Am Osterwochenende behielten die JobStairs GIESSEN 46ers gegen den Tabellenzweiten aus Tübingen mit 94:91 die Oberhand. In einem sehr intensiven Spiel, indem es insgesamt 58 Fouls gab, entschieden die Mittelhessen die Schlüsselmomente für sich, wie auch die Schlussszene, wo Luis Figge dem überragenden Zachary Todd Seljaas den Ball wegstibitzte und so den Heimsieg sicherte. Der Tigers-Forward scorte phänomenale 39 Punkte bei. Auf der Gießener-Seite war das Trio Enosch Wolf (26 Punkte), Stefan Fundic (19, 14 Rebounds) und Jordan Barnes (20, 8 Assists) in zweistelligen Punktewerten. Für die Lahnstädter geht es bereits am kommenden Mittwoch in Jena weiter.
Ohne Captain Nico Brauner, aber mit Igor Cvorovic und Roland Nyama gingen die JobStairs GIESSEN 46ers in die Partie. Für die Gießener sollten Jordan Barnes, Luis Figge, Justin Martin, Stefan Fundic und Enosch Wolf starten. Bei den Gästen waren zunächst Timo Lanmüller, Mateo Seric, Aatu Albert Kivimäki, Kriss Helmanis und Zachary Todd Seljaas gefragt.
1. Viertel
Die Gäste erwischten direkt einen Start nach Maß und vollbrachten mit Kivimäki einen erfolgreichen Wurf aus der Distanz. Die Gießener konterten mit Inside-Spiel durch Barnes und Wolf – der letztgenannte Point Guard explodierte dann noch vom Perimeter zum 7:3 (2.). Es ging schnell zur Sache, wobei die Hausherren die Führung behaupteten – Wolf zauberte dabei ein Fastbreak per And-One in die Reuse, sodass Mitte des Viertel ein 14:10 (5.) auf der Anzeigetafel leuchtete. Die Mittelhessen gingen dabei hellwach in der Defense zur Sache, sodass schnelle Gegenzüge, die Perimeter-Angriffe von Seljaas konterten (17:13, 6.). Weitere flinke Hände sowie ein kämpferisches Reboundverhalten führten durch Martin, Kahl und vor allem Wolf, der zwölf Zähler insgesamt in diesem Viertel für sich verbuchte, zu einem 9:0-Lauf (26:13, 8.). Seric fand dann wieder die Reuse für seine Farben und so korrigierte der Favorit mit einem darauffolgenden 6:0-Run das Ergebnis auf 18:26.
2. Viertel
Viertelübergreifend legten die Tigers gekonnt nach und zeigten mit Bakary Dibba einen Alley-Oop-Dunking, welcher zur sofortigen Auszeit der 46ers führte (20:26, 11.). Ein Zusammenspiel von Barnes und Fundic bewirkte wieder Punkte auf das Gießener Tableau, sodass es 28:20 (12.) stand. Den Tübinger Rhythmus störte dies nur wenig, aber auch die Mittelhessen hatten ihre Mittel mit Fundic in der Zone, sodass sich das Resultat auf 32:24 (13.) schraubte. Seine Big Men-Kollegen Igor Cvorovic mit zwei sehenswerten Dunkings und Wolf mit einem Tip-In standen ihm in nichts nach und Ersek sollte für seine Schwaben das Punktekonto füllen (42:35, 16.). Das intensive Spiel führte die Protagonisten auch immer wieder an die Freiwurflinie, sodass unter anderem Wolf nicht nur aus dem Feld scorte, sondern auch von der Straflinie zum 46:35 einlochte (18.). Der Tabellenzweite setzte zum Schlussspurt noch einmal kräftig Akzente und verkürzte das Ganze vor allem von der Linie durch Jones und Seljaas, sodass die JobStairs GIESSEN 46ers mit einem knappen 46:45 in die Kabine gingen.
3. Viertel
Seljaas war auch zu Beginn der zweiten Halbzeit präsent, doch das Duo Fundic und Wolf hielten energisch zum 54:49 (23.) dagegen. Die Tübinger setzten mit einem Dreipunktespiel von Albert Kivimäki und dem treffsicheren Seljaas dagegen (54:54, 23.). Im Anschluss übernahm Barnes mit zwei gekonnten Downtown-Treffern und initiierte so für seine Farben einen 10:0-Lauf zum 64:54 (25.). Die Tigers fanden in dieser Phase ihren Go-to-Guy Seljaas, der zunächst mit Drive Punkte erzielte und dann durch Fouls an die Straflinie gelangte, sodass ein 9:2-Lauf zum 63:66-Anschluss (28.) führte. Die JobStairs GIESSEN 46ers zeigten aber weiter ihre kämpferische Attitüde, was unter anderem Fundic mit einem beherzten Lauf zum Korb und Barnes mit einem Buzzerbeater bewiesen, sodass die Gießener mit einem 74:67 ins letzte Viertel marschierten.
4. Viertel
Roland Nyama begeisterte sich dann viertelübergreifend vom Barnes Buzzerbeater per Dreier und einem Circus-Shot, was wiederum Seljaas mit seinen Zählern 26, 27 und 28 nicht auf sich sitzen ließ (79:70, 32.). Die Gießener Lösungen gestalteten sich in der Offensive zwar mannigfaltig, wie ein Zusammenspiel von Fundic und Wolf verdeutlichte, doch die Wildkatzen brillierten mit den omnipräsenten Seljaas, der seine Farben fast im Alleingang im Spiel hielt (77:82, 35.). Die Sequenzen wurden immer hitziger – Hustleplays und Abnutzungskämpfe waren an der Tagesordnung – Profiteure waren der sich durchtankte Wolf und der Vierpunkteangreifer Seljaas (81:84, 36.). Die Crunchtime hatte es nochmal in sich – zunächst erwirkten Barnes und Fundic einen Gießener Vorteil, der aber zwei Minute vor Schluss schnell hinfällig wurde, sodass eine Auszeit der Mittelhessen beantragt wurde (88:87, 38.). Aus dieser agierten die Tigers mit einer Zonenverteidigung und übernahmen mit Kivimäki die 89:88-Führung, welche aber direkt im Folgeangriff durch einen Barnes Dreier gekontert wurde (91:89, 39.). Der 46ers-Spielmacher zeigten dann in der Defense flinke Finger, aber auch die Gegenseite war emsig bemüht. Figge Freiwürfe sowie ein Ballgewinn des Forwards erlösten dann die Sporthalle Gießen-Ost zum vielumjubelnden 94:91-Heimsieg.
Branislav „Frenki“ Ignjatovic (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Wir haben im Spiel versucht unsere Stärken im Insight-Spiel zu nutzen und so dorthin verlagern. Das ist uns heute gut gelungen. Enosch Wolf hat heute ein richtig gutes Spiel gemacht gegen seinen alten Arbeitgeber. Aber nur als Team hast du eine Chance. Wir hatten offensiv ein paar kleine Ausfälle, aber in der Defense waren wir sehr präsent heute, auch wenn man das nicht unbedingt am Ergebnis sieht. In den Schlüsselmomenten haben meine Jungs heute gut zugepackt und ich finde auch am Ende verdient gewonnen. Ich bin sehr stolz auf mein Team und es war ein ganz wichtiger Schritt in Richtung Playoffs“
JobStairs GIESSEN 46ers – Tigers Tübingen 94:91 (46:45)
Viertelergebnisse: 26:18, 20:27, 28:22, 20:24
JobStairs GIESSEN 46ers: Jordan Barnes (20 Punkte, 8 Assits), Finn Döntgens, Enosch Wolf (26), Stefan Fundic (19, 14 Rebounds), Luis Figge (6), Luca Finn Kahl (2), Igor Cvorovic (8), Justin Martin (3), Kevin Strangmeyer, Karlo Miksic (1)
Tigers Tübingen: Zachary Todd Seljaas (39), Timo Lanmüller (4), Delante Marcel Jones (4), Kriss Helmanis (2), Gianni Otto (2), Erol Antonio Ersek (8), Aatu Albert Kivimäki (16), Jekabs Beck, Mateo Seric (10), Miles Osei, Till-Joscha Jönke (2), Bakary Dibba (4)
Zuschauer: 2.185
Nächstes Spiel: Mi. 12.04.2023, 19.30 Uhr, Medipolis SC Jena – JobStairs GIESSEN 46ers