Tübingen ließ nicht locker und verkürzte sukzessive weiter, Gießen verpasste es den Sack zuzumachen, verteidigte die knappe Führung aber (77:70, 37.). Mit Zug zum Korb erhöhte der Ex-Tiger Cameron Wells auf 81:72 (39.). Die Ausgangslage für die Schlussphase war also ordentlich, zudem sicherte sich Olaseni einen ganz wichtigen Offensiv-Rebound, seinen zwölften, knapp 75 Sekunden vor Schluss. Polas verwandelte einen Freiwurf, Nick Russell antwortete aber per Dreier zum 78:82. Bei noch 59 Sekunden auf der Uhr gab es die nächste Auszeit, dann Ballbesitz für die 46ers. Polas wurde gefoult, verwandelte aber nur einen Freiwurf (83:78, 40.). Dann fand der Pass von Jordan erneut nicht sein Ziel, die 46ers waren wieder in Ballbesitz. Zwar ließ Wells beide Freiwürfe ungenutzt, er sicherte sich aber entschlossen den Rebound. Braydon Hobbs, der nun an der Linie stand, machte es besser und traf beide Versuche (85:78), genauso, wie dann wenige Sekunden später zum Endstand.

Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Wir haben heute zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Die erste war eher defensiv geprägt, die zweite dann mehr mit offenem Visier. Ich bin natürlich zufrieden, dass wir hier gewonnen haben und glaube, dass wir in der zweiten Halbzeit die besseren Lösungen gefunden haben. Die Wurfquote konnten wir dann nach oben schrauben, haben die wichtigen Würfe getroffen und gute Antworten parat gehabt. Insofern glaube ich, dass der Sieg hier in Ordnung geht.“

Igor Perovic (Trainer WALTER Tigers Tübingen): „Glückwunsch an Gießen zu einem verdienten Sieg. Sie haben besser gespielt, vor allem in der zweiten Hälfte. Wir sind nicht so aufgetreten, wie wir uns das selber vorstellen. Gießen wollte den Sieg mehr als wir.“

WALTER Tigers Tübingen – GIESSEN 46ers 78:87 (35:33)

Viertelergebnisse: 13:14, 22:19, 18:31, 25:23

GIESSEN 46ers: Achmadschah Zazai, Braydon Hobbs (22), Yorman Polas Bartolo (13), Eric James Palm (11), Benjamin Lischka (6), Suleiman Braimoh (6), Karsten Tadda (2), Cameron Wells (7), Gabriel Olaseni (14, 12 Rebounds), Ethan Wragge (3), Björn Schoo (3)

WALTER Tigers Tübingen: Jeferson Hiller, Mahir Agva (8 Punkte), Aleksandar Nadjfeji (14), Jan Georg, Nick Russell (14), Jared Jordan (4), Bogdan Radosavljevic (5), Vladimir Mihailovic (7), Garlon Green (12), Toarlyn Fitzpatrick (6), William Buford (8)

Zuschauer: 3.132

Nächstes Spiel: Sonntag, 13.12.2015, 17:00 Uhr: GIESSEN 46ers – FC Bayern München

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