Mit einem Auswärtsspiel bei den Franken Hexern startet das U19-Team vom Basketball-Leistungszentrum (BBLZ) Mittelhessen am 7. Oktober dieses Jahres in die zweite Saison der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL). In der Premierenspielzeit 2006/2007 war das BBLZ-Team im Play-Off-Achtelfinale bekanntlich äußerst knapp am FC Bayern München gescheitert. Das Erreichen der Play-Off-Runde der besten 16 ist auch in der Saison 07/08 das Ziel der Mannschaft um Head Coach Harald Stein.
Erneut nehmen 32 Mannschaften, unterteilt in die Divisionen Nordost, Nordwest, Mitte und Süd, am Spielbetrieb teil. In der Gruppe Mitte trifft das BBLZ-Team auf sechs Bekannte aus der letzten Saison und das neu hinzugekommene TBB Junior Team aus Trier, das für die Basketballakademie Brandenburg in den NBBL-Kreis aufgenommen wurde. Dafür starten die bislang der Gruppe Mitte zugehörigen Funkwerk Baskets Jena in der Division Nordost.
Die Hauptrunde umfasst 14 Spieltage und dauert vom 7. Oktober 2007 bis zum 17. Februar 2008. Im Gegensatz zur vergangenen Saison, als sich alle Teams nach Abschluss der Hauptrunde für die Play-Offs qualifizierten, nehmen diesmal nur die vier Bestplatzierten der jeweiligen Divisionen an der K.o.-Runde teil. Das Achtel- und das Viertelfinale werden erstmals nach dem Modus „best of three“ ausgetragen.
giessen46ers.de hat Harald Stein, den Sportlichen Leiter des BBLZ, zur Situation der heimischen Talentschmiede befragt.
Das sagte Harald Stein…
… zu Veränderungen im NBBL-Team, Zu- und Abgängen: „Abgänge sind alle Spieler des 88er-Jahrganges – die spielen jetzt in unserer U20 und in Männerteams der Region. Das sind Ilja Budnikow, Kristen Schlüter, Peter Lackhoff, Johannes Schläfer, Max Keiner, Marijan Kahl, Nicolas Balis und Steven Snow. Zugänge sind natürlich die U18-Spieler der letzten Saison und ein paar weitere – wer ganz genau, werden wir noch entscheiden.“
… zur Zielsetzung: „Das primäre Ziel ist weiterhin die Entwicklung von Spielern aus der Region, damit sie in den Bundesliga- und Regionalligateams landen. Als Mannschaft wollen wir am Ende der Saison wesentlich stärker sein, als am Anfang. Natürlich lautet das Ziel, die Play-Offs zu erreichen. Wie realistisch das ist, hängt nicht nur von uns ab.“
… zur neuen Play-Off-Regelung: „Sie hat, wie alles, Vor- und Nachteile. Vorteil ist auf jeden Fall, dass es ein noch größerer Anreiz ist, jedes Spiel zu gewinnen und die Wertigkeit der Play-Offs wird angehoben. Nachteil ist, dass es für die meisten Trainer schwieriger wird, allen Spielern Spielzeit zu geben, da eine einzelne Niederlage das Aus für einen Play-Off-Platz bedeuten kann.“
… zur Vorbereitung auf die neue Saison: „Einige Spieler konnten nach dem Ende der letzten Saison Trainingserfahrungen mit den Bundesliga- und Regionalligateams machen. Wir haben unseren Ausdauertest gemacht, bei dem sich bisher alle Spieler zum letzten Jahr verbessert haben. Einige Spieler hatten auch Kadermaßnahmen. Wir sind in der „Allgemeinen Vorbereitung“ und werden die „Spezielle Vorbereitung“ am Ende der Ferien beginnen. Auch die U18- und U20-Oberliga und die Herren-Bezirksliga werden wir als Vorbereitung nutzen, da die Saison in der NBBL vier Wochen später anfängt als die hessischen Ligen. Wir werden wieder 4x NBBL-Teamtraining pro Woche haben. Zusätzlich trainieren die Spieler in Herrenmannschaften. Krafttraining und Schusstraining nimmt bei den Spielern aufgrund der unterschiedlichen Rahmenbedingungen auch unterschiedlichen Raum ein.“
… zur Entwicklung von Mathias Perl, der am Ende der NBBL-Premierensaison zum „Defensivspieler des Jahres“ gewählt wurde und momentan an der Vorbereitung der deutschen U18-Nationalmannschaft auf die A-Europameisterschaft in Madrid (2. bis 13. August 2007) teilnimmt: „Mathias entwickelt sich kontinuierlich und ist in der Lage auf jedem Niveau mitzuspielen, da er auf jedem Niveau verteidigen kann und ballsicher ist. Ich bin zuversichtlich, dass er sich schulisch und beruflich genauso konstant entwickeln wird, damit er eine dauerhafte Basis hat, Basketball in seiner Prioritätenliste weit oben anzusiedeln. Denn mit dem begrenzten Zeitaufwand, in der Regel erst nach 18 Uhr trainieren zu können, wie letzte Saison, ist es dauerhaft nicht möglich, im Höchstleistungsbereich zu bestehen. Alle Beteiligten sind da gefordert, die Rahmenbedingungen für solche Talente zu schaffen.“
… zu den weiteren BBLZ-Jugendteams, die in der kommenden Saison von der U14 bis zur U20 in der hessischen Oberliga vertreten sein werden: „Bei der U14 steht die Erfahrung im Mittelpunkt. Ob wir in der Tabelle am Ende Erster oder Zehnter werden ist zweitrangig. Die U14 startet erstmals, um den Spielern aus der Region, die mehr trainieren und bereits Oberliga hessenweit spielen möchten, diese Erfahrungen zu ermöglichen. Das passiert in enger Zusammenarbeit mit den Bezirksligamannschaften und Trainern speziell vom TV Lich, VfB Gießen und TSV Krofdorf.
Die U16 ist gemeinsam mit Eintracht Frankfurt in der Oberliga favorisiert und sollte auch gute Chancen bei der Hessenmeisterschaft haben. Wie weit es dann geht, hängt von vielen Faktoren ab. Die Substanz ist sehr gut, wir sind klein – wie fast immer.
Die U18 ist für uns die „Aufbaumannschaft“ für die U19, da es keine Deutschen Meisterschaften U18 mehr gibt. Es werden aber nach den Hessenmeisterschaften noch Regionalmeisterschaften und ein DBB-Pokal gespielt. Wir nehmen gerne Erfolge mit, wenn sie kommen, der Fokus liegt aber auf der Entwicklung der Spieler für die kommenden NBBL-Jahre. In diesem Jahr werden einige der Spieler bereits zum NBBL-Kader gehören. Die U18 wird gleichzeitig den Kern der Herren-Bezirksligamannschaft stellen, die nach drei Aufstiegen erstmals den Klassenerhalt als Ziel hat.
Die U20 besteht hauptsächlich aus Spielern der letztjährigen NBBL-Mannschaft und wird nur einmal pro Woche gemeinsam trainieren können, da alle Spieler in Herrenmannschaften trainieren und spielen. Das Maximale, was die Jungs erreichen können, ist die U20-Hessenmeisterschaft, da es keine weiterführenden Meisterschaften der U20 mehr gibt.“
… zum BBLZ-Trainerteam: „Alle Trainer, die beim BBLZ tätig sind, arbeiten als Team, mittlerweile von der U14 an aufwärts. Es wird mannschaftsübergreifend trainiert und auch mal gecoacht. Ich werde weiterhin Head Coach des NBBL-Teams sein, Michael Bylizki und Toni Dirlic werden als „Co“ assistieren. Michael Bylizki etwas stärker, da er U18-Headcoach ist und wir die U18 und die U19 näher aneinander trainieren lassen. Die U14 werden Viktor Kramer und Anika Dörfler coachen, die U16 Toni Dirlic und die U18 Michael Bylizki. Bei der U20 hoffe ich noch auf einen erfahrenen Trainer, dessen Okay aber noch aussteht. Da würde ich aber auch gerne selber „Hand anlegen“, wenn es die Zeit ermöglicht.“
… zu den „Rahmenbedingungen“: „Vielen Dank besonders an die Eltern und die Schulen, die bereits so gut und zukünftig hoffentlich noch besser zusammenarbeiten. Ohne diese Zusammenarbeit wird es zukünftig keinen Hochleistungssport in Deutschland mehr geben! Konkret: Es muss nicht jeder talentierte Basketballer später in der Osthalle Bundesliga spielen, wir müssen aber die Voraussetzungen schaffen, dass er eine Chance hat!“
Der „Fahrplan“ des BBLZ Mittelhessen in der Gr. Mitte der NBBL:
07.10.2007 Franken Hexer – BBLZ Mittelhessen (13:00 Uhr)
14.10. BBLZ Mittelhessen – SG Ober-Ramstadt/Roßdorf (14:00)
28.10. TBB Junior Team – BBLZ Mittelhessen (13:30)
04.11. BBLZ Mittelhessen – TV Langen (13:00)
11.11. BBLZ Mittelhessen – TSV Tröster Breitengüßbach (13:00)
18.11. Eintracht Frankfurt – BBLZ Mittelhessen (12:30)
25.11. BBLZ Mittelhessen – MTV Kronberg (13:00)
02.12. BBLZ Mittelhessen – Franken Hexer (13:00)
08.12. SG Ober-Ramstadt/Roßdorf – BBLZ Mittelhessen (14:00)
16.12. BBLZ Mittelhessen – TBB Junior Team (13:00)
13.01.2008 TV Langen – BBLZ Mittelhessen (13:30)
27.01. TSV Tröster Breitengüßbach – BBLZ Mittelhessen (15:00)
09.02. BBLZ Mittelhessen – Eintracht Frankfurt (16:30)
17.02. MTV Kronberg – BBLZ Mittelhessen (12:30)