Am Muttertag konnten die JobStairs GIESSEN 46ers im Nachholspiel des 26. Spieltags keinen Abschiedserfolg aus der easyCredit Basketball Bundesliga mitnehmen und verloren bei ratiopharm ulm mit 71:88. Die Gießener hatten mit insgesamt 21 Ballverlusten zu kämpfen und konnten auch ihre Dreierquote nicht über 30% hieven, was letztendlich den Ausschlag geben sollte. Bei der aus acht Mann bestehenden Rotation der Mittelhessen konnten mit JD Miller (19 Punkte, 10 Rebounds), Kilian Binapfl (15) und Phillip Fayne II (10) drei Akteure zweistellig scoren.
In Ulm fehlten mit Kendale McCullum, Nuni Omot, Dennis Nawrocki und TJ Williams auch in der letzten Partie der Saison vier Spieler, sodass Cheftrainer Pete Strobl diese Startformation wählte: Bjarne Kraushaar, Kilian Binapfl, Tim Uhlemann, Phillip Fayne II und JD Miller. Die Spatzen beorderten Semaj Christon, Thomas Klepeisz, Sindarius Thornwell, Jaron Blossomgame und Sean Evans auf das Parkett.
Das Gießener Quintett fand mit einer griffigen Defense in das Spiel und bekam einen 6:2-Aufakt hin (2.). Binapfl setzte mit einem And-One und mit einem zuvor geschmeidigen Midrange-Shoot ein frühes Ausrufezeichen, wobei Christon auf der Gegenseite dagegenhalten konnte (9:6, 4.). Der Angriff der Mittelhessen lief weiterhin flüssig (7/10 Würfe aus dem Feld). In dieser Phase war der eingewechselte Florian Koch Punktegarant, aber Christon mit seinen acht Punkten führte seine Farben zum 16:16-Ausgleich (7.). Der 46ers-Rhythmus im Angriff ging nach einer Auszeit verloren, sodass Thornwell mit einem Dreier die Hausherren mit 19:16 (8.) in Front brachte. Eine schwache Dreierquote (1/6) der Mittelhessen verhinderte es, den ansonsten guten Auftritt noch weiter zu belohnen, sodass es mit 19:21 ins zweite Viertel ging.
Mit einem 5:0-Run kamen die Hausherren in den zweiten Abschnitt und so mussten Binapfl sowie Miller für Ulmer Ernüchterung sorgen (24:28, 13.). Dennoch nahm 46ers-Cheftrainer Strobl nach einem erfolgreichen Abschluss von Fedor Zugic beim Stand von 24:30 (14.) aus Gießener Sicht eine Auszeit. Lichtblick in dieser Phase blieb Binapfl, der mit seinen Zählern neun und zehn auf 26:31 (15.) stellte. Das Gießener Scoring wurde mit einem Drive von Kraushaar und dessen Korbleger vermeintlich beflügelt, aber die Ulmer hielten mit Freiwürfen von Zugic und Christon sowie einem starken Blossomgame die Zügel fest in der Hand (41:28, 16.). Es war Koch, der mit einem Wurf von jenseits des Perimeters einen 5:0-Run der JobStairs GIESSEN 46ers initiierte und so ein Timeout von ratiopharm ulm erzwang (33:41, 17.). Es war gleichzeitig sein 1.500 Punkt in der Liga. Gegen die individuelle Klasse der Gastgeber vermochten Binapfl mit Korbleger ins Gesicht und Uhlemann mit Block zwar Highlights entgegenzusetzen, was am 36:48-Halbzeitrückstand aber nichts änderte.
In die zweite Halbzeit sollten die Gießener Offensiv-Bemühungen erst nach drei Minuten durch einen Miller Dreier belohnt werden (39:54, 23.). Der Playoff-Teilnehmer hatte auf beiden Seiten des Feldes alles unter Kontrolle – eine Alley-Oop-Szene von Miller und Fayne II stellte ein seltenes Highlight dar (43:58, 25.). Die Ulmer Angriffswelle kam dann ebenfalls ins Stocken und nach einem beherzten Drive von Kraushaar hatte Headcoach Jaka Lakovic Redebedarf (45:58, 26.). Die Auswirkungen dieser Kreativpause waren bei den Teams bis zum Ende des Viertels überschaubar und ein Spielfluss (insgesamt 25 Turnovers) sollte ebenfalls nicht entstehen, sodass Gießen mit einem 48:65 ins finale Quarter ging.
Das letzte 46ers-Viertel in dieser Saison begann mit Unkonzentriertheiten der Mittelhessen, was ein 4:0-Lauf der Ulmer hinter sich herzog (48:69, 32.). Fayne II fand zwar die Reuse, doch es wurde ein 9:2-Run für ratiopharm ulm, was Gießen mit einer Auszeit beantwortete (50:74, 33.). Die Mittelhessen sammelten sich und Miller versenkte mit einem Spin-Move aus der Halbdistanz (52:74, 34.). Doch der Spielverlauf sollte sich nicht ändern, immer wieder fand der Endrunden-Teilnehmer die Würfe und einzig Miller war es in dieser Phase, der für seine Farben Punkte auf das Tableau brachte (57:77, 35.). Während Bretzel einen Alley-Oop-Dunking vollbrachte, waren Uhlemann und Binapfl jeweils mit einem Dreier gewinnbringend unterwegs (63:81, 37.). Ein ausgeglichenes Viertel (23:23) sollte mit dem Endstand 71:88 beendet werden.
Pete Strobl (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Gratulation an Ulm. Sie haben eine sehr gute Leistung erbracht mit einer sehr guten Mannschaft. Wir haben schon im Vorfeld gewusst das wird mit acht Spielern schwierig, aber wir müssen auf diese Mannschaft stolz sein, dass sie zu acht bis zum Schluss gekämpft haben. Kleinigkeiten haben gefehlt, aber wir haben mit Herz gespielt und darauf können wir stolz sein.“
Jaka Lakovic (Cheftrainer ratiopharm ulm): „Ich möchte meinem Team für ein solides Spiel und zum Sieg gratulieren. Nach dem gestrigen Sieg von Crailsheim war dies sehr wichtig. Wir wollten dieses Spiel konzentriert angehen und es war klar, dass Gießen hier und da seine Chancen bekommt. Wir wollten es ernsthaft gestalten und haben es am Ende verdient gewonnen.”
ratiopharm ulm – JobStairs GIESSEN 46ers 88:71 (48:36)
Viertelergebnisse: 21:19, 27:17, 17:12, 23:23
ratiopharm ulm: Semaj Christon (16 Punkte), Jaron Blossomgame (13), Sean Evans (6), Per Günther (3), Sindarius Thornwell (14), Marius Stoll, Christoph Philipps (1), Nicolas Bretzel (10), Thomas Klepeisz (8), Moritz Krimmer (1), Fedor Zugic (16)
JobStairs GIESSEN 46ers: Bjarne Kraushaar (6), Martins Laksa (3), Maximilian Begue (2), Tim Uhlemann (8), Kilian Binapfl (15), JD Miller (19, 10 Rebounds), Florian Koch (8), Phillip Fayne II (10)
Zuschauer: 4.366