Vor 1.595 Zuschauer verlieren die JobStairs GIESSEN 46ers aufgrund einer schwachen ersten Halbzeit mit 68:75 gegen die MLP Academics Heidelberg. Eine zwischenzeitliche Aufholjagd, de bis auf zwei Punkte an die Baden-Württemberger ran führte, endete dank eines Eiskalten Jordan Geist und dessen 28 Zählern. 16 Offensivrebounds der Gäste sowie zehn nicht verwandelte Freiwürfe der Gießener waren zudem eine zu große Bürde. Vier Spieler der Mittelhessen scorten zweistellig – darunter Topscorer Brayon Blake mit 15 Punkten.
Angeführt von John Bryant schickte Headcoach Pete Strobl Nuni Omot, Dennis Nawrocki, Brayon Blake und Kyan Anderson als Starting Five ins Rennen. Die Gäste aus Baden-Württemberg erzielten angeführt von Jordan Geist die ersten Zähler der Partie. Das Starting-Quintett komplettierten Brekkott Chapman, Niklas Würzner, Shyron Ely und Max Ugrai.
Nach munterem Beginn verwandelte Blake die ersten beiden Freiwürfe der Gastgeber zum 2:4 (2.). Ihm waren zwei Minuten später auch die ersten beiden erfolgreichen Feldwürfe für sein Team vergönnt. Insgesamt verliefen die ersten Minuten der Partie sehr umkämpft – immer wieder mussten sich die Lahnstädter ihre Punkte an der Freethrowline verdienen. Spielerische Akzente wurden dann von Anderson gesetzt, der einen Mid Range Jumper staubtrocken versenkte, nachdem er seinen Gegenspieler lehrbuchgemäß mit Wurffinte aussteigen ließ. Für Applaus in der Osthalle sorgten anschließend die ersten Punkte des Neuzugangs Jalen Tate, der als Ersatz für Rawle Alkins verpflichtet wurde, der das Team unter der Woche verlassen hatte. Sein Tip-in nach Offensivrebound verkürzte zwei Minuten vor Ende des Abschnitts auf 17:19. Robert Lowery setzte per Dreier den Schlusspunkt des Quarters zum 17:24.
Ein ähnliches Bild dann auch zu Beginn des neuen Abschnitts. Beide Teams kämpften hart und mussten sich jede Wurfchance erarbeiten und so blieb es nach 13 gespielten Minuten weiter bei dieser Differenz (20:27). Auch bis Mitte des Viertels änderte sich die Herangehensweise auf dem Feld nicht. Geist konnte dann erstmals sein Team – natürlich von der Freiwurflinie – zweistellig in Führung bringen (20:30, 15.). Doch auch nach erneuter Timeout des Strobl-Teams drei Minuten vor Viertelende blieb das Offensivspiel größtenteils zerfahren und glücklos bis jedoch kurz vor dem Halbzeittee Nuni Omot noch einmal zur spektakulären Dunkshow einlud. Mit 26:42 ging das Spiel letztlich in die Halbzeit.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs schien dann die Pausenansprache von Coach Strobl Wirkung gezeigt zu haben. Ein 6:2-Run innerhalb der ersten zwei Minuten heizte der Osthalle wieder ordentlich ein. Zwei Dreier von Blake rundeten einen 12:6 Start der Lahnstädter in die neue Hälfte ab. Unverkennbar lief offensiv der Ball deutlich besser, nach tollen Passstafetten ergaben sich freie Würfe und diese fielen nun auch durch die Maschen. Doch auch der Aufsteiger war sichtlich bemüht, sich von der hochkochenden Stimmung auf den Rängen und der zunehmenden Spielsicherheit der Mittelhessen nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Mit einem Dreier von Nuni Omot zum 46:53 drei Minuten vor Ende des Durchgangs war der Rückstand dann erstmals wieder einstellig. Vor allem die verbesserte Feldwurfquote gegenüber des ersten Durchgangs gestaltete das Spiel in dieser Phase wieder hochgradig spannend und nach einem Buzzer-Beating-Layup von Anderson gegen zwei Gegenspieler stand das Match mit 53:58 nach 75% absolvierter Spielzeit vor einem offenen Ende.
Eben dieser eröffnete dann auch die letzte Spielsequenz mit wildem aber erfolgreichem Drei-Punkte-Wurf kurz vor Ablauf Shotclock und sein anschließender Korbleger zählte nach Goaltending zum 58:62 (32.). Knapp drei Minuten ohne Scoring aber dafür mit hochmotivierter Defense auf beiden Seiten wurden anschließend durch erfolgreichen Layup von Blake und einer weiteren Auszeit der Gäste beendet. Drei Minuten vor Schluss dann beim Spielstand von 62:69 eine weitere Auszeit der 46ers, um das Team noch einmal auf die anstehende Crunchtime einzustimmen, für die der Coach wieder die Starting Five auf das Feld schickte. Ein energischer Korbleger von Blake knapp 80 Sekunden vor Spielende machte die Angelegenheit zu einem One-Possession-Game (68:71). Doch angeführt vom eiskalten Jordan Geist, der mit 28 Punkten zum Man of the Match tendierte, ließ das Team in Weiß nichts mehr anbrennen und entführte einen 68:75 Auswärtssieg aus Mittelhessen.
Pete Strobl (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Gratulation an Frankie und seine Mannschaft. Spielentscheidend war heute, wie wir das Spiel angefangen haben. Wir waren nicht konzentriert genug, konsequent genug und nicht hart genug. Wir haben die Dinge, die wir trainiert haben, nicht umgesetzt und ich bin sauer. Ich will, dass wir in Spiele gehen, um zu gewinnen und zu kämpfen – von Anfang an. Nach der Halbzeitpause und unserem Gespräch haben die Jungs wie erwartet reagiert und wir haben uns bis auf zwei Punkte zurückgekämpft. Aber dann müssen wir als Mannschaft intelligent genug sein, um zu verstehen, wie man am Ende ein Spiel nach Hause bringt. Aber unsere erste Halbzeit war sowas von schwach und daran müssen wir arbeiten. Wir müssen einen Weg finden, zu verstehen, wie schwer es ist, in dieser Liga Spiele zu gewinnen, wenn man schwach Spielt. Heidelberg hatte mehr Rebounds als wir und wir haben zehn Freiwürfe verschenkt. Sowas ist spielentscheidend. Wir müssen 40 Minuten alles geben, um zu gewinnen – sowohl mit Körper als auch Mindset – und das haben wir heute nicht gemacht.“
Branislav Ignjatovic (Cheftrainer MLP Academics Heidelberg): „Es war wirklich schön, wieder vor Zuschauern zu spielen, das haben wir in der letzten Saison sehr vermisst. Wir haben heute mit viel Selbstvertrauen angefangen und kamen zu leichten Punkten. In allen drei Spielen ist uns das gelungen und dann sind wir auch gefährlich. Ich bin mittlerweile ein großer Fan von meinen Jungs und der Art, wie sie an die Aufgabe rangehen. Eine Mannschaft wie Gießen bei 26 Punkten zur Halbzeit zu halten – Respekt. Dass Gießen dann aber wieder rankommt, haben wir auch gewusst. Ich habe meine Jungs gesagt, wir müssen bereit sein, dieser Aufholjagd standzuhalten. Es war knapp und ich glaube nicht, dass viele Mannschaften hier in Gießen deutlich gewinnen können. Was uns angeht, bin ich stolz auf die Reboundstatistik. Osaghae hat uns viel geholfen mit neun Rebounds in 19 Minuten, genauso wie Lowery mit 14 Punkten in 20 Minuten – Beide Spieler waren gegen Ludwigsburg noch nicht mit dabei. Auch, wenn man einen John Bryant bei zwei Punkten hält, kann ich sehr zufrieden sein. Wir haben den Gameplan gut umgesetzt und unser Traum kann weitergehen.“
JobStairs GIESSEN 46ers – MLP Academics Heidelberg 68:75 (26:42)
Viertelergebnisse: 17:24, 9:18, 27:16, 15:17
JobStairs GIESSEN 46ers: Kendale McCullum (9 Punkte), Nuni Omot (11), Dennis Nawrocki, Brayon Blake (15, 7 Rebounds), Bjarne Kraushaar, Kyan Anderson (13), Maximilian Begue, Jalen Tate (4), Kilian Binapfl (2), Florian Koch, Phillip Fayne II (12, 7), John Bryant (2)
MLP Academics Heidelberg: Anthony Watkins, Brekkott Chapman (6), Niklas Würzner (8), Robert Lowery (14), Shyron Ely (9), Maximilian Ugrai (2), Risto Vasiljevic, Jordan Geist (28), Phillipp Heyden (4), Osasumwen Osaghae (4, 9 Rebounds)
Zuschauer: 1.595
Nächstes Spiel: So., 17.10.2021, 15.00 Uhr: FC Bayern Basketball – JobStairs GIESSEN 46ers