Crowdfunding für die Kids in Mwanza

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46ers-Profi Luis Figge benötigt 20.000 Euro, um in Tansania einen Basketball-Platz bauen zu können

Der geplante Basketballplatz in Tansania nimmt langsam Formen an. „Die Unterstützung ist groß. Ich bin mir sicher, dass wir das Vorhaben auch wirklich realisieren können“, hat Luis Figge in den letzten Wochen alle Hebel in Bewegung gesetzt, um sein Herzensprojekt auch in die Tat umsetzen zu können.

Der Basketball-Profi des Zweitligisten JobStairs GIESSEN 46ers, der sich seit rund eineinhalb Jahren am sogenannten „Sports Charity Mwanza Projekt“ beteiligt, hat inzwischen ein Crowdfunding ins Leben gerufen, mit dem er Spenden sammelt. „Die meisten Schulen in Tansania haben keinen Sportplatz, geschweige denn einen asphaltierten Untergrund, um Sport zu treiben“, weiß der 26-Jährige aus eigener Erfahrung, denn 2022 hat er mehrere Wochen in Ostafrika verbracht.

Als er den Frankfurter Jürgen Seitz, den Kopf des Vereins „Mein Ball, dein Ball e.V.“, fragte, wie teuer es sei, einen Basketball-Freiplatz im Land am Kilimandscharo zu errichten, war Luis Figge klar, dass ein solches Projekt definitiv auch umsetzbar ist. „Ein Court mit Körben und einem guten Untergrund, der mindestens 30 Jahre Bestand hat, lässt sich in Tansania für 20.000 Euro realisieren“, ist sich der Blondschopf sicher, abermals Gutes tun zu können.

Der gebürtige Korbacher ist nicht nur Basketballer. Er weiß, dass es auch ein Leben nach dem Sport gibt. Auf YouTube (16.570 Follower), bei Instagram (17.890), bei LinkedIn (11.470) und auf TikTok (131.900) lässt er seine Anhänger am Alltag eines deutschen Profisportlers teilhaben. Und auf der Plattform „THNKFL“ – Kurzform für Thankful, auf Deutsch: Dankbarkeit – betreibt er zusammen mit seinem besten Freund Benedikt Ötting ein nachhaltiges Modelable, das, wie er es online bewirbt, „durch stylische Lifestyle-Produkte mehr Dankbarkeit in die Welt und in deinen Alltag tragen soll.“

Hintergrund: Die beiden Best-Bodys unterstützen über ihren sogenannten Gratitude-Fond soziale, umweltrelevante und humanitäre Projekte, außerdem stellen sie Gelder für Menschen in Krisengebieten zur Verfügung. Ausbezahlt haben sich die Freunde selbst noch nichts. Stattdessen unterstützen sie in Nepal ein Patenkind und haben geholfen, Schulen zu bauen. In Tansania haben sie bisher 850 Bäume gepflanzt, zwei Sporthallen mitfinanziert und Hardware für junge Basketballer wie eine 24-Sekunden-Uhr, „erst die zweite im ganzen Land“, wie Luis Figge gerne erzählt, besorgt.

Beim 46ers-Heimspiel unlängst gegen die FRAPORT SKYLINERS hat Figge über „Mein Ball, dein Ball e.V.“ Basketbälle, Handbälle, Volleybälle und Fußbälle gesammelt. 800 Exemplare sind bei der Aktion zusammengekommen, die in Tansania aufbereitet und weiterverarbeitet werden.

Bei der aktuellen Crowdfunding-Aktion wird jeder Unterstützer auf einer großen Tafel vor dem Court verewigt. Für Premium-Spender ab 500 Euro gibt es noch eine besondere Erwähnung auf dem Platz. Das Geld geht direkt zum „Sports Charity Mwanza e.V.“ und zu „Mein Ball, dein Ball e.V.“, damit noch in diesem Jahr in Tansania ein Basketballplatz gebaut werden kann. Beide Vereine haben rund zehn Volunteers in Mwanza und kümmern sich auch um die Vergabe von Bällen, damit der Court auch von Schulen und Sportvereinen genutzt werden kann.

„Da wir uns alle ehrenamtlich engagieren, fließt jede Spende in die Projekte. Wer eine Spendenbescheinigung möchte, muss am Ende des Spendenprozesses nur seine Adresse eingeben. Diese gibt es dann Ende Januar. Ich werde das Ganze natürlich komplett transparent dokumentieren und Videos über den Prozess liefern“, berichtet Luis Figge, der ein Crowdfunding-Video seit einigen Wochen bei YouTube bereits online hat.

Bei der Aktion, an der sich bislang über 100 Spender beteiligt haben, ist bislang rund ein Drittel der benötigten Summe zusammengekommen. Zahlreiche Basketball-Profis wie Chris Carter (Rostock), Lars Kamp (Bochum) und Dennis Nawrocki (Hagen), die Influencer Cbas und Pal Gudde oder das Rap-Kollektiv „Neigh-bour Flavour“, unterstützen das Projekt, für das das Gießener Modehaus Bratfisch sowie die Kieferorthopäden von „Smile4U“ kürzlich ebenfalls je 1000 Euro locker machte.

Immer im Bemühen, Gutes zu tun für die Kinder und Jugendlichen eines Landes, in dem es nur 40 Basketball-Freiplätze (in Deutschland rund 10.000) gibt, die Böden meist aus Beton und die Korbanlagen aus zusammengeschusterten Brettern bestehen. „Ich denke, es gibt viele Menschen, die den einen oder anderen Euro entbehren können“, hofft Luis Figge darauf, dass sein Crowdfunding bald Früchte trägt.

 

05.01.24

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