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BUNTE BÜHNE BASKETBALL (27)

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Mit acht versenkten Dreiern von Demarcus Demonia entledigt sich der BBC Bayreuth aller Abstiegssorgen

Oben weiter acht aus elf, unten inzwischen zwei aus nur noch vier: In der Crunchtime der Saison 2024/25 der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA kristallisiert es sich immer mehr heraus, dass mit den PS Karlsruhe LIONS, dem BBC Bayreuth und den Nürnberg Falcons BC lediglich drei Clubs von 18 in den letzten fünf Durchgänger weder in Richtung Playoffs noch etwas ausrichten können noch in Abstiegsgefahr geraten. „Grau ist alle Theorie“, wusste schon Mephisto, als er Studenten auf die Unzulänglichkeiten eines nur theoretischen Wissens aufmerksam zu machen versuchte. „Grau ist alle Theorie, entscheidend is auf‘m Platz“, bediente sich BVB-Sturmlegende Adi Preißler einst bei Goethes Faust, als er an die Schlussphase einer Spielzeit dachte. Bezogen auf das deutsche Unterhaus der Korbjäger: Noch kann es tabellarische Verschiebungen geben, noch ist einiges möglich, die Grundzüge des sportlichen Abschneidens sind jedoch kurz vor dem 30. Spieltag gelegt.

• Für die Sensation des Tages sorgten dabei die ART Giants Düsseldorf, die der Ankündigung ihres Trainers Achmadschah Zazai, „wenn wir die Gegner unter 80 Punkte halten, gewinnen wir auch gegen Playoff-Kandidaten“, Taten folgen ließen. Beim 85:75-Erfolg bei den HAKRO Merlins Crailsheim dominierten die Rheinländer die Bretter (44:31 Rebounds) und hatten in Alexander Richardson den überragenden Akteur des Abends in ihren Reihen. „Er kann den Sprung an ein US-College schaffen. Dort dürfen die Talente inzwischen nicht nur studieren, sondern auch sechsstellig verdienen“, kennt Gießens Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic die Auswirkungen einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA, der klarmachte, dass es gegen Kartellrecht verstößt, die bildungsbezogene Vergütung für Studenten zu begrenzen, nur zu gut. Richardson markierte 25 Punkte, sammelte 15 Abpraller auf und drückte dem Match zusammen mit Pointguard Isaiah Hart (26 Zähler, acht Assists) seinen Stempel auf. Dass Düsseldorf nur drei Würfe von Downtown versenkte, fiel am Ende nichts ins Gewicht, das die Scharfschützen der Hohenloher, Vinnie Shahid (eins von acht) und „Mo“ Stuckey (eines von sieben) aus der Entfernung völlig versagten. „Was wir heute gezeigt haben, war unakzeptabel“, entschuldigte sich Merlins-Coach David McCray bei den 2530 Besuchern, die Augenzeuge der zweiten Niederlage der „Zauberer“ hintereinander geworden waren.

• Die zweite Überraschung des vergangenen Wochenendes gelang den Bozic Estriche Knights Kirchheim, die dem Aufschwung der Eisbären Bremerhaven (zuletzt fünf Siege aus sechs Partien) ein jähes Ende setzten und in einem Low-Point-Game im hohen Norden mit 63:62 die Oberhand behielten. Erst 2,7 Sekunden vor Schluss markierte Braden Norris die erste Führung der Schwaben, die am Ende auch Bestand haben sollte. Sieben Minuten vor Schluss führten die Eisbären noch mit 59:45 und hatten den Sprung auf Tabellenplatz vier schon dicht vor Augen. Weil aber James Graham fünf Blocks zustande brachte und Lucas Mayer (16) zum Topscorer avancierte, fiel es auch Sicht der „Ritter“ nicht weiter ins Gewicht, dass sie nur vier von 27 Dreiern versenkten sowie bei den Stats für Rebounds (37:43) und Assists (8:15) klar den Kürzeren gegenüber Bremerhaven zogen.

• Die VfL Sparkassenstars Bochum durften sich nach ihrem 77:74-Erfolg bei den PS Karlsruhe LIONS, die damit endgültig ihre nur noch vagen Playoff-Hoffnungen begraben konnten, ein weiteres Mal bei Keith Braxton bedanken, der mit 27 Punkten nicht nur Top-Scorer im Badischen, sondern des gesamten Spieltags wurde. In 20 der 29 Partien gefiel der Mann aus Glassboro/New Jersey mit 20 Punkten und mehr, seinen Saisonhöhepunkt hatte er Mitte November mit 33 Punkten gegen Crailsheim und vor zwei Wochen mit 32 Zählern gegen Münster. Für Bochum war es Sieg Nummer vier aus den letzten neun Partien seit der klaren 81:96-Pleite bei den GIESSEN 46ers. „Es war heute ein harter Kampf. Wir haben uns das Leben durch die schlechte Freiwurfquote schwer gemacht, aber wir haben uns als Team durchgekämpft. Ich bin unglaublich stolz auf meine Jungs“, freute sich VfL-Geschäftsführer Tobias Steinert.

• Klar auf die Kappe dreier ehemaliger Profis der GIESSEN 46ers ging der 94:72-Heimerfolg von Phoenix Hagen gegen die Artland Dragons, die nach nur zwei Siegen aus den vergangenen 25 Matches weiter ums Überleben kämpfen. Tim Uhlemann (19), Dennis Nawrocki (13) und Bjarne Kraushaar (12) besorgten 44 der 94 Zähler der „Feuervögel“. Das Double-Double des Aufbauspielers, bestehend aus zwölf Punkten und zwölf Vorlagen, bedeutete für Kraushaar zudem eine persönliche Saisonbestleistung. Hagen, das auf Devonte McCall (verstauchter Knöchel) verzichten musste, verwandelte am Ende starke 43 Prozent aller Dreier.

• Auf diese beeindruckende Marke kam auch der inzwischen im Abstiegskampf sorgenfreie BBC Bayreuth bei seinem 90:77-Heimerfolg gegen Schlusslicht RASTA Vechta II. Demarcus Demonia, der Topscorer der Wagnerstädter, brachte dabei das Kunststück fertig, gleich acht (von zwölf) Würfe aus Downtown zu versenken. Chapeau…

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