BUNTE BÜHNE BASKETBALL (2)

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Die Vorfreude steigt, der Druck auch: Gut zwei Monate vor dem Start in die Saison 2024/25 der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA melden unzählige Clubs ihre Ambitionen auf die Playoffs an. Wie? Indem sie personell aufhorchen lassen und damit eindeutig dokumentieren, eine starke Rolle im Kampf um den BBL-Aufstieg einnehmen zu wollen.

Um es mit „Frenki“ Ignjatovic, dem Cheftrainer der GIESSEN 46ers, zu sagen: „Wenn zahlreiche ehemalige Nationalspieler den Weg ins Unterhaus finden, dann sagt das viel über die Qualität der Liga aus. Jena, Trier und Crailsheim haben bereits jetzt erstligareife Kader zusammengestellt, sieben bis acht weitere Teams wollen in die Playoffs.“ Im Klartext: Acht Plätze sind zu vergeben, zwölf, 13, vielleicht sogar 14 Teams schielen in Richtung der finanziell lukrativen K.o.-Runde. Ignjatovic: „Das verspricht Dramatik pur.“

Es ist eine Dramatik, die besonders Science City Jena angestachelt hat. Denn mit der Verpflichtung des Lichers Robin Christen haben die Thüringer nicht nur aufhorchen lassen, sondern die Konkurrenten förmlich schon vor dem ersten Sprungball düpiert. Die Jenaer Nachrichten sprechen von einem „Transfer-Hammer“, schließlich gewann der 33-Jährige vor gut einem Jahr mit ratiopharm Ulm noch die Deutsche Meisterschaft. Christen bringt Länderspiel- und Europapokal-Erfahrung mit nach Burgau, außerdem stand er in der BBL 175 Mal auf dem Parkett. „Robin bringt außer seiner Erfahrung vor allem Führungsqualitäten und Willen mit“, ist Jenas Coach Björn Harmsen, vor zwölf Jahren in der Osthalle auf der Bank, froh über die Verpflichtung des 2,02 Meter großen Flügelspielers, der beim Ulmer Titelgewinn meist zu den Startern zählte. „Durch ihn werden wir unberechenbarer.“ Der Familienvater indes warnt vor allzu frühen Vorschusslorbeeren. „Der Konkurrenzkampf in der ProA wird sicher nicht kleiner. Wir werden uns jeden Sieg hart erarbeiten müssen, ehe wie über größere Ziele sprechen.“ Christen gehörte in der Spielzeit 2009/10 zum erweiterten Bundesliga-Kader der 46ers, kam aber unter Trainer Vladimir Bogojevic nicht zum Einsatz. Nach Stationen in Essen, Hanau, Köln, Vechta und Hamburg stieß er 2022 zu ratiopharm Ulm, wo der ebenfalls aus Lich stammende Thorsten Leibenath als Sportdirektor fungiert. In der Meistersaison kam er im Schnitt auf fast sieben Punkte pro Match.

Nach dem Bundesliga-Abstieg völlig auf links gedreht haben die HAKRO Merlins Crailsheim und die Tigers Tübingen ihre Kader. Die Hohenloher präsentierten mit LaDarien Griffin dabei einen Mann aus Übersee als Neuzugang, der in Europa schon äußerst erfolgreich war. Mit Tschernomorez Burgas wurde der Forward zuletzt bulgarischer Pokalsieger. Davor führte er mit stattlichen Punktausbeuten und jeweils satten Rebound-Quoten die Norrköping Dolphins zur schwedischen und die Vilpas Vikings zur finnischen Meisterschaft. Dass der 27-Jährige nun im deutschen Unterhaus aufschlägt, freut den neuen Coach der „Zauberer“, David McCray, sehr: „LaDarien Griffin ist wie ein Schweizer Taschenmesser. Er verteidigt gut und macht auch in allen anderen Kategorien die Stats voll“, so der Nachfolger von Jussi Laakso. Und auch die Tigers Tübingen sind auf dem US-Markt spektakulär fündig geworden und haben Pointguard Kenny Cooper aus Georgien loseisen können. Beim dortigen Club Tkibuli Orbi ließ der 25-Jährige aus Nashville/Tennessee mit im Schnitt 22 Punkten aufhorchen und führte den Erstliga-Neuling auf Anhieb in die Playoffs.

Indes versuchen die inzwischen als VET-CONCEPT auflaufenden Gladiatoren aus Trier, die Scharte ihres überraschenden Halbfinal-Scheiterns gegen die FRAPORT SKYLINERS mit jenem Team auszuwetzen, das sich souverän den Hauptrundensieg 2023/24 gesichert hatte. Top-Stars wie der bei den 46ers einige Tage gehandelte JJ Mann, Ex-National-Center Maik Zirbes, Clayton Guillozet oder Marten Linßen haben ihre Verträge verlängert. Unterstützung erhält die Truppe aus der ältesten Stadt Deutschlands, die überraschend ihre erst kürzlich geschlossene Partnerschaft mit dem russischen Virenschutzprogramm-Hersteller Kaspersky schon wieder für beendet erklärt hat, bislang lediglich durch Nolan Adekunle, der sich aus Frankfurt kommend Trier angeschlossen hat. Der Flügelspieler entsprang dem Nachwuchsprogramm von Alba Berlin, fasste am Main jedoch nie richtig Fuß.

 

18.07.24

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