(Foto: Richard Stephan - der Stadtfotograf)

46ers bieten RIESEN lange die Stirn – 93:98-Heimniederlage vor dem Osterwochenende

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Am 28. Spieltag sollten die GIESSEN 46ers wieder knapp mit 93:98 Nachsehen gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg haben. Die Mittelhessen hielten lange gegen die favorisierten Baden-Württemberger mit und erzielten einige Male den Ausgleich. Beim Stand von 90:90 holten sich aber die Ludwigsburger kurz vor Schluss das verloren geglaubte Momentum zurück und behielten durch glückliche Würfe die Oberhand. Während Brandon Thomas mit 19 Punkten der beste Werfer auf Seiten der 46ers war, war Big Man Owen Klassen mit seinen 26 Zählern der letztendliche Matchwinner für seine Farben.

Die Gießener von Cheftrainer Ingo Freyer begannen die Partie mit Jared Jordan, Brandon Thomas, Benjamin Lischka, Alen Pjanic und John Bryant. Die RIESEN von Headcoach John Patrick ließen in ihrer Starting Five Jordan Crawford, Marcos Knight, Adam Waleskowski, Lamont Jones und Kelan Martin auflaufen.

Zerfahren begannen die ersten beiden Spielminuten, bis Brandon Thomas von Downtown die Gießener beruhigte und Zählbares eintütete (3:0, 2.). Der US-Amerikaner lieferte nach einem technischen Foul einen weiteren Zähler hinzu, bis Youngster Alen Pjanic mit einem And-One auf 7:2 (3.) stellte. Die Anfangsphase war ein zähe Angelegenheit, die die Mittelhessen mit Jordan auf Bryant geschickt lösten und sich mit 9:3 (4.). weiter die Führung verdienten. Center Owen Klassen weckte die Lebensgeister der Seinen mit einem Dreier, doch Bryant passte zu Pjanic, der per Korbleger auf 11:6 (5.). stellte. Der quirlige Aufbauspieler Crawford sorgte mit einem Jump-Shot für den 8:11 (6.) Anschluss. Die Ludwigsburger fanden nach etlichen Fehlwürfen langsam ins Spiel und glichen durch Klassen und Crawford zum 13:13 (7.) aus. Cheftrainer Ingo Freyer nahm nach fehlgeschlagenen Angriffssequenzen die fällige Auszeit. Dieser Break tat insbesondere Max Landis gut, der gleich seinen ersten Wurf von jenseits der Dreierlinie versenkte (16:13, 8.). Während Karim Jallow sich einen Korbleger erarbeitete, war Larry Gordon durchsetzungsstark auf der Gegenseite und besorgte per Layup das 18:15 (8.). Der Schlussakt in diesem Viertel gehörte noch einmal den RIESEN, die dank eines 4:0-Lauf mit 21:18 aus diesem kamen.

Die Gäste arbeiteten weiter an ihrem Lauf und Crawford ließ einen Dreier in die Reuse segeln. Doch der Run sollte durch David Bell und seiner direkten Antwort mit den gleichen Mitteln beantwortet werden 21:24 (11.). Die Mittelhessen verhalfen sich durch Freiwürfe von Max Landis und wiederum einen Dreier von Bell zum 26:26 (12.) Ausgleich. Im Anschluss reagierte RIESEN-Headcoach John Patrick und verlangte die Seinen zum Gespräch. Aus diesem kam Waleskowski besonders ambitioniert und ließ einen Dreier in die Maschen fallen (29:26, 13.). Die Baden-Württemberger setzten mit einem Fastbreak von Knight nach, bis Lischka einen Jordan Pass in die Reuse versenkte (28:31, 14.). Als Konstantin Klein einen weiteren Dreier versenkte, griffen die 46ers wieder nach dem Momentum und fanden durch Jordan und Lischka zum 34:34 (16.) Ausgleich. Doch die Hausherren mussten abermals von einem gutaufgelegten Klassen einen Dreier schlucken. Im Nachgang fand dann noch Jones sein Wurfglück mit zwei verwandelten Freiwürfen zum 39:34 (17.). Die Vergehen auf dem Parkett sammelten sich an, sodass Gießen mit drei erfolgreichen Freiwürfen zum 37:39 (17.) stellte. Nach diesem mittelhessischen Intermezzo waren es wieder die Gäste, die mit Klassen & Knight unter dem Korb geschickt agierten und Punkte auf das Tableau brachten (44:37, 18.). Der letzte Akt vor der Halbzeitpause sollte den Rückstand der Gießener nicht mehr merklich verkürzten, sodass es mit einem 41:46-Rückstand in die Kabine ging.

Die Gastgeber fanden mit Alen Pjanic und seinem Dreier gut in die zweite Hälfte. Sie zeigten sich bissig, was Brandon Thomas und seine Farben zum 46:46 (21.) führte. Die Mittelhessen waren präsent – besonders die beiden erstgenannten agierten miteinander und erzielten im Verbund die 49:48 (22.) Führung. Aber auch die RIESEN setzten Ausrufezeichen. Sei es Walekowski unter dem Brett, Crawford mit Jumpshot oder Aaron Best von außen (53:49, 24.). Die Gäste fanden ihren Rhythmus, den insbesondere Kelan Martin ausnutzen konnte (59:53, 25.). Die Phase der Dreier begann – während Klein für die Ludwigsburger traf, war Thomas für die Gießener dabei (56:59, 25.). Von der Weite ging es unter den Korb – dort setzten sich die Big Men Klassen und Bryant durch, was zu einem 58:62 (26.) führte. Sollte Gießen per Freiwürfe treffen, war das Pendant auf der Gegenseite mit exakt der gleichen Aktion zur Stelle. Erst Landis und Bryant durchbrachen diese manifestierte Reihenfolge und sorgten mit ihren Dreiern für Stimmung (69:70, 28.). Die Mittelhessen waren wieder da, aber mit einem krachenden Dunking und seinen Punkten 19 und 20 war Klassen omnipräsent auf dem Parkett (72:69, 29.). Best sorgte mit einem letzten erfolgreichen Wurf von Downtown für die 75:69-Führung für die RIESEN.

Das letzte Viertel startete der starke Klassen mit einem Drive zum Korb, den er erfolgreich zum 77:69 abschloss. Knight ließ ein Layup folgen, bis Bryant die ersten Zähler für die 46ers markieren konnte (71:79, 32.). Die Baden-Württemberger blieben aber unbeirrt, indem Crawford den Korb penetrierte und per Korbleger auf 81:71 (32.) stellte. Dies reichte dem 46ers-Cheftrainer Ingo Freyer, der seine Mannschaft zum Gespräch bat. Die Predigt nahm sich zunächst Mahir Agva zu Herzen, der von der Straflinie die Nerven behielt und auf 73:81 (33.) verkürzte. Der junge deutsche Center war es, der seine Farben weiter im Spiel hielt und einen Dreier zum 76:84 (34.) versenkte. Mit Pjanic war der nächste Youngster angespornt und ließ den nächsten Dreipunktewurf durch die Reuse gleiten (79:84, 35.). Die jungen Wilden waren es weiter, die ihre 46ers führten und durch ihren kämpferischen Einsatz Punkte auf das Tableau zauberten: Erst Agva mit And-One, dann Pjanic mit schnellen Händen und sicherem Fastbreak (84:86, 36.). Von den Jungspunden angestachelt, zeigte sich Thomas wurfgewandt (87:88, 36.). Die Crunchtime war angebrochen und es war wieder ein enges Spiel auf dem Court. Agva war in diesem Schlussviertel äußerst präsent und verwandelte einen Dreier zum 90:90 (37.). Der jungen Gießener Schar entgegneten die Ludwigsburger mit den erfahrenen Crawford und Jones, die auf 94:91 (39.) stellten. Den abermaligen Rückstand konnten die 46ers trotz Kampfes und couragierten Auftretens nicht mehr entgegenwirken – bezeichnend war ein Monsterblock von Pjanic in den letzten 13 Sekunden –  sodass es mit einer 93:98-Niederlage vom Parkett ging.

Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Ich hatte das Gefühl, dass wir die gesamte Zeit über das Spiel offen halten konnten. Ich denke auch, dass wir unsere Defense etwas verbessern konnten, auch wenn das dann bei so vielen Offensivrebounds der Gegner immer noch katastrophal aussieht. Da sind wir einfach immer noch zu unathletisch und man sieht dann, was uns fehlt, wenn man einen Alen Pjanic reinbringt, der dann wiederum Athletik mitbringt. Wenn der Gegner dann zehn Würfe mehr nimmt als wir, kannst du auch noch so hochprozentig treffen. Man kann das dann schwer kompensieren und das ist aktuell unser größtes Problem.“

John Patrick (Cheftrainer MHP RIESEN Ludwigsburg): „Es war wie immer eine super Atmosphäre und wir haben schlecht angefangen gegen eine gut vorbereitete Gießener Mannschaft. Wir haben mit Owen Klassen einen Spieler, der unerwartet viel getroffen hat – auch viele Dreier. Heute war das sehr wichtig für uns. Wir hatten Probleme, Shooter wie Brandon Thomas zu kontrollieren. Dafür haben wir aber einen relativ guten Job gegen John Bryant gemacht und am Ende dann schwierige und wichtige Würfe getroffen, was das Spiel dann entschieden hat.“

GIESSEN 46ers – MHP RIESEN Ludwigsburg 93:98 (41:46)

Viertelergebnisse: 18:21, 23:25, 28:29, 24:23

GIESSEN 46ers: Siyani Chambers, Mahir Agva (11 Punkte), Alen Pjanic (13, 2 Blocks), Max Landis (15), Tim Uhlemann, Leon Okpara, Benjamin Lischka (5), Larry Gordon (4), Jared Jordan (3, 10 Assists), Brandon Thomas (19), David Bell (8), John Bryant (15)

MHP RIESEN Ludwigsburg: Ariel Hukporti, Jordan Crawford (13), Aaron Best (7), David McGray, Owen Klassen (26), Konstantin Klein (13), Marcos Knight (12), Adam Waleskowski (5), Lamont Jones (10), Christian von Fintel, Kelan Martin (10), Karim Jallow (2)

Zuschauer: 3.125

Nächstes Spiel: So., 21.04.2019, 15:00 Uhr: BG Göttingen – GIESSEN 46ers

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