Die GIESSEN 46ers feiern den vierten Sieg in Folge und verbleiben somit nach dem 26. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA auf dem zweiten Tabellenplatz. Beim 78:67-Erfolg waren die Mittelhessen schon nach einer ganz starken ersten Hälfte auf Erfolgskurs und führten mit 20 Zählern (46:26). Nach dem Seitenwechsel verlor die Mannschaft von Cheftrainer Denis Wucherer, die an diesem späten Nachmittag auf Andre Marhold und Cameron Wells verzichten musste, zunächst den Faden, konnte sich aber berappeln und gewann letztendlich verdient. Topscorer der Partie wurde Achmadschah Zazai mit 19 Punkten.
Auch bei diesem Spiel mussten die 46ers auf den mit schlechten Blutwerten aussetzenden Andre Marhold verzichten. Zudem war bis kurz vor Schluss der Einsatz von Topscorer Cameron Wells unklar. Der Aufbauspieler klagte im Wochenverlauf über Schmerzen in der linken Körperhälfte, machte sich zwar warm, saß aber letztendlich nur im Trainingsanzug auf der Bank. Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Gastspiel hätten also besser sein können.
Für Wells übernahm zunächst Besnik Bekteshi den Spielaufbau der Mannschaft, die den besseren Start erwischte (10:3, 4.). 46ers-Coach Wucherer schenkte besonders der Arbeit unter den Körben Beachtung. Seine Jungs, vor allem Björn Schoo, setzten dies in der Anfangsphase an beiden Enden des Feldes gut um. Die Mittelhessen stellten sofort klar, dass sie gewillt waren, die Punkte aus der Hansestadt zu entführen. Aggressiv und clever gingen sie zu Werke und zwangen die Towers früh zu fünf Ballverlusten (5.). Mit einem tollen Wurf aus dem Dribbling stellte Achmadschah Zazai auf 14:8 (7.). Aaron Hawley legte mit einem Dreier nach (17:8, 8.). Die 46ers diktierten das Tempo und waren um die Spielkontrolle bemüht. Hamburg hingegen machte vermeidbare Fehler. So führten die Gäste nach dem ersten Viertel verdient mit 20:12.
Nach Steffen Kieses Strafwidrigkeit hatten bereits früh in der Partie drei Towers-Akteure zwei persönliche Fouls auf dem Konto. Als Benjamin Lischka dann zum Korb zog und von Michael Wenzl behindert wurde, kassierte dieser seinen dritten Pfiff. Lischka hingegen machte die Zähler zum 22:12. Zwar ließ er den fälligen Freiwurf liegen, doch Yorman Polas Bartolo war gewohnt aufmerksam und stellte durch einen DiLeo-Korbleger auf 24:12 (11.). In den folgenden Momenten wurde es fast zu einem Gießener-Highlight-Spiel, eine sehenswerte Aktion folgte der nächsten. So hob Polas ab und stopfte spektakulär zum 29:12 (13.). Hamburg bekam außerdem weder die Foulverteilung noch die Ballverluste (13 zur Halbzeit) in den Griff. Als Besnik Bekteshi seinen Dreier traf, schraubte er die Führung gar auf 20 Zähler (34:14, 16.). Dieselbe Punktedifferenz stand auch zur Halbzeitpause auf der Anzeigetafel (46:26, 20.).
Jetzt waren es aber die Towers, die den besseren Start hinlegten und mit viel Feuer aus der Kabine zurückkamen. Durch einen 7:0-Lauf verkürzten sie schnell auf 33:46 (22.). Dann kassierten Björn Schoo und Benjamin Lischka ihre jeweils vierten Fouls. Hamburg schien plötzlich in der Partie angekommen zu sein. Lischka antwortete zwar mit einem erfolgreichen Dreier (50:34, 24.), die Towers konterten aber mit vier Zählern in Serie (38:50, 25.). 46ers-Coach Wucherer beantragte eine Auszeit und stellte sein Team neu ein. Im Anschluss war es besonders Jonathan Malu, der seine Farben mit Freiwürfen und Defensivaktionen im Spiel hielt. Trotzdem betrug der Vorsprung der 46ers vor dem letzten Viertel nur noch zehn Zähler (56:46, 30.).
Terry Thomas hauchte den Hoffnungen der Towers weiteres Leben ein, als er zu Beginn des letzten Viertels den Dreier zum 49:56 traf (31.). Ferguson legte nach und verkürzte weiter (51:56, 31.). Die Antwort ließ aber nicht lang auf sich warten: Aaron Hawley packte den Dreier aus und schob einen Fastbreak-Korbleger nach (61.51, 33.). Hamburg antwortete wiederum mit fünf Zählern in Folge (56:61, 34.) ehe Zazai einen Distanztreffer einnetzte (64:56, 34.). Es ging hin und her, Hamburg konterte erneut zum 61:66 (36.). Als Benjamin Fumey seinen zweiten Dreier in Folge traf, war der Rückstand gar auf vier Zähler geschmolzen (64:68, 37.). Die 46ers kamen also doch noch in echte Bedrängnis und ließen vieles von dem vermissen, was sie in der ersten Halbzeit so stark machte. Trotzdem sollten die Nerven halten, die wichtigen Punkte erzielten die Gießener. So zogen sie nach einem schönen Mitteldistanzwurf von Zazai wieder auf 72:64 aussichtsreich vor (38.). Ganz wichtige Punkte tütete dann Polas knapp zwei Minuten vor dem Spielende im Nachsetzen ein (75:64, 39.). Es sollte letzten Endes die Vorentscheidung sein. Benni Lischka traf noch einen Dreier zum Abschluss der Partie, die 78:67 endete. Durch den Sieg bleiben die 46ers auf dem zweiten Tabellenplatz, bevor es in das nächste Doppelspieltags-Wochenende mit den Partien in Vechta und gegen Jena geht.
Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Die erste Halbzeit war in allen Bereichen gut, wir haben über 20 Minuten die Partie kontrolliert, den Ball laufen lassen und uns freie Würfe herausgespielt. Es war aber abzusehen, dass wir in der zweiten Halbzeit auf den großen Positionen Foulprobleme bekommen könnten, so war es dann auch. Hamburg hat versucht das auszunutzen. Aus der zweiten Halbzeit können wir einiges lernen, besonders was Intensität und Cleverness, besonders in der Verteidigung, anbetrifft.“
Hamburg Towers – GIESSEN 46ers 67:78 (26:46)
Viertelergebnisse: 12:20, 14:26, 20:10, 21:22
GIESSEN 46ers: Besnik Bekteshi (5 Punkte), Achmadschah Zazai (19, 6 Assists), Yorman Polas Bartolo (10, 9 Rebounds, 5 Steals), Anthony DiLeo (6), Eric James Palm (5), Benjamin Lischka (10), Jonathan Malu (9), Aaron Hawley (8), Björn Schoo (6)
Hamburg Towers: Maximilian Rockmann, Benjamin Fumey (7), Steffen Kiese, Rene Kindzeka, Terry Thomas (14), Robert Ferguson (11), Daniel Hain (3), Vincent Kittmann (8), Andre Murillo (2), Michael Wenzl (9), Will Barnes (13)
Nächstes Spiel: Freitag, 13.03.2015, 20 Uhr: RASTA Vechta – GIESSEN 46ers