(Foto: Martin Vogel)

46ers finden den Rhythmus in Weißenfels nicht – 83:86-Niederlage vor dem ALLSTAR-Wochenende

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Am einzigen Dienstagabendspiel der easyCredit Basketball Bundesliga liefen die GIESSEN 46ers einen sieben Punkte-Rückstand hinterher und konnten diesen marginalen Rückstand bis zum Ende nicht mehr aufholen. Zwar hatten die Mittelhessen im letzten Viertel bis kurz vor Schluss den Rückstand auf einen Zähler verkürzt, doch am Ende führten Unkonzentriertheiten und unnötige Turnover zur  83:86-Niederlage. Bei den 46ers konnten mit John Bryant (16 Punkte, 11 Rebounds), Topscorer David Bell (20), Larry Gordon (15), Max Landis (15) und Benjamin Lischka (11) gleich fünf Spieler zweistellig.

Die GIESSEN 46ers mussten die Auswärtspartie ohne Brandon Thomas angehen. Der Shooting Guard verletzte sich beim Heimauftritt gegen Berlin am linken Daumen, sodass ein Einsatz in Weißenfels nicht möglich war. Dementsprechend rotierte Cheftrainer Ingo Freyer anstatt Thomas wieder Larry Gordon in die Starting Five. Neben dem US-Amerikaner gesellten sich Jubilar Jared Jordan, der heute sein 250. BBL-Spiel absolvierte, David Bell, Benjamin Lischka und John Bryant in die Anfangsformation. Für die heimischen Wölfe gingen Lee Moore, Tremmell Darden, Jovan Novak, Andrew Warren und Aleksandar Marelja als erstes auf Körbejagd.

Die Hausherren fanden schnell ihren Rhythmus und gingen durch Korbleger von Darden und Moore schnell mit 4:0 (2.) in Führung. Die Gießener, die durch Bryant erfolgreich waren, mussten gleich den Gegenschlag von Mareljas Dreier hinnehmen (7:2, 3.). Als abermals eine Angriffssequenz der Mittelhessen keinen Output erbrachte, nahm Freyer die schnelle Auszeit. Lischka kam aktiv auf das Parkett zurück und setzte sich unter dem Korb durch (4:7, 4.). Doch der 46ers-Flow wollte sich in der Offensive nicht einstellen, was die Wölfe ihrerseits aber nur durch Darden ausnutzen konnten (9:4, 5.). Während Bryant den Korb wieder einmal fand, waren die Gastgeber durch fünf Moore Punkte zur Stelle und bauten den Vorsprung auf 13:6 (6.) aus. Immer wieder ließ Weißenfels durch den starken Moore, der die Gießener Gegenwehr durchbrach und Punkte in die Kasse fließen, was zu einem zwischenzeitlichen 23:12 (8.) führte. Auf die Wölfe-Phalanx antwortete Max Landis mit einem Dreipunktespiel und Bell schloss zum 17:23 auf. Das 19:26 machte dann ebenfalls der letztgenannte US-Amerikaner per Buzzerbeater zum Viertelendstand.

Die 46ers begannen das zweite Viertel mit schnellen Händen in der Defense und gelungener Fastbreak-Aktion durch Landis (21:26, 11.). Die Mittelhessen pirschten sich langsam in die Begegnung – erst Gordon von Downtown, anschließend Siyani Chambers mit Tempo und gekonntem Layup (26:32, 13.). Die Gegenseite zeigte ihr Pick-&-Roll-Spiel und vermochte im Zusammenspiel von Novak und Turudic die Mittelhessen zunächst auf Distanz zu halten (34:26, 13.). Die Gäste aus Mittelhessen legten zu: Zunächst durch Landis mit schöner Einzelaktion und Korbleger und anschließend war es Gordon per krachendem Dunking, der die Auszeit von Headcoach Silvano Poropat beim Stand von 30:34 einläutete (14.). Aus dieser kam der MBC wie entfesselt und setzte sich unter anderem durch Hans Brase mit 39:31 ab (15.). Jared Jordan nahm das Spiel in die Hand und assistierte Lischka und Gordon zu einfachen Layups, aber die Weißenfelser blieben konstant am Punkten, was zu einem 44:35 (16.) führte. Bell konnte die Hoffnung mit einem Dreier zum 38:45 (17.) für die Gießener wieder etwas nähern. Ein abermaliges Timeout vom MBC stoppte den eifrigen Bell vom Perimeter aber nicht und so netzte der Shooting Guard zum 41:46 ein (18.). Die sukzessive Annährung stoppten die abstiegsbedrohten Hausherren zum Ende hin und so ging es mit einem 43:49-Rückstand für die 46ers in die Halbzeitpause.

Mit der gleichen Startformation gingen die Gießener in die zweite Halbzeit. Das 3. Viertel nahm schnell Fahrt auf – zunächst war Novak mit einem And-One erfolgreich, dann kamen die Mittelhessen mit Gordon, Lischka und Bryant auf den Geschmack des Punktens (49:52, 22.). Die Gäste waren auf Schlagdistanz, ließen aber etliche Angriffsversuche durch Unkonzentriertheiten verstreichen. Darden und Moore reagierten auf die Gießener Fahrlässigkeit und brachten ihre Farben wieder ein wenig auf Distanz (58:51, 25.). Die Mittelhessen vermochten nicht ihren gewohnten Wurfrhythmus aufzubauen, es waren sporadische Angriffe, die für Zähler wie durch Gordons Dreier sorgten. Hingegen hatten Moore und Novak das Wurfglück auf ihrer Seite, was die Gastgeber auf 63:54 (27.) davonziehen ließ. Chambers, Landis & Co. kämpften sich in den Workflow und brachten von der Freiwurflinie den dringend benötigten Output auf die Anzeigetafel (58:65, 28.). Doch den Vorsprung konnten die 46ers vor dem letzten Abschnitt nicht verkürzen und so ging es mit einem 62:69 ins letzte Viertel.

Mit einem Hallo-Wach ging es in den letzten Abschnitt. Landis holte sich in der Defense den Rebound ging von Coast-to-Coast und schoss von Downtown ein (65:69, 31.). Anschließend wussten Jordan und Lischka zu gefallen und verkürzten mit ihrem Zusammenspiel auf 68:71 (33.). Der Abstand sollte sich die nächsten Minuten in diesen Sphären befinden. Bezeichnete Szene war ein Dreier von Bell, der erst nach vier Offensivrebounds den Weg in die Reuse fand (71:75, 35.). Doch die 46ers waren präsent, schnappten sich nun die Bretter und als Jordan einen Floater zum 73:75 (35.) durch die Maschen brachte, nahmen die Hausherren die Auszeit. Die Crunchtime war angebrochen und Gießen setzte dem Gegner durch einen Bell-Dreier weiter zu (76:77, 37.). Griffig in der Abwehr generierten die 46ers nun Rebound über Rebound, was Bryant & Co. aber nicht in Punkte ummünzen konnten. So waren es Marelja und Releford, die den MBC mit 83:78 (38.) in Front brachten. Aus dem Timeout der Gießener war es dann Gordon, der sich erst mit einem Step-back Freiraum verschaffte und dann den Weg von jenseits des Perimeters ins Glück fand (81:83 38.). Sechs Sekunden vor Schluss war es wiederum Bell, der mit zwei verwandelten Freiwürfen auf 83:84 stellte. Die Auszeit war geordert doch Gießen sollte die Gelegenheit zum Ausgleich nicht mehr haben und so ging es mit einem 83:86-Niederlage vom Parkett.

Nachdem ALLSTAR-Break geht es für die 46ers wieder am Samstag, den 30. März um 18.00 Uhr mit einem Heimspiel gegen den Aufsteiger Crailsheim weiter. Online beim Ticketshop und in allen bekannten Vorverkaufsstellen sind noch Karten für die Begegnung des 26. Spieltags erhältlich.

Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Wir wurden oft eingeladen im letzten Viertel das Spiel noch zu gewinnen. Aber wenn man so viele Turnover macht und so viele schlechte Entscheidungen trifft auf dem Feld, gerade am Ende, aber auch das ganze Spiel über, dann hat man es nicht verdient zu gewinnen. Ich weiß nicht, wie oft wir den Rebound schon in den Händen hatten und den Ball wieder verloren haben und dann doch ein einfacher Korb zustande gekommen ist. Über die ganze Partie gesehen haben wir wirklich sehr schlecht gespielt und hatten trotzdem an Ende die Chance zu gewinnen. Da haben wir dann nicht das nötige clevere Verhalten gehabt, um dann normal auszuspielen. Wir hatten drei Mal die Chance in Führung zu gehen und haben dann einen Turnover gemacht. Wenn du so spielst, kannst du nicht gewinnen.

Silvano Poropat (Mitteldeutscher Basketball Club): „Ich denke, dass wir verdient gewonnen haben. Wir haben eine gute bis sehr gute Verteidigung gespielt. Ich bin wirklich glücklich und zufrieden mit der Einstellung, die die Mannschaft heute auf das Spielfeld gebracht hat. Die Jungs haben alles gegeben und gekämpft. Wir befinden uns in schwierigen Zeiten, das wissen vielleicht viele Leute nicht einzuschätzen. Wir haben viele Spieler, die verletzt waren, wir wechseln ständig die Formation. Es ist schwer da einen Rhythmus zu finden. Trotzdem werden wir bis zum Saisonende kämpfen und so gut es geht die Art und Weise von heute beibehalten. Heute haben wir eine fantastische Defense gegen John Bryant gespielt. Fünf der Turnover die wir bei Gießen forciert haben, kamen von Bryant. Das war, denke ich, der Schlüssel zum Erfolg. Das Publikum war wieder da und wir brauchen das, wir brauchen diese Unterstützung. Ich hoffe, dass es hiervon noch mehr geben wird zum Ende der Saison hin.”

Mitteldeutscher Basketball Club – GIESSEN 46ers 86:83 (49:43)

Viertelergebnisse: 26:19, 23:24, 20:19, 17:21

Mitteldeutscher Basketball Club: Lee Moore (15 Punkte), Tremmell Darden (14), David Brembly (2), Sergio Kerusch (4), Ferdinand Zylka, Trevor Releford (4), Jovan Novak (10, 12 Assists), Andrew Warren (7), Hans Brase (8), Aleksandar Marelja (16), Benedikt Turudic (6)

GIESSEN 46ers: Siyani Chambers (3), Bjarne Kraushaar, Mahir Agva, Max Landis (15), Tim Uhlemann, Leon Okpara, Benjamin Lischka (11), Larry Gordon (15, 11 Rebounds), Jared Jordan (2, 10 Assists), David Bell (21), John Bryant (16, 11 Rebounds)

Zuschauer: 1.800 

Nächstes Spiel: Sa., 30.03.2019, 18:00 Uhr: GIESSEN 46ers – HAKRO Merlins Crailsheim

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