(Foto: Jan Hübner)

Der Mann, der alle Positionen spielen konnte – Maurice Jeffers

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Er kam 2008 erstmals nach Gießen, wurde Mitte Oktober 2009 nachverpflichtet und kehrte 2011 nach Zwischenstopp in Argentinien ein letztes Mal zurück: Maurice Jeffers verlieh den 46ers in sportlich schwierigen Zeiten Qualität. Im Zweifel auf allen Positionen.


BBL-Spiele für Gießen: 74

Position: Small-Forward / Shooting Guard

Punkte pro Spiel: 14.4

Trikot-Nummer: #4 / #32

Karrierestationen: Westark College Lions, Saint Louis Bilikens, Asheville Altitude, Fribourg Olympic, Texas Rim Rockers, Kansas Cagerz, WTC Cornellá, Kansas Cagerz, Baloncesto León, CB L’Hospitalet, CE Lleida Básquet, CB Breogán, LTi GIESSEN 46ers, CA Lanús, GIESSEN 46ers


Globetrotter

Quelle: Mediashots

Maurice „Mo“ Jeffers wurde 2001 als 54. Pick von den Sacramento Kings gedraftet. Zur ganz großen Basketball-Karriere reichte es beim 1.94-m-Mann aus Arizona allerdings nicht. Die On-Off-Beziehung, die er mit den 46ers zwischen 2008 und 2012 pflegte, war bemerkenswert. Immer wieder wurde er im Saisonverlauf nachverpflichtet, wohl auch deshalb, weil die Verantwortlichen wussten, in ihm eine sichere Bank zu haben. Nach vielen Karrierestationen war für Jeffers nach 2012 Schluss.

Guard Jeffers und die Pokal-Schlacht von Bonn

Wir schreiben den 19.11.2008. Die 46ers sind einer Insolvenz gerade entgangen. Ein Stau auf dem Weg nach Ludwigsburg führt zuvor zu einer Niederlage am Grünen Tisch. Unter der Woche: Pokal-Spiel im brandneuen Telekom Dome. Guard Heiko Schaffartzik kann aufgrund einer Verletzung nicht mitwirken. Auch ansonsten schöpft Coach Vladi Bogojevic personell nicht wirklich aus dem Vollen. So kommt es, dass Jeffers als Aufbauspieler aushilft. Das zähe Ringen geht am Ende zwar mit 67:54 an die Magenta-Mannen. An Jeffers lag es aber nicht. Für Gießen sollte es das letzte Pokal-Spiel für zehn Jahre sein.

Center Jeffers und das Overtime-Wunder gegen Quakenbrück

Auch im Oktober 2011 gehen die 46ers als Außenseiter in die Partie gegen die Artland Dragons. In einem Offensivspektakel entwickelt sich aber ein Kampf auf Augenhöhe. Allein: Mit Radenko Pilcevic, Elvir Ovcina, Koko Archibong und Robert Oehle müssen reihenweise 46ers-Akteure nach ihren fünften Fouls vom Feld. Per Buzzerbeater hat Wayne Bernard beim Stand von 97:97 dennoch den Sieg auf der Hand, vergibt aber. Alle lassen die Köpfe hängen. Nur Mo Jeffers will sich mit der „sicheren“ Overtime-Niederlage nicht abfinden. Als Center (!!!) führt er ein ansonsten aus vier Guards bestehendes Team in die Schlacht und düpiert die Artländer ein ums andere Mal. Neun Punkte legt er den Gästen ins Nest. Die Osthalle gleicht nach dem 110:109 einem Tollhaus. Eine Zusammenfassung des Spiels findet sich auf YouTube (https://tinyurl.com/y5cqfcqp). Maurice Jeffers hat sich mit alldem den Platz in der Gießener Hall of Fame mehr als verdient. Danke, Mo!

Text: Sebastian Kilsbach

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