Sechs Begegnungen sind es noch in der regulären BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA-Saison und für die JobStairs GIESSEN 46ers ist noch alles offen. Playoff-Teilnahme, Heimreicht oder das verpassen der Endrunde und der zu frühe Zapfenstreich. Diesen letztgenannten Aprilscherz möchten die Mittelhessen entgehen und haben nun mit den Uni Baskets Paderborn einen direkten Kontrahenten vor der Brust. Mit einem Auswärtssieg würden man den Club aus Nordrhein-Westfalen auf drei Siege Vorsprung distanzieren und sich einem Playoff-Mitbewerber wahrscheinlich entledigen. Der 29. Spieltag verspricht ein Spiel auf Messerschneide zu werden, ähnlich dem Hinspiel, indem die Baskets knapp mit 102:99 das Osthallen-Parkett siegreich verließen. Am kommenden Samstag, den 1. April um 19.30 Uhr ist Tip-Off. Wer nicht nach Paderborn reist, erhält ab 19.15 Uhr bei Sportdeutschland.tv die Gelegenheit die Partie live und on demand zu verfolgen.
Branislav „Frenki“ Ignjatovic (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Im Hinblick um die begehrten Playoff-Plätze gegen einen direkten Kontrahenten ist das Spiel gegen Paderborn eines der wichtigsten Spiele der noch laufenden Saison. Wir haben das Hinspiel sehr knapp und unter kuriosen Umständen verloren. Stefan Fundic und Jordan Barnes mit fünf Fouls raus. Justin Martin nach zwei unsportlichen Fouls ebenfalls vorzeitig raus. Trotz allem hatten wir bis kurz vor Schluss knapp geführt, aber am Ende dann doch unterlegen. In dieser Partie hat uns Paderborn seine ganze Stärke präsentiert. Insbesondere im Playmaking, mit Connor Van Anthony, haben sie uns dominiert, auch wenn wir eine Chance auf den Sieg hatten. Nun spielen wir dort und die Atmosphäre in Paderborn ist immer sehr gut. Auf beiden Seiten haben sich personelle Veränderungen gegenüber dem Hinspiel ereignet. Unsere Situation hat sich leider auch noch verschlechtert, denn Karlo Miksic ist angeschlagen und kann aktuell nicht mit uns trainieren. So könnte es sein, dass wir nur mit acht Spielern antreten, um den Coup in Paderborn zu landen. Dieser wäre sehr wichtig!“
Dem Sprichwort „der April macht, was er will“ erlagen die JobStairs GIESSEN 46ers bereits Ende März und zwar genau am letzten Samstag im Heimspiel gegen die Nürnberg Falcons. Gegen die zuvor acht Spiele erfolglosen Franken unterlagen die Lahnstädter mit 74:82 und mussten so einen herben Rückschlag im Playoff-Rennen hinnehmen. Mit einem Erfolg hätte man einen Sprung nach oben in der Tabelle machen können, denn schließlich ließen auch Hagen und Dresden gegen Trier und Bremerhaven Federn. Die beiden letztgenannten Verfolger waren also die Nutznießer des 28. Spieltags, sodass sich die Gießener dem Blick auf Rang neun und zehn nicht verschließen dürfen. Zwei Siege Vorsprung sind es noch auf die Plätze außerhalb der Endrunden-Teilnahme, besetzt von Trier und Paderborn, diesen Abstand gilt es zu verteidigen und im besten Falle auszubauen.
Das Restprogramm mit den Baskets, Tübingen, Jena, Bremerhaven, Kirchheim und Vechta hat es aber gehörig in sich. Dabei vermitteln die Personalsorgen der 46ers keine Frühlingsgefühle, zwar konnten die angeschlagenen Stefan Fundic und Igor Cvorovic im letzten Heimspiel mitwirken, doch die Ausfälle von Nico Brauner und Roland Nyama wiegen schwer. Im Backcourt musste Spielmacher Jordan Barnes die vollen 40 Minuten gehen, die er auch mit 30 Punkten, fünf Rebounds und vier Assists zu nutzen wusste, aber die Belastung in dieser Saisonendphase ist enorm. Der ausgedünnte Kader von Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic trifft nun auf einen hartnäckigen Verfolger, der am vergangenen Wochenende ebenfalls die Segel streichen lassen musste.
Die Uni Baskets Paderborn waren beim 70:84 in Quakenbrück glücklos und verpassten somit die Chance, näher an die Playoffs-Plätze ranzukommen. Connor Van Anthony mit 17 und Marten Linßen mit 15 Punkten wehrten sich Tapfer gegen den Tabellendritten. Das Duo war auch in der Sporthalle Gießen-Ost mit damals 28 bzw. 19 Zählern omnipräsent. Der Aufbauspieler Van Anthony ist mit 14.4 PpS sowie 7.1 ApS der Dreh- und Angelpunkt im spielfreudigen System von Headcoach Steven Esterkamp. Die Backcourt-Kollegen Georg Michael Phillip Brock mit 11.6 PpS und James Luke Fleming III mit 10.3 PpS können ebenso zweistellige Punktewerte aufweisen, wie Big Man Linßen, der es auf 10.9 PpS bringt und dabei noch 6.6 Abpraller pro Partie fischt. Insgesamt zeigt sich der Kader ausgeglichen, sodass erfahrene Akteure wie Lars Lagerbusch oder Importspieler Travis Richard Jocelyn Verantwortung übernehmen und so die Baskets unberechenbar machen. Mit einer Feldwurfquote von 47% und insbesondere aus der Halbdistanz (54.7%) wissen die Mannen von der Pader wo der Basketballkorb steht, sodass die Mittelhessen in der Defense hellwach sein müssen.