Mit 81:84 (32:43) mussten sich die Depant GIESSEN 46ers Rackelos am Samstagabend dem Team des BBC Coburg am zweiten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Süd knapp geschlagen gegeben. Vor endlich wieder besetzten Rängen gelang der jungen Mannschaft aber eine tolle Aufholjagd. Ein 58:72 nach 32 Minuten münzten die Mittelhessen beinahe noch in einen Sieg um. Topscorer wurde Tim Uhlemann mit 26 Punkten, darunter fünf Dreier.
Die Anfangsphase des Spiels gestaltete sich als offener Schlagabtausch. Es war Johannes Lischka vorbehalten, aus dem Dreipunktebereich und am Brett die ersten fünf Zähler seines Teams zu erzielen (5:2, 3.). Uhlemann setzte mit einem sehenswerten Dunk zum 7:6 nach, bevor Maximilian Begue es erneut von außen klingeln ließ. Viktor Ziring aus der Mitteldistanz glückte schließlich das 11:9 zur Viertelmitte, bevor Coburg das Tempo anzog und die Rackelos nach fünf Zählern in Folge zur Auszeit zwang (11:15, 7.). Trotz vieler offener Würfe, gut herausgespielter Chancen am Brett und hohem Einsatz glückte den Hausherren bis zum Viertelende kein Punkt mehr, weshalb es mit 11:24 ins zweite Quarter ging.
Uhlemann nach schönem Anspiel von Sebastian Brach in Brettnähe beendete die punktelose Gießener Zeit. Aus der Ecke ließ Tim Schneider kurz darauf einen Dreier folgen. Immer wieder sorgten die Mittelhessen für Stops und Sand im Getriebe der Gäste, die erst über Joshua Schönbäck wieder zu Zählern aus dem Feld kamen. Als Uhlemann einen Dreier aus dem Zurückfallen durch die Reuse flutschen ließ (20:30, 14.), waren es dennoch die Franken, die um eine Auszeit baten. Begue zog davon unbeirrt nach schnellem ersten Schritt mit Höllentempo zur Reuse und verkürzte weiter, Lischka tat es ihm nach einem Stop wenig später gleich (24:32, 15.). Erst Leon Bulic aus der Ecke sorgte wieder für eine zweistellige Führung aus Coburger Sicht. Gegen die Ganzfeldpresse der Franken taten sich die Rackelos phasenweise zwar schwer. Treffer vom Parkplatz wie von Princeton Onwas (27:40, 18.) sorgten dafür, dass der BBC seine Führung konservieren konnte. Ganz absetzen konnten sich die Vestestädter aber nicht, weshalb stattdessen Robin Njie nach Zuspiel von Brach sowie Brach selbst vom Perimeter auf 32:43 zur Halbzeit verkürzen konnten.
Lischka und Uhlemann setzten nach dem Seitenwechsel an der Freiwurflinie Nadelstiche und harmonierten auch auf dem Feld zusammen: Nach einem Kickout-Pass von Lischka ließ es Uhlemann von außen einschlagen (39:48, 22.). Als es auch Begue aus der Distanz klingeln ließ und den Rückstand auf sechs Zähler verkürzte, bat Coburg um die nächste Auszeit. Der Lohn war ein von den Rängen frenetisch gefeierter Stop nach Ablauf der 24-Sekunden-Uhr. Die Feierlaune riss nicht ab, als Uhlemann einen weiteren Dreier folgen ließ. In der Folgezeit verpassten es die 46ers II mehrmals knapp, den Ausgleich zu erzwingen, weshalb Coburg nach Zählern durch Lucas Wobst wieder mit 51:45 in Front lag. Christopher Wolf und Bulic ließen zwei erfolgreiche Punktewürfe folgen, weshalb das Momentum wieder auf fränkische Seite wechselte. Lischka warf alles in die Bresche und stoppte die Blutung mit Punkten aus der Halbdistanz und am Brett. Wann immer die Gießener aber wieder heranzukommen schienen, fand Coburg die richtige Antwort. Exemplarisch war hierfür die Schlussphase, in der Ziring in höchster Zeitbedrängnis nach Einwurf an der Grundlinie noch abschloss und so auf 58:65 verkürzte. Auf der Gegenseite gelang dann aber Wobst mit der Sirene der finale Korb des Viertels.
Als Tyreese Blunt einen 5:0-Lauf seiner Coburger per Dreier zum 72:58 abschloss, schien die Messe bereits gelesen. Gießen blieb aber engagiert und fand nach Doppelschlag durch Lischka und einen Dreier von Begue erfolgreich in die Spur zurück (68:76, 35.). In einer hochintensiv geführten Partie konnte Onwas das fünfte Foul angehängt werden. Uhlemann steuerte auf der Gegenseite einen weiteren Dreier bei, Begue verwandelte nach Tip-in (72:78, 36.). Als Uhlemann schließlich Dreier Nummer fünf an diesem Abend durchs Nylon streichelte, waren die Rackelos endlich zurück in Schlagdistanz (77:80, 38.). Coburg kam durch Bulic dann zwar zu leichten Punkten im Fastbreak, musste umgedreht aber zusehen, wie Lischka an der Linie und Ziring im zweiten Versuch aus der Dreierdistanz auf 81:82 stellten. Bei noch 18 zu spielenden Sekunden ging Coburg in die Auszeit. Taktisch gefoult erhöhte Wolf für seine Farben danach auf 84:81, weshalb die Rackelos auf den finalen Dreier gehen mussten. Diesen nahm Uhlemann off-balance und scheiterte knapp.
Weiter geht es für die Depant GIESSEN 46ers bereits mit einem Heimspiel am kommenden Samstag (19.30 Uhr) gegen die FRAPORT SKYLINERS Juniors aus Frankfurt.
Patrick Unger (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Ausschlaggebend waren die erste Halbzeit und unsere Nervosität. Wenn du neun Turnover zulässt und sechs Offensivrebounds, ist es schwer, offensiv in den Rhythmus zu finden. In der zweiten Halbzeit haben die Jungs tollen Charakter bewiesen, dass zeichnet die Rackelos aus.“
Depant GIESSEN 46ers Rackelos – BBC Coburg 81:84 (32:43)
Viertelergebnisse: 11:24, 21:19, 26:24, 23:17
Depant GIESSEN 46ers Rackelos: Sebastian Brach (3 Punkte), Viktor Ziring (7), Karl Maruschka (2), Tim Schneider (5), Tristan Göbel, Maximilian Begue (16), Tim Uhlemann (26), Johannes Lischka (20), Robin Njie (2), Fritz Rostek, Fabian Baumgarten.
BBC Coburg: Tyreese Blunt (7), Lennart Schultz, Sven Lorber (16), Adrian Worthy (3), Joshua Schönbäck (8), Christopher Wolf (13), Leon Bulic (20), Princeton Onwas (7), Calin Nita (3), Lucas Wobst (2).
Nächstes Spiel: Depant GIESSEN 46ers Rackelos – FRAPORT SKYLINERS Juniors, Samstag, 2. Oktober, 19.30 Uhr.