68:61-Heimsieg gegen Jena

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Die GIESSEN 46ers fahren einen ganz wichtigen Heimsieg gegen Science City Jena ein. Mit 68:61 behielten die Mittelhessen gegen den Tabellenfünften die Oberhand und festigten damit den dritten Rang in der 2. Basketball-Bundesliga ProA. Zwei Spieltage vor Schluss ist den 46ers damit dieser Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen, Chancen für den Playoff-Einzug auf Rang 2 bestehen weiterhin. In einer zerfahrenen Partie, die vor allem von den Defensivleistungen beider Mannschaften geprägt war, hatten die Lahnstädter vor 2.518 Zuschauern die überwiegende Zeit die Nase vorn und gewannen am Ende nicht unverdient. Topscorer war Yorman Polas Bartolo mit 16 Punkten.

Erstmals in dieser Saison waren die GIESSEN 46ers vollzählig und füllten die Anzeigetafel mit 12 Spielern komplett aus. Die Vorzeichen für eine spannende Partie standen gut, schließlich traf die zweitbeste Defensive auf die drittbeste Offensive der Liga. Zudem trafen die beiden besten Balldiebe der Liga aufeinander.

Die ersten Punkte der Gastgeber erzielte Yorman Polas Bartolo, nach tollem Zuspiel von Benni Lischka, per Dunking (2:3, 2.). Es sollte nicht der letzte Dunk des Kubaners an diesem Abend sein. Im nächsten Angriff traf Andre Marhold zur ersten Gießener Führung (4:3, 3.). Jena ging aber von Beginn an aggressiv zu Werke und zwang die 46ers zu Unsicherheiten im Ballvortrag. Insgesamt zeigten die 46ers in der Anfangsphase trotzdem die bessere Spielanlage in der Offensive, glänzten durch gute Pässe und ordentliche Wurfquote. Im Fastbreak erzielte Lischka die 12:7-Führung (6.). Science City kam aber zum Ende des Auftaktviertels besser in den Tritt und ging in Front. Mit der letzten Aktion der ersten zehn Spielminuten war es Cameron Wells, der Brady Morningstar den Ball abluchste und mit der Sirene zum 17:18 ablegte (10.).

Der 46ers-Topscorer war es auch, der mit einem Sprungwurf aus der Bewegung die nächste Gießener Führung herstellte (19:18, 12.). Beide Mannschaften fanden in dieser Phase offensiv aber nicht in den Rhythmus und ließen zum Teil machbare Chancen liegen. Per Dreier war es dann aber Eric James Palm, der auf 25:23 stellte (15.). Allerdings kassierte der US-Amerikaner wenig später sein drittes persönliches Foul und wurde auf die Bank beordert. Jena hatte jedoch auch schon früh Foulprobleme, so standen die 46ers häufig an der Freiwurflinie, ließen hier aber wichtige Zähler liegen (8/14 Freiwürfe, 17.). Zur Halbzeit führten die 46ers knapp mit 35:31.

In der Kabine dürfte Coach Wucherer auch das Thema Ballverluste angesprochen haben. 10 Turnover fanden bis dahin den Weg auf den Statistikbogen, deutlich zu viele. Doch dieser Statistikwert sollte sich im weiteren Spielverlauf weiter steigern. Am Ende waren es gar 22 Turnover.

Trotzdem führten die 46ers knapp, so auch zu Beginn der zweiten Hälfte (41:38, 24.). Es war in dieser Phase jedoch alles andere als eine hochklassige Partie, vieles war Stückwerk. TJ DiLeo, der bis dahin nur einen mäßigen Tag erwischte, netzte einen Dreier zum 44:38 ein (25.), auf der Gegenseite antwortete aber Julius Wolf, der an diesem Abend Jenas Topscorer (16 Punkte) wurde, aus gleicher Entfernung (41:44, 25.). Gießen gab zwar den Ton an, produzierte aber weiterhin Ballverluste und konnte sich zunächst nicht so recht absetzen. Erst gegen Ende des dritten Viertels wurde der Vorsprung ein Stück deutlicher (51:43, 28.). Besonders Yorman Polas Bartolo ging in dieser Phase voran, stellte einmal mehr seine Vielseitigkeit unter Beweis und war auf Double-Double-Kurs. Nach einem Ballgewinn stopfte er krachend zum 53:45 (30.). Zum Ende des dritten Viertels lagen die 46ers mit 55:47 in Führung.

Zwei Minuten nach Beginn des Abschlussviertels verwandelte Aaron Hawley einen ganz wichtigen Wurf vom Perimeter zur ersten und letztendlich einzigen zweistelligen Führung der Partie (58:48, 32.). Doch Jena antwortete mit einem 5:0-Lauf (53:58, 33.). Coach Wucherer nahm daraufhin eine Auszeit und stellte sein Team für die Schlussphase ein. Jenas David Hicks, der an diesem Abend lediglich auf vier Zähler kam, verkürzte gar auf 55:58 (36.), ehe Virbalas im Nachfassen das 57:58 erzielte (35.). Gießen war aus dem Konzept, die Gäste witterten ihre Chance. Als dann auch noch nach einem Ballverlust am eigenen Korb Jena in Front ging, schien sich das Blatt gewendet zu haben (59:58, 35.). Wucherer nahm die nächste Auszeit und schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Polas brachte sein Team wieder in Front und die Zuschauer ins Spiel (60:59, 37.). Jetzt erwachte endlich die Osthalle, die sich bis dahin dem zeitweise dahinplätschernden Spiel anpasste. Kapitän DiLeo zog zum Korb, schloss ab, wurde dabei gefoult und traf den Freiwurf (65:59, 37.). Jetzt sah es wieder gut aus für die 46ers, doch es war noch mehr als genug Zeit auf der Uhr. Gießen verpasste es wieder den Sack zuzumachen. So stand es 26.5 Sekunden vor dem Ende 67:61 aus Gießener Sicht. Jena nahm eine weitere Auszeit, Science City-Trainer Harmsen wollte sein Team für die letzten Sekunden einstellen und die Minimalchance nutzen. Brady Morningstar setzte seinen Dreierversuch aber nur auf den Ring, es war die letzte Chance der Gäste. So gewannen die 46ers ihr sechstes Heimspiel in Folge und treffen am kommenden Samstag erneut in eigener Halle auf die finke baskets aus Paderborn.

Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Dass das Spiel gegen Jena eng wird, konnte man durchaus erwarten. Wenn man vor 48 Stunden gespielt hat, war außerdem klar, dass das nichts für Ästheten wird. Aber die Verteidigung hatte wieder eine hohe Qualität, darauf konnten wir uns wieder verlassen. 22 Ballverluste sind aber natürlich deutlich zu viel. Da müssen wir schauen, dass wir in den nächsten zwei Wochen offensiv eine gewisse Qualität wiederfinden und ein effektives Spiel am Brett etablieren. Wenn wir uns zu sehr auf unsere Guards verlassen, dann wird es gegen eine gute Verteidigung sehr schwer. Wir müssen da eine bessere Balance finden. Ich bin froh, dass wir im Endeffekt gewonnen haben und der dritte Platz nun sicher ist.“

Björn Harmsen (Trainer Science City Jena): „Ich glaube, dass am Ende Kleinigkeiten entscheidend waren. Respekt an meine Mannschaft, die sich im letzten Viertel in das Spiel zurückgekämpft hat. Am Ende hatten wir auch ein bisschen Pech. Wir haben uns sehr gute Würfe herausgearbeitet, die wir aber nicht getroffen haben. Das Spiel hätten beide Teams, die gut verteidigt haben, gewinnen können.“

GIESSEN 46ers – Science City Jena 68:61 (35:31)

Viertelergebnisse: 17:18, 18:13, 20:16, 13:14

GIESSEN 46ers: Andre Marhold (6 Punkte), Niklas Bilski, Besnik Bekteshi, Achmadschah Zazai (3), Yorman Polas Bartolo (16, 9 Rebounds), Anthony DiLeo (15), Eric James Palm (3), Benjamin Lischka (5), Jonathan Malu (2), Aaron Hawley (5), Cameron Wells (8), Björn Schoo (5)

Science City Jena: Kendall Chones (10), Ermen Reyes-Napoles (2), Lars Wendt, Darian Cardenas Ruda, Georg Voigtmann (5), David Hicks (4), Brady Morningstar (8), Julius Wolf (16), Wayne Bernard (7), Mantas Virbalas (9)

Zuschauer: 2.518

Nächstes Spiel: Samstag, 21.03.2015, 20 Uhr: GIESSEN 46ers – finke baskets

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