(Foto: Sven Kuczera)

Comeback im Schlussviertel – Rackelos drehen 17-Punkte-Rückstand in Karlsruhe

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Beim Stand von 52:69 schienen die Depant GIESSEN 46ers Rackelos bereits geschlagen. Immer wieder fanden die gastgebenden Arvato College Wizards in Karlsruhe die richtige Antwort. Dann aber platzte der Knoten – und das mit Nachdruck. Ein 16:0-Lauf machte das Spiel wieder offen. Schließlich war es Neu-Rackelo Montrael Scott, der durch drei absolute Big-Plays in der Schlussphase den 84:81-Auswärtssieg festhielt. Es war der zweite Punktegewinn der Mittelhessen in Folge und der vierte insgesamt in der laufenden Saison der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Süd.


Der bessere Start gehörte den Gießenern, die sich nach fünf Punkten in Folge durch Viktor Ziring über eine frühe 7:2-Führung freuen durften. Danach jedoch schlich sich immer wieder der individuelle Fehlerteufel ins Geschehen der Mittelhessen, die zu viele Ballverluste produzierten und trotz starker Performance am offensiven Brett ein paar Chancen zu viel liegen ließen. Ein 6:0- sowie 8:0-Lauf der Wizards sorgten für eine Führung, die nach dem ersten Run Scott per Layup beendete. In der Schlussminute waren es Ziring nach Offensivrebound sowie Karl Maruschka tadellos an der Linie und per Abstauber mit der Sirene, die auf 17:21 verkürzten.

Angeführt von Thomas Bruce, der es unter anderem einhändig krachen ließ, sowie Rouven Roessler, der per Mitteldistanz-Jumper auf 32:19 stellte, kannte die Partie in den ersten vier Minuten des zweiten Viertels nur eine Richtung. Bis zu diesem Punkt hatte für Gießen alleine Johannes Lischka getroffen. Aus einer Auszeit heraus generierten die Gießener zwei schnelle Stops und Fastbreakgelegenheiten, die unter anderem Tim Uhlemann geschickt nutzte (22:32, 15.). Danach lief der Ball offensiv besser durch die Reihen der Rackelos. Aus beiden Ecken versenkte Tim Schneider in kurzer Folge Dreier; Scott penetrierte mit Traute zum Ring und verkürzte. In der Schlussphase war es schließlich Robin Njie, der mit Freiwürfen den 32:41-Halbzeitstand einstellig gestalten konnte.

Karlsruhe startete mit einem 9:5-Lauf aus der Pause, wobei Ziring per Dreier und Uhlemann am Brett die Gießener Punkte bestellten. Die Zonenverteidigung der Gäste streute nun etwas Sand ins Getriebe der Hausherren, für die Roessler zwar unter ärgster Bedrängnis verwandelte. Nach schnellen Zählern durch Uhlemann und Scott von außen gingen die Wizards aber in eine Auszeit (44:52, 26.). Mit drei Punkten in Folge war es Roessler persönlich, der die Karlsruher Flaute beendete. Für die Rackelos nahm sich Scott ein Herz und verwandelte nach schnellem ersten Schritt. Die Fächerstädter fanden aber immer die richtige Antwort, weshalb es nach Zählern durch Christoph Rupp und Zaire Thompson mit 63:51 ins Schlussviertel ging.

Zunächst wahrten die Hausherren ihre knappe zweistellige Führung. Maruschka war in den Anfangsminuten der einzige Gießener, der aus dem Feld traf. Dann jedoch brachten die Mittelhessen zweimal Sebastian Brach nach schönen Passstafetten an der Dreierlinie in Position. Der Youngster verwandelte kaltschnäuzig. Als auch noch Lischka den Ball stahl und im Eins-gegen-Null vollstreckte, ging Karlsruhe in die nächste Auszeit (63:69, 34.). Diese verpuffte wirkungslos: Gießen baute den eigenen Lauf zu einem 16:0-Run aus, wobei Uhlemann per Urschrei-Dreier das 68:69 markierte. Erst Thompson lieferte an der Linie die nächsten badischen Punkte. Danach war es ein offener Schlagabtausch. Lischka zimmerte einen Distanzwurf durch die Reuse, auf der Gegenseite antwortete Roessler an der Linie. Scott schickte einen Dreier zum 78:79-Anschluss hinterher, stahl auf der Gegenseite den Ball und bediente im Fastbreak behind-the-back Schneider, der ablegte. Christian Okolie brachte seinen Farben in der Schlussminute ein letztes Mal in Front, bevor Lischka mit viel Herz auf 82:81 stellte. Es war unterm Strich eine homogene Teamleistung. Was Scott aber in den letzten Sequenzen leistete, darf nicht unterschlagen werden. Zunächst blocke der US-Boy einen Wurf von Thompson trocken. Vorne wagte Uhlemann den Jumper, verlegte, konnte sich aber auf Scott verlassen, der seinen wuchtigen Körper durch alle Karlsruher schob, die Murmel fing und zum 84:81-Endstand ablegte. Roesslers Notdreier verfehlte sein Ziel deutlich, während die mitgereisten Fans von der Tribüne aus „Auswärtssieg!“ skandierten.

Daran wollen die Depant GIESSEN 46ers Rackelos nun anknüpfen, wenn es gegen das Team aus Ulm geht. Sprungball gegen die OrangeAcademy ist am kommenden Sonntag (19. Dezember) um 18.00 Uhr.


Patrick Unger (Headcoach Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Angefangen mit Manni Brachs Dreiern haben wir Selbstvertrauen getankt. Danach hat Montrael Scott das Spiel an sich gerissen. Das hat gezeigt, dass wir in den ganzen knappen Spielen einen wie ihn gebraucht haben, der am Ende sagt: Ich lasse das heute nicht vorbeigehen.“

Arvato College Wizards – Depant GIESSEN 46ers Rackelos 81:84 (41:32)

Viertelergebnisse: 21:17, 20:15, 22:19, 18:33

Depant GIESSEN 46ers Rackelos: Sebastian Brach (7), Viktor Ziring (10), Karl Maruschka (7), Tim Schneider (8), Tim Uhlemann (17), Johannes Lischka (17), Robin Njie (2), Fritz Rostek, Montrael Scott (16), Finn Döntgens, Fabian Baumgarten.

Arvato College Wizards: Thomas Bruce (20), Nikolas Müller, Obed Francisco, Christoph Rupp (11), Florian Rothenberg, Moritz Bär, Franco Filipovic, Vincent Hennen, Zaire Thompson (13), Rouven Roessler (27), Christian Okolie (10).

Das nächste Spiel: Depant GIESSEN 46ers Rackelos – OrangeAcademy (Sonntag, 19. Dezember, 18.00 Uhr)

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