(Foto: Ralf Zimmermann)

BUNTE BÜHNE BASKETBALL (25)

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Geldstrafen für die ART Giants Düsseldorf, die VET-CONCEPT Gladiators Trier und die PS Karlsruhe LIONS.

Der Wandel des Heimspiels der EPG Guardians Koblenz in ein Auswärtsspiel bei Phoenix Hagen nimmt immer groteskere Züge an. Nachdem die Spielleitung der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA der abermaligen Verlegung einer Partie der Männer vom Deutschen Eck einen Riegel vorgeschoben und nur einer Austragung beim eigentlichen Gast zugestimmt hatte, musste dieses Match am vergangenen Freitag trotzdem abgesagt werden: Grund: Ein in der Nähe der Ischelandhalle gefundener Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, der kurz vor dem eigentlichen Sprungball entschärft werden konnte. Die zwei Tage später auszuspielende Partie der „Feuervögel“ gegen die ART Giants Düsseldorf fand also statt, nur für das Koblenz-Match ist ein Termin abermals offen. Nicht nur die unmittelbaren Hagener Konkurrenten im Playoff-Kampf sind nun gespannt, ob die Partie so wie eigentlich vorgesehen in Koblenz stattfinden wird. Im Sinne einer Wettbewerbsverzerrung, die immer mehr Zweitligisten aufkommen sehen, wäre dies nicht nur wünschenswert, sondern eigentlich selbstverständlich.

Gefordert ist die ProA auch weiterhin beim Thema Fanverhalten, bei dem sie in drei Fällen von Sanktionen nicht mehr absehen wollte. Die ART Giants Düsseldorf erhielten eine Geldstrafe für das Werfen von Gegenständen aus dem Zuschauerbereich. Die VET-CONCEPT Gladiators Trier wurden ebenfalls zur Kasse gebeten, da sich einer ihrer Zuschauer zu rassistischen Beleidigungen gegenüber eines Kirchheimer Spielers hatte hinreißen lassen. Und beim Match der Bozic Estriche Knights Kirchheim gegen die PS Karlsruhe LIONS vor vier Wochen gab es nach Spielende eine Auseinandersetzung zwischen einem Kirchheimer Zuschauer und Löwen-Headcoach Aleksandar Scepanovic. Nach Auswertung der Stellungnahmen und der vorliegenden Videoaufzeichnung kam die Spielleitung zu dem Schluss, dass Scepanovic mit seinem Verhalten die folgende Rudelbildung auf dem Spielfeld mit zu vertreten und somit gegen die Sportdisziplin verstoßen hatte. In der Folge mischten sich auch Karlsruher Fans in das Geschehen ein. Für das Betreten des Parketts in einer Konfliktsituation, die durch das aggressive Verhalten der Fans noch verstärkt wurde, verhängte die Spielleitung eine Geldstrafe gegen die PS Karlsruhe LIONS. Die Schwaben indes agierten laut Urteil deeskalierend, wurden jedoch aufgefordert, ihren Sicherheitsdienst für den Innenraum zu verstärken.

Unterdessen ist die Nachwuchsarbeit der Dresden Titans vom Deutschen Basketball Ausbildungsfonds mit dem „Silber-Status“ ausgezeichnet worden. Bei einem Standortbesuch empfingen Verantwortliche des Clubs aus Sachen eine Delegation bestehend aus Christian Steinberg und Jonas Stehling, die direkt mit Funktionären und Trainern der „Elbriesen“ in den Austausch ging. Schon im Voraus hatten die Titans weitreichende Informationen über ihre Angebote an Schulen sowie Kitas, ihre Trainingsmöglichkeiten, ihre Kooperationspartner und das angestellte Personal zur Verfügung gestellt. Der Nachwuchs-Check der Clubs der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA erfolgt gemeinsam mit der Bundesliga und dem Deutschen Basketball Ausbildungsfonds. In einem dreistufigen Verfahren werden zunächst in einem Reporting mittels Online-Fragebogen quantitative Daten erhoben. Im Anschluss erfolgt ein Standortbesuch, um sich in Gespräch mit Beteiligten der Nachwuchsarbeit ein Bild über alle Aktivitäten machen zu können. Abschließend erhalten die Vereine die Möglichkeit, an einer Projektförderung zu partizipieren. Als Feedback- und Beurteilungsformat werden Bundesliga-Standorte mit besonders guter Nachwuchsförderung mit einem Status (Gold, Silber, Bronze) sichtbar ausgezeichnet. Der Status spiegelt somit die Nachwuchsarbeit unter Berücksichtigung der lokalen Standortbedingungen wider.

Sportlich setzten am Sonntag Profis der Spitzenclubs Eisbären Bremerhaven, VfL Sparkassenstars Bochum, VET-Concept Gladiators Trier, aber auch ein Mann der Dresden Titans die Ausrufezeichen. Wes Dreamer sorgte nicht eben im Alleingang, aber als Anführer für den überraschend hohen 102:77-Erfolg der Elbestädter bei den PS Karlsruhe LIONS, zu dem der US-Forward satte 28 Punkte und zwölf Rebounds beisteuerte. Trier durfte sich nach dem 86:71-Erfolg bei den Tigers Tübingen bei den langen Marco Hollersbacher und Mike Zirbes bedanken, die je zehn Rebounds herunterpflückten. Die Männer aus jener Stadt, in der laut Barde Herbert Grönemeyer „die Sonne verstaubt“, hatten beim 98:89-Sieg bei den Uni Baskets Münster mit Keith Braxton (32 Punkte, sechs Rebounds) und Peter Kalthoff (26 Punkte, neun Rebounds) zwei Akteure aus Übersee in ihren Reihen, die mehr als die Hälfte aller Bochumer Zähler besorgten. Und bei den Eisbären Bremerhaven trugen sich beim 112:73 gegen die Artland Dragons gleich sieben Spieler zweistellig in die Scorerliste ein, was in dieser Spielzeit noch keinem Team geglückt war.

Die relativ derbe Pleite gegen Trier kostete Domenik Reinboth schließlich den Job. Nur zwei Tage nach dem 71:86 der Tigers Tübingen wurde der 42-Jährige von seinen Aufgaben entbunden. Als Interimslösung wird Sportdirektor Eric Detlev die Mannschaft in den verbleibenden sieben Saisonspielen betreuen. Der 49-Jährige ist Inhaber der Trainer-A-Lizenz. Dhnesch Kubendrarajah, Troy Culley und Benedikt Cords werden Detlev in seiner Arbeit in den nächsten Wochen unterstützen. Der Bundesliga-Absteiger aus Baden-Württemberg hatte von seinen letzten neun Partien nur drei gewinnen können. Die angestrebte Playoff-Teilnahme sehen die Verantwortlichen offenbar als gefährdet an.

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