In einem hart umkämpften und lange enggeführten Match mussten sich die JobStairs GIESSEN 46ers am 16. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga-Saison 2021/22 der BG Göttingen zuhause mit 76:87 geschlagen geben. Die Mittelhessen kamen zwischenzeitlich immer wieder um ran oder sogar zum Ausgleich, konnten aber den berühmten „Bock“ nicht umstoßen. Das Veilchen-Trio Kamar Baldwin (31 Punkte), Jake Toolson (18) und Ex-Gießener Stephen Brown (14) sollten durch ihre bessere Feldwurfquoten die Zähler entführen. Für die 46ers war Kendale McCullum mit 26 Punkten, sieben Rebounds und sieben Assists der bestimmende Mann auf dem Parkett.
Vor 170 zugelassenen Zuschauern empfingen die Mittelhessen am Samstagabend die Veilchen aus Göttingen, die nach einer zwischenzeitlich imposanten Siegesserie von fünf Spielen zuletzt zwei Spiele verloren.
Die ersten Punkte der Partie erzielte Harper Kamp für die Gäste per Layup nach Assist von Stephen Brown, dessen Dreier nachfolgend den 5:0-Start der Gäste eintütete. Weitere Starter der Niedersachsen waren Jake Toolson, Jeff Roberson und Kamar Baldwin. Ausgleichen konnten die Gießener durch Kyan Anderson und einen Dreier von Florian Koch (5:5, 4.). Auf Seiten der Roten komplettierten außerdem Kendale McCullum, Bjarne Kraushaar und Phillip Fayne II die Startaufstellung. Die Partie startete umkämpft und spannend mit häufigen Führungswechseln – nach sieben gespielten Minuten konnte sich noch keines der beiden Teams einen Vorteil auf der Anzeigentafel erspielen (15:15). Ein wurfbetontes Viertel (insgesamt zehn erfolgreiche Dreier in den ersten zehn Minuten) beendete Baldwin per Layup mit der Sirene zum 23:20 für die Gäste.
Auch im zweiten Spielabschnitt schaffte es zunächst keine Mannschaft, sich eine merkliche Führung herauszuspielen – McCullum glich mit zwei erfolgreichen Freiwürfen erneut aus (27:27, 12.). Ein 7:0-Run der Veilchen sorgte nun für die bis dato höchste Führung der Partie, konnte letztlich aber durch drei verwandelte Freiwürfe von Koch beendet werden (30:34, 14.). Zur Mitte des Viertels konnte sich die BG dann auch die erste zweistellige Führung herausspielen – Baldwin sorgte von der Dreipunktelinie für das 31:41 (16.). Doch getragen von ihren besten Scorern des Tages – Koch und McCullum – kämpften sich die Mittelhessen zurück und konnten zwischenzeitlich wieder auf ein One-Possesion-Game verkürzen. Schließlich ging es mit 40:45 zum Pausentee.
Beide Coaches – Pete Strobl und Roel Moors – vertrauten zunächst denselben fünf Spielern wie zu Beginn. Den besseren Start im dritten Viertel erwischten nun die Gastgeber, bei denen McCullum für sechs der ersten acht Punkte seines Teams verantwortlich war. Durch zwei erfolgreiche Freiwürfe verkürzte er den Rückstand auf nur noch zwei Punkte (48:50, 23.). Ein hübscher Dirk-Nowitzki-Gedächtnis-Fadeaway Jumpshot von Koch war ein weiteres Highlight im engen und spannenden Spiel (56:59, 26.). Doch eine anschließende knapp vierminütige offensive Durststrecke der 46ers erlaubte es dem Team in Weiß, den Vorsprung gut eine Minute vor Viertelende wieder zweistellig werden zu lassen. Zwei gute Aktionen der Gießener in den letzten Sekunden des Quarters sorgten für ein 60:66 vor Anbruch der letzten zehn Spielminuten.
Und auch im letzten Durchgang gehörten die ersten Minuten wieder den Roten. Korbleger von McCullum und Maximilian Begue brachten schnelle vier Punkte auf das heimische Punktekonto. Wie umkämpft die Partie war, zeigte sich unter anderem daran, dass mit Anderson und Philipp Hartwich bereits früh im letzten Viertel auf beiden Seiten ein Spieler ausgefoult war. Durfte man zu Beginn des Abschnitts noch mit einem Fotofinish rechnen, kristallisierte sich nun langsam heraus, dass die Scoringpower von Baldwin ein entscheidender Faktor der letzten Minuten werden würde. Er brachte seinem Team von der Freiwurflinie aus die höchste Führung der Partie ein (68:81, 38.). Zwar kämpften sich die Mittelhessen mit einem 6:0-Run noch einmal näher heran, müssen sich am Ende aber dennoch mit 76:87 geschlagen geben.
Pete Strobl (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Wir haben das gesamte Spiel über gekämpft, wir haben vieles richtig gemacht und waren fast da. Wir waren an dem Punkt, an dem wir das Spiel hätten drehen können. Es fehlt uns ein bisschen an Erfahrung und ein bisschen auch das gewisse Mannschaftsgefühl. Es tut weh, schon wieder zu verlieren, gerade weil wir eine Chance gehabt hätten. Phasenweise haben wir sehr gut gespielt, aber ab und zu haben wir zu viele Fehler gemacht. Meistens sind Details wie etwa dumme Fouls spielentscheidend und gegen bessere Mannschaften können wir dann das Spiel am Ende nicht kippen. Das tut weh.“
Roel Moors (Cheftrainer BG Göttingen): „Es war ein guter Sieg für uns und nicht einfach gegen ein Team, das doch einige Offensivqualitäten auf den Guard-Positionen hat. Es war nicht schlecht für uns, das Kyan Anderson relativ schnell Foulprobleme hatte. Wir haben in der zweiten Hälfte einen sehr guten Job in der Defensive gemacht und so auch McCullum besser kontrolliert. Leider haben wir mit einigen unnötigen Fehlern Gießen zu lange im Spiel gelassen. Wir hätten das Spiel vielleicht schon früher entscheiden können. Trotzdem ist es – nach zwei Niederlagen in schwierigen Zeiten bei straffem Programm und wenig zur Verfügung stehenden Spielern – ein guter Sieg für uns.“
JobStairs GIESSEN 46ers – BG Göttingen 76:87 (40:45)
Viertelergebnisse: 20:23, 20:22, 20:21, 16:21
JobStairs GIESSEN 46ers: Kendale McCullum (26 Punkte, 7 Rebounds, 7 Assists), Nuni Omot (7), Dennis Nawrocki, Bjarne Kraushaar (5), Kyan Anderson (5), Maximilian Begue (3), Jalen Tate, Kilian Binapfl, JD Miller (8), Florian Koch (17), Phillip Fayne II (6), John Bryant
BG Göttingen: Jake Toolson (18), Jeff Roberson (6), Akeem Vargas, Haris Hujic, Philipp Hartwich (3), Mathis Mönninghoff (6), Harper Kamp (9), Stephen Brown (14), Marios Giotis, Kamar Baldwin (31)
Zuschauer: 170 (ausverkauft)
Nächstes Spiel: So., 16.01.2022, 20.30 Uhr: ALBA BERLIN – JobStairs GIESSEN 46ers