Nach einer geschlossenen Teamleistung konnten die JobStairs GIESSEN 46ers nach acht sieglosen Spielen in Serie wieder einen Erfolg feiern. Vor 170 Zuschauern in der Sporthalle Gießen-Ost präsentierten sich die Mittelhessen von Beginn an hellwach und konnten drei von vier Spielabschnitten gegen die Hamburg Towers für sich entscheiden. Auf Seiten der Hausherren überzeugte vor allem Florian Koch mit 24 Zählern und fünf Rebounds. Kendale McCullum legte ebenfalls einen starken Auftritt auf das Parkett und verpasste ein Triple-Double nur knapp (22 Punkte, zehn Rebounds, acht Assists, sechs Steals). Bei den Hanseaten stemmten sich Jaylon Brown und mit Caleb Homesley gegen die Niederlage, mit 24 respektive 19 Zählern.
Die Gäste aus dem hohen Norden reisten mit einigen Sorgenfalten auf der Stirn an. Aufgrund von einigen positiven Corona-Fällen in den Reihen der Hanseaten war die Rotation der Hamburg Towers auf neun Spieler geschrumpft. Zusätzlich steckte den Männern von Headcoach Pedro Calles die Reise zu Partizan Belgrad unter der Woche in den Knochen. Auf Gießener Seite schenkte Cheftrainer Pete Strobl als erstes Kendale McCullum, TJ Williams, Neuzugang Martins Laksa, Florian Koch und Phillip Fayne II sein Vertrauen und berief diese in seine persönliche Starting Five. Die Hanseaten starteten mit Zachary Brown, Maximilian DiLeo, Caleb Homesley, Robin Christen sowie Maik Kotsar in das Duell.
Die ersten Punkte des Spiels erzielte Kendale McCullum, nachdem er seinen eigenen Fehlwurf per Rebound gesichert hatte. Direkt im nächsten Angriff ließ er per Floater die nächsten Zähler auf die Anzeigetafel wandern. Da auch der erste Dreipunkteversuch von Florian Koch saß, arbeiteten sich die Lahnstädter eine schnelle 7:0 Führung heraus (3.). TJ Williams baute den Scoring-Run in dieser Phase auf 9:0 per Layup aus. Die Defense der Hausherren präsentierte sich vor allem in der Anfangsphase griffig und so war auch nach über vier Minuten noch kein Towers-Wurf durch die Reuse gewandert. Neuzugang Martins Laksa markierte mit seinem zweiten Wurf des Abends seine ersten drei Punkte im roten 46ers-Trikot (12:0, 4.). Erst Maik Kotsar per Layup konnte den Run der Hausherren eindämmen beim 2:12 aus Hamburger Sicht (5.). Robin Christen, Caleb Homesley und erneut Kotsar trafen ebenfalls ihre Würfe und verkürzten damit 10:14 (6.). Die Mittelhessen antworteten mit einem offenen Dreier von Florian Koch und konnten so die Führung behaupten. Hamburg verteidigte infolgedessen aggressiver, doch Laksa mit einem weiteren Dreier sowie Nuni Omot per And-one Play sicherten die 24:16-Führung in der 7. Minute. Da die Gastgeber in der Offensive offene Würfe liegen ließen und Hamburg in Person von Jaylon Brown und Justus Hollatz erfolgreich blieb, schrumpfte die Führung auf 25:23 aus Gießener Sicht in der 8. Minute. Auch weil Fayne II zwei Freiwürfe vergab, konnte Eddy Edigin von der Freiwurflinie kurz vor Ende des ersten Viertels die erste Führung für die Towers herauswerfen (25.26, 10.).
Zu Beginn des zweiten Abschnittes blieben die Körbe für beide Teams zunächst wie vernagelt. Gleich mehrere Versuche auf beiden Seiten gingen nicht durch die Reuse. Die ersten Punkte des Quarters konnte Koch per Nahdistanzwurf erzielen (27:26, 12.) Da der Forward in der nächsten Szene nach einem Foul drei Freiwürfe zugesprochen wurden und er diese auch verwandeln konnte, wuchs die Führung des Traditionsclubs auf 30:26 an (13.). Laksa und erneut Koch schraubten den Scoring-Run mit ihren Korberfolgen auf 8:0 hoch (34:26, 13.). Fayne II sorgte mit einem schönen Block gegen Caleb Homesley dafür, dass den Hanseaten weiterhin kein Treffer gelingen sollte. Omot per erfolgreichem Dreipunktewurf baute die Gießener Führung schließlich auf 37:26 aus (14.). Erst Kotsar per Korbleger konnte seinen Farben die ersten Zähler des Quarters zum 28:37 (14.) bescheren. Dieser ließ sogleich einen krachenden Dunk folgen, auch Brown war erfolgreich. So schrumpfte die Gießener Führung auf 37:32 (15.). Für die Lahnstädter hielten in dieser Phase Omot und JD Miller dagegen, die mit Dunking-Abschlüssen (43:32, 17.) vollendeten. Koch egalisierte daraufhin den Dreipunktewurf von J. Brown und sicherte die Führung mit zehn Punkten für die Hausherren (45:35, 19.). Mit diesem Resultat sollte es auch in die Halbzeitpause gehen.
Den 46ers sollte ein Blitzstart nach der Pause gelingen. Williams und Fayne II nutzten jeweils Unaufmerksamkeiten in der Defensive der Hanseaten aus und bauten die Führung der Hausherren auf 49:35 aus (21.). Auch Koch und McCullum konnten sich auf dem Scoresheet eintragen und den Scoring-Run erfolgreich weiterführen, beim 56:35. (23.). Towers-Headcoach Pedro Calles musste eine Auszeit einberufen, um sein Team mit neuen Instruktionen zu versorgen. Erst in der 24. Minute konnte Homesley per And-one Play die Durststrecke bei den Nordlichtern beenden (38:56). Osaro Jürgen Rich traf anschließend per Layup, auch Zachary Brown schloss erfolgreich am Korb nach einem dominanten Eurostep. Da man J. Brown nur per Foul stoppen konnte und er beide Freiwürfe traf, schmolz die die Führung der Lahnstädter auf zwölf Punkte, beim 56:44 in der 26. Minute. Das Spiel wurde nun etwas offener, auf Gießener Seite sorgten Omot und Miller aber dafür, dass die Führung Bestand hielt (62:47, 27.). Auch Fayne II lief nun heiß und scorte erst von der Freiwurflinie zweifach und dann aus dem Spiel heraus per Putback-Dunking (67:51, 28.). J. Brown versuchte Spiel für die Towers von der Linie aus offen zu halten, doch McCullum attackierte weiterhin aggressiv die Zone und konnte zum 69:55 für Gießen in der 30. Minute treffen. Die Schlussakzente des dritten Quarters setzte Koch, erst von der Linie und danach per offenem Dreier, zum 74:58 aus 46ers-Sicht.
Der Schlussabschnitt begann erneut mit einigen schläfrigen Aktionen auf Seiten der Hanseaten. Die Gastgeber wussten dies auszunutzen und schickten bei einem Fastbreak Miller auf die Reise, welcher per Dunking vollendete (76:58, 31.) Williams und Koch trafen ebenfalls ihre Würfe und sorgten dafür, dass die Führung auf über 20 Zähler anwuchs (81:60, 33.). Nach einigen erfolglosen Versuchen auf beiden Seiten war es Homesley, der vier Zähler in Folge erzielte und immerhin auf 64:81 verkürzen konnte (34.). Mit weiteren vier Punkten, dieses Mal von J. Brown, arbeiteten sich die Towers auf 13 Punkte an die Hausherren heran (68:81, 35.). Fayne II und McCullum konnten schließlich mit ihren Korberfolgen den Run der Gäste durchbrechen und den Vorsprung wieder etwas ausbauen, beim 85:68 in der 36. Spielminute. Für eine erste Vorentscheidung sorgte der nimmermüde McCullum mit fünf Zählern in Serie, darunter ein schönes Dreipunktespiel (90:69, 38.). Omot tütete den Heimsieg endgültig ein, ebenfalls durch einen persönlichen Run mit fünf Zählern (95:73, 39.). Zwei weitere fügte er seinem Lauf hinzu per schönem Fadeaway-Wurf, zum 97:73 (40.). Die 100 Punkte in der Osthalle machte Bjarne Kraushaar für den Traditionsclub voll. Nach 40 Minuten hieß es 100:73 für die JobStairs GIESSEN 46ers gegen die Hamburg Towers.
Pete Strobl (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Wir haben das spielfreie Wochenende genutzt, um weiter als Mannschaft zu trainieren. Wir sind immer noch nicht da, wo wir hinwollen, aber wir haben heute einen sehr guten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wir haben sehr gut als Mannschaft gespielt und den Ball zwar nicht immer, aber phasenweise sehr gut bewegt. Jedes Mal, wenn eine Mannschaft einen EuroCup-Gegner schlagen kann, ist es ein guter Abend. Also Gratulation an unsere Jungs, die so hart gearbeitet haben und Dinge aus dem Training mit ins Spiel gebracht haben.“
Pedro Calles (Cheftrainer Hamburg Towers): „Glückwunsch an Gießen zum Sieg! Leider konnten wir uns auf das heutige Spiel nicht vorbereiten, da wir seit unserem letzten Spiel am Dienstag kein Teamtraining hatten. In Kombination mit unseren Verletzungen und den täglichen Neuigkeiten in Bezug auf neue Coronainfektionen haben wir keinen Weg gefunden, um für dieses Spiel bereit zu sein. Wir hatten bei fast jedem Viertelbeginn Probleme, unseren Rhythmus zu finden und das hatte dann Auswirkungen auf die gesamte Partie.“
JobStairs GIESSEN 46ers – Hamburg Towers 100:73 (45:35)
Viertelergebnisse: 25:26, 20:9, 29:23, 26:15
JobStairs GIESSEN 46ers: Kendale McCullum (22 Punkte, 10 Rebounds, 8 Assists, 6 Steals), Nuni Omot (18), Dennis Nawrocki, Bjarne Kraushaar (3), Martins Laksa (6), Maximilian Begue, Tim Uhlemann, Kilian Binapfl (2), JD Miller (8), Florian Koch (24), Phillip Fayne II (10), TJ Williams (7)
Hamburg Towers: Zach Brown (2), Max DiLeo (3), Calen Homesley (19), Osaro Jürgen Rich (3), Robin Christen (7), Jaylon Brown (24), Maik Kotsar (8), Eddy Edigin (5), Justus Hollatz (2)
Zuschauer: 170 (ausverkauft)
Nächstes Spiel: Sa., 29.01.2022, 20.30 Uhr: JobStairs GIESSEN 46ers – Basketball Löwen Braunschweig