Die Ausgangslage mit drei fehlenden Stammkräften war für die JobStairs GIESSEN 46ers im ersten Halbfinalspiel gegen RASTA Vechta nicht optimal und eine enorme Bürde. Das große Handicap unter dem Korb und die fehlende Körpergröße machten sich beim Rebound-Duell (29:23) bemerkbar. Zudem hatten die Hausherren starke Wurfquoten aus dem Feld (67%) und von der Straflinie (93%) zu bieten, sodass am Ende ein klares 82:99 auf der Anzeigetafel stand. Im zweiten Viertel robbten sich die Gäste mit einem 13:0-Run wieder auf drei Zähler ran, aber die Niedersachsen agierten über die gesamte Strecke von Downtown sowie aus der Mitteldistanz hochprozentig, was die Gießener nicht kontern konnten. Luis Figge mit 23 Punkten, Jordan Barnes mit 21 und Justin Martin mit 17 Zählern waren die 46ers-Leistungsträger an diesem Abend. Bereits am Sonntag, den 21. Mai um 18.00 Uhr können die JobStairs GIESSEN in der Sporthalle Gießen-Ost wieder Gutmachung betreiben. Tickets für das zweite Halbfinalspiel der Best-of-Five-Serie gibt es online im 46ers-Ticketshop.
Dezimiert gingen die JobStairs ins erste Halbfinale gegen RASTA Vechta. Mit Luca Kahl (Bänderriss) und Stefan Fundic (Meniskusschaden, bereits erfolgreich operiert) fehlten zwei Spieler wegen einer Verletzung, zudem musste man auch auf die Dienste von Enosch Wolf aufgrund einer Vertragsklausel verzichten. Jordan Barnes, Luis Figge, Justin Martin, Roland Nyama und Igor Cvorovic sollten die Mission Auswärtssieg zunächst angehen. Der heimische Favorit war mit Andrew Jones, Joel-Sadu Aminu, Ryan Schwieger, Tajuan Agee und Julius Wolf in der Starting Five besetzt.
1. Viertel
Die RASTAner suchten zunächst den Weg in die Zone und konnten eine schnelle Führung erobern, die Cvorovic und Barnes auf sechs Zähler hielt (5:11, 3.). Die Mittelhessen hatten mit der griffigen Defense zu kämpfen und nach einem Agee Layup nahm 46ers-Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic eine Auszeit (5:13, 4.). Mit einer guten defensiven Sequenz schafften die Gießener Selbstvertrauen für die Offensive zu schüren, sodass Barnes mit einem Dreier zum 9:13 (5.) verkürzte. Big Man Wolf hatte aber seinen Rhythmus gefunden und lieferte fünf Zähler am Stück, was ein 18:9 (6.) für die Hausherren bedeutete. Roland Nyama und Jordan Barnes hielten aus der Mitteldistanz dagegen, doch eine starke Wurfquote von Downtown von 60% bei den Niedersachsen, verhalf zum 27:14.
2. Viertel
Die JobStairs GIESSEN 46ers erspielten sich zum Start ins zweite Viertel gute Würfe aus der Distanz, doch lediglich Nico Brauner produzierte Output, was auf der Gegenseite schnell durch Aminu bestraft werden sollte (33:17, 11.). Gießen fand nun aber durch ihre Guards Karlo Miksic und Barnes einen Angriffsrhythmus, der einen 8:0-Lauf initiierte (25:33, 14.). Vechta erspielte sich nicht mehr die freien Würfe und die Gäste nutzten ihre aufmerksame Defense auch in der Offensive aus, sodass ein Martin Dreier zum 28:33 (15.) zu einer Auszeit der Gastgeber führte. Die Verteidigung der 46ers beeinflusste diese kurze Pause nicht, sondern es wurden weiter fleißig Bälle geklaut und Figge setzte den Lauf auf ein 13:0 fort (30:33, 16.). Ein erfolgreicher Distanzwurf von Schwieger, der in der Folgezeit noch einmal aus der Mitteldistanz nachlegte, stoppte den Schwung der Mittelhessen, sodass die Gießener ein Timeout beantragten (30:38, 17.). Der Favorit hatte seinen offensiven Flow restlos wiedergefunden und die Dreierquote sollte sich auch wieder hochprozentiger einpendeln (63%, 9/14) – Jones und Schwieger waren dabei die Hauptprotagonisten und führten ihre Farben zur 53:37-Halbzeitführung.
3. Viertel
Beim Seitenwechsel wusste abermals Schwieger die Reuse zu treffen, konnte aber auf der Gegenseite Martin nicht aufhalten, der per Dreier einnetzte (40:55, 21.). Figge setzte gleich zwei weitere Downtown-Treffer drauf und beim Stand von 46:53 nahm Vechta eine schnelle Auszeit (23.). Wolf hatte genau seinem Coach zugehört und vollrichtete mit einem Korbleger wertvolle Arbeit, doch die 46ers lieferten mit Topscorer Barnes und seinem Stepback-Dreier ab. Die Dreierquote sollte von Martin weiter bedient werden und so waren die Mittelhessen auf 52:57 wieder dran (25.). Big Man Agee hatte im Anschluss die passende Antwort parat und sicherte mit einem And-One die 60:52-Führung (26.). Es entwickelte sich ein leichtes Scoringduell zwischen Agee und Barnes, wobei sich Ferner einschmuggelte – der Gießener Spielmacher behielt aber die Oberhand, sodass seine Farben mit 59:65 (38.) den Anschluss hielten. Ferner übernahm in dieser Phase gemeinsam mit Agee die Scoringlast für die Gastgeber, sodass die JobStairs GIESSEN 46ers im Schlussakt des Viertels ein wenig abreisen lassen mussten (61:70).
4. Viertel
Das finale Viertel begannen die Hausherren hochkonzentriert in der Defense und nutzten in der Offensive mit Nazihar Bohannon, Schwieger und Chavares Flanigan ihren Moment (viertelübergreifend 9:0-Lauf; 77:61, 32.). Nach einem Timeout war Kevin Strangmeyer im Statistikbogen mit zwei Zählern verzeichnet und eröffnete einen 5:0-Run (66:77, 33.) für die 46ers. Während Vechta dennoch seinen Rhythmus in der Offensive behielt, war Figge auf der Gegenseite präsent (68:81, 35.). Die Mittelhessen hatten Mitte des Viertels mit Foulproblemen zu kämpfen – Brauner und Barnes waren bei ihren vierten persönlichen Fouls angelangt und die Teamfoulgrenze war bereits überschritten. Während RASTA weiter nachlegte, war Barnes von jenseits der Dreipunktelinie erfolgreich und verbuchte somit seine Zähler 19, 20 und 21 (72:90, 36.). Der große Meisterschaftsfavorit ließ aber nichts mehr anbrennen und den JobStairs GIESSEN 46ers fehlten die Mittel, sodass eine 82:99-Auswärtsniederlage verbucht werden musste.
Branislav „Frenki“ Ignjatovic (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Wir haben eine Halbzeit Basketball gespielt. In der ersten Hälfte war es mehr ein Trainingsspiel. Das ist nicht zu erklären, auch die Ausfälle zählen nicht als Ausrede. Wir hatten insgesamt gerade einmal fünf Rebounds. Unser Verhalten in der Verteidigung beim Eins-gegen-Eins war ungenügend und nicht Playoff-Würdig. Wir haben aber eine Reaktion gezeigt und haben einen Weg zurück ins Spiel gefunden. Wie hatten vielleicht die kleine Hoffnung Vechta noch etwas nervös zu machen, aber es kamen eine paar Heroballs und schön rausgespielte Dreier, da wurde es dann schwierig. Auch vor dieser Kulisse. Die Serie steht somit 1:0, aber ich denke in Gießen werden wir im kämpferischen Bereich deutlich zulegen und ein anderes Gesicht über 40 Minuten präsentieren.“
RASTA Vechta – JobStairs GIESSEN 46ers 99:82 (53:37)
Viertelergebnisse: 27:14, 26:23, 17:24, 29:21
RASTA Vechta: Andrew Jones (12 Punkte), Joschka Ferner (15), J.J. Culver, Robin Lodders, Tajuan Agee (11), Ryan Schwieger (17), Julius Wolf (11), Johann Grünloh, Kevin Smit, Joel-Sadu Aminu (13), Chavares Alexander Flanigan (12), Nazihar Deonte Bohannon (8)
JobStairs GIESSEN 46ers: Jordan Barnes (21, 6 Assists), Till Heyne, Nico Brauner (6), Finn Döntgens, Luis Figge (23), Igor Cvorovic (4), Justin Martin (17), Kevin Strangmeyer (2), Roland Nyama (4), Karlo Miksic (6)
Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)