(Foto: Christian Schlüter)

Abnutzungskampf beschert 46ers die Rute – 69:71 bei glücklichen Braunschweigern

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Am 12. Spieltag der easyCredit BBL-Saison 2021/22 sahen die 1.480 Zuschauer in Braunschweig ein hart umkämpftes Spiel mit insgesamt 87 Rebounds, 16 Steals und 37 Ballverlusten. Am Ende sollten die Basketball Löwen Braunschweig knapp mit 71:69 die Oberhand über die JobStairs GIESSEN 46ers behalten. Zwei Minuten vor Schluss gaben die Mittelhessen einen Siebenpunktevorsprung her und konnten in der Crunchtime nur noch einen offenen Wurf kreieren, wobei eine 33%-Wurfquote aus dem Feld das Übrige für die 46ers tat. Nuni Omot mit 14 sowie Florian Koch mit elf und TJ Williams mit zehn Punkten konnten für die Mittelhessen zweistellige Werte in diesem Low-Score-Spiel auf das Tableau bringen.


Mit Kendale McCullum, TJ Williams, dem wiedergenesenen Kilian Binapfl, Florian Koch und Philipp Fayne II, aber ohne den mit einer leichten Blessur aussetzenden Jalen Tate, nahmen die JobStairs GIESSEN 46ers die Mission Braunschweig in Angriff. Die Basketball Löwen liefen ihrerseits mit Tokkie Brown, Nicholas Tischler, Robin Amaize, Martin Peterka und Owen Klassen in der Starting Five auf.

Fastbreakpunkte von Amaize und Klassen sowie eine Einzelleistung von Koch sollte das Tableau geringfügig füllen (4:2, 2.). Die Anfangsphase war geprägt von Fehlwürfen und einer gewissen Findungsphase, um einen offensiven Rhythmus zu genieren. Es stand Mitte des Viertels 2:8 aus Gießener Sicht, als die frisch eingewechselten Nuni Omot und Neuverpflichtung JD Miller ein gekonntes Zusammenspiel per Dunking abschlossen (4:8, 5.). Die 4-Punkte-Arbeit von Maximilian Begue und ein Floater von Omot verhalf ihren Farben zum 10:10-Ausgleich (7.). Griffige Defensivarbeit an einem Ende und Offensivrebounds (6 OR) am anderen Ende des Parketts hielten die Mittelhessen mit 13:17 trotz überschaubarer Wurfquoten (5/21) auf Tuchfühlung.

Dem Buzzerbeater von Brandon Tischler zog Luc von Slooten aus der Distanz viertelübergreifend nach, sodass Gießen mit Williams und dessen Layup gefordert war (15:20, 12.). Trotz des kraftvollen Einsatzes in der Verteidigung bekamen die Mittelhessen in Person von David Krämer und Klassen einen 2:8-Run zu spüren (24:15, 14.). Erst ein Alley-Oop-Dunking von Fayne II sollte die Initialzündung für Williams und Kyan Anderson sein, die ein 7:0-Lauf etablierten und somit auf 22:25 (16.) verkürzten. Einem Hustle-Play von Begue und John Bryant war die nächsten Zähler zu von Jungspund Begue zu verdanken und als dann Omot ein Tip-In in die Reuse setzte, wechselte die Führung und die Auszeit von Braunschweig war gesetzt (26:25, 17.). Dem Gießener 11:0-Lauf setzte Amaize sieben Zähler in Folge entgegen, sodass das Timeout auf der Gegenseite beim Stand von 26:32 beantragt wurde (18.). Die kurze Pause nutzte Florian Koch mit einem sicheren Dreipunktewurf zum 29:32-Anschluss (18.). Ein ausgeglichenes Viertel sollte dann den Gießener 31:35-Rückstand in die Halbzeitpause führen.

Williams auf Koch hieß das erste Rezept zur Scoring-Verbesserung, was Binapfl von der Freiwurflinie zum 35:35-Ausgleich veredelte (21.). Einem übergreifenden 10:1-Lauf mit Protagonist McCullum, der nach einem Assist auf Fayne II einen Steal und eigene Zähler folgen ließ, war es im Verbund mit Downtown Williams zu verdanken, dass ein 41:36 (23.) auf der Anzeigetafel leuchtete. Die Braunschweiger zogen aus der Freiwurflinie ihre mäßigen Erfolge, bis Brown einen Drive mit einem erfolgreichen Feldwurf vollendete (39:41, 24.). Der Rhythmus war aus der Defense in die Offense übertragen worden und die 46ers gelangen mit einem feinen Fastbreakspiel mit Vollender Miller die 44:39-Führung (24.). Ein Timeout später war die Phase der überflüssigen Fehler angebrochen, die Ballverluste auf beiden Seiten nach sich zog. Die Sicherheit fanden Omot und Peterka jeweils per Korbleger wieder, was ein 46:43 (27.) bedeutete. Krämer zeigte sich in dieser Sequenz aus der Mitteldistanz treffsicher, was wiederum McCullum aus Ferne beantwortete – das Hin und Her endete schließlich mit zwei Dreiern von Koch und Omot sowie einem 57:51-Vorteil für die JobStairs GIESSEN 46ers.

Der letzte Abschnitt sollte für die Mittelhessen anfangen wie es geendet hat, nämlich mit einem Dreier von Omot nach Pass von McCullum (60:53, 31.). In der Folgezeit waren die Abwehrreihen präsent und einfache Würfe waren Mangelware; Brown durchbrach von Downtown diese Punktelosezeit (56:60, 33.). Mitte des Viertels ackerten die Teams mühsam um jeden Zähler und die hart erbeuteten Punkte von McCullum von der Straflinie waren das 62:56 (35.) erkämpfte Ergebnis. Der agile Point Guard nutze eine einstudierte Isolation, um aus dem Halbfeld einen persönlichen 4:0-Lauf zu kreieren und die Niedersachsen in eine Auszeit zu schicken (64:56, 35.). Brown setzte mit seiner Dynamik dagegen und Anderson hielt gegen sein Pendant von jenseits des Perimeters eine Antwort parat (67:60, 36.). Es sollte die Szenerie des gebürtigen Gießener Amaize folgen, der sieben Zähler in Folge erzielte und das Spiel 90 Sekunden vor Schluss egalisierte (67:67, 38.). Die Crunchtime war angebrochen und Williams eröffnete dieses hitzige Intermezzo mit einem Layup, was Krämer postwendend mit einem Dreier beantwortete (69:70, 39.). Der marginale Vorteil der Basketball Löwen Braunschweig sollte trotz intensiver Schlusssekunden und einem Ballgewinn von McCullum bis zum Ende beim 69:71 Bestand haben.


Pete Strobl (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Glückwunsch zum verdienten Sieg der Braunschweiger. Wir waren in der ersten Halbzeit nervös, haben nicht in unseren Rhythmus gefunden und lagen lange Zeit hinten. In der zweiten Hälfte haben wir uns wie immer zurückgekämpft und ein bisschen härter verteidigt. Aber insgesamt haben wir zu viele schlechte Entscheidungen getroffen. Wir haben zu viel gedribbelt und nicht oft genug den Extra-Pass gespielt. Unsere Trefferquote verdeutlicht zudem, dass wir nicht in der Lage waren, leichte Körbe zu treffen. Wir haben ein schweres Programm, müssen aber einen Weg finden, uns zu verbessern. Wir brauchen gute Entscheidungen von unseren Spielmachern und dass sie wichtige Würfe treffen. Am Ende war es ein Zweipunktespiel, wir hatten eine Chance. Aber leider haben wir nicht gewonnen.“

Jesús Ramírez (Cheftrainer Basketball Löwen Braunschweig): „Ich muss zugeben, dass es Gießen mehr gelungen ist, ihr Spiel zu spielen, als wir es geschafft haben, unser Spiel umzusetzen. Sie haben uns über ihre Defensive Probleme bereitet und uns nicht in unser Spiel finden lassen. Wir haben offensiv aber auch nicht gut darauf reagiert und Fehler gemacht. Dennoch haben wir uns in der ersten Halbzeit mehr in dem Rahmen bewegt, den wir uns vorgenommen hatten. Allerdings haben wir neun Offensiv-Rebounds zur Halbzeit zugelassen und das darf nicht passieren. Ich bin aber zufrieden, weil es unser drittes Spiel in Folge war, in dem wir eine gute Verteidigung gespielt haben. Wir haben das Spiel nicht auf eine schöne Weise und auch nicht mit unserer Offensive gewonnen. Aber wir hatten am Ende entscheidende Stopps, vor allem der von Brandon Tischler war sehr wichtig und für mich ein Schlüssel. Auch wenn wir im dritten Viertel 26 Punkte kassiert haben und das zu viel war, so waren wir doch den Großteil des Spiels defensiv zur Stelle.“


Basketball Löwen Braunschweig – JobStairs GIESSEN 46ers 71:69 (35:31)

Viertelergebnisse: 17:13, 18:18, 16:26, 20:12

Basketball Löwen Braunschweig: Tokkie Brown (9 Punkte), David Krämer (17), Nicholas Tischler (2), Luc von Slooten (6), Owen Klassen (7), Simon Roosch, Sananda Fu, Brandon Tischler (3), Martin Peterka (6), Ondrej Sehnal (2), Robin Amaize (14), Benedikt Turudic (5)

JobStairs GIESSEN 46ers: Kendale McCullum (8), Nuni Omot (14), Dennis Nawrocki (3), Bjarne Kraushaar, Kyan Anderson (8), Maximilian Begue (6), Kilian Binapfl (1), JD Miller (4), Florian Koch (11), Phillip Fayne II (4), TJ Williams (10), John Bryant

Zuschauer: 1.480

Nächstes Spiel: So., 26.12.2021, 18.00 Uhr: Hamburg Towers – JobStairs GIESSEN 46ers

 

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