Die JobStairs GIESSEN 46ers müssen einen Rückschlag im Playoff-Rennen hinnehmen und unterliegen den Nürnberg Falcons in eigener Halle. 22% 3-Punkte-Quote und 63% von der Freiwurflinie waren letztlich zu wenig, um die Punkte in der Sporthalle Gießen-Ost zu behalten. Neben überragender 30 Punkte von Jordan Barnes und einem Double-Double von Stefan Fundic (10 Punkte, 12 Rebounds) konnte auch Enosch Wolf zweistellig scoren. Bester Werfer der Gäste war Justinas Ramanauskas mit 24 Punkten. In einer Woche wartet bereits das nächste wichtige Spiel im Kampf um die Playoffs beim direkten Konkurrenten Paderborn.
Beiden Coaches stand mit jeweils neun Spielern nur ein dezimierter Kader zur Verfügung. Headcoach „Frenki“ Ignjatovic entschied sich für eine Starting Five mit gleich drei Guards – Jordan Barnes, Luca Finn Kahl und Karlo Miksic. Das Quintett wurde durch die beiden Big Men Stefan Fundic und Enosch Wolf komplettiert. Auf die Verletzten Nico Brauner und Roland Nyama mussten die 46ers auch heute wieder verzichten. Gästetrainer Derrick Taylor setzte seinerseits auf Sebastian Schröder, Moritz Krimmer, Thomas Wilder, Jackson Kreuser und Justinas Ramanauskas.
1. Viertel
Die Mittelhessen starteten zunächst unkonzentriert in die Partie – nach drei gespielten Minuten gab es noch keinen eigenen Korberfolg zu bejubeln, während die Falcons bereits sechs Punkte auf die Anzeigentafel brachten. Jordan Barnes organisierte per Layup schließlich die ersten beiden Punkte für das Team in Rot (2:6, 4.). Beim Stande von 2:10 kurz vor der Viertelmitte musste die Gießener Bank mit der ersten Auszeit in das Spiel eingreifen. Diese zeigte direkt Wirkung und man konnte auf 8:12 verkürzen (7.). Highlight bis dato war ein Dunking von Fundic zu jenem Zwischenstand nach Ballgewinn und Assist von Jordan Barnes, das nun auch die Gäste in den schwarzen Jerseys zur Timeout zwang. Die Franken nutzten auch ihrerseits die Auszeit produktiv und konnten anschließend ihre Führung auf zwölf Punkte ausbauen (10:22, 9.). Ein positives Zeichen zum Viertelende konnte dann noch Luis Figge setzen, der seinen Layup mit Foul verwandelte und somit den ersten Pausenstand von 12:22 besiegelte.
2. Viertel
Das zweite Viertel begann sehr umkämpft – bereits nach drei Minuten hatten die Mittelhessen ihre fünf Teamfouls aufgebraucht und auch die Gästemannschaft hatte diese Marke zur Mitte des Viertels schon erreicht (21:28). Anzumerken ist auch die gute Leistung von Wolf in dieser Phase, der die ersten fünften Punkte seiner Mannen im zweiten Viertel im Alleingang beisteuerte. Ein langer Dreier von Barnes verkürzte noch auf vier Punkte, jedoch forcierte der folgende Tip-In von Jonathan Maier auf der Gegenseite die nächste Timeout der Heimmannschaft (26:32, 17.). Ein Fastbreak-Layup von Kahl, der an der eigenen Dreierline vorher den Steal erkämpfte, sorgte zwei Minuten vor der Halbzeit für das 28:35 und damit auch für eine nächste Auszeit von Gästecoach Taylor. Mit 32:42 ging es dann zum Pausentee.
3. Viertel
Mit einem 6:0-Lauf kamen die 46ers fulminant aus Kabine – die Ansprache von „Frenki“ Ignajtovic hatte wohl einen Nerv getroffen. Nach nur 70 gespielten Sekunden wurde die erste Auszeit der Gäste fällig, nach dem Luis Figge einen Fastbreak-Dunk zum 38:42 verwandelte. Doch nur wenig später in Spielminute 24 war der Pausenvorsprung von zehn Punkten wieder hergestellt. Schröder verwandelte einen Korbleger im Fastbreak und war damit auch für die nächste Auszeit der Gießener Bank verantwortlich. Knapp drei Minuten später wurde auch direkt eine weitere Timeout fällig, da der Rückstand inzwischen auf gar 17 Punkte angewachsen war (41:58, 27.). Nun zeigten die Hausherren verbesserten Einsatz und kamen mit einem 5:0-Lauf durch einen Hookshot von Wolf sowie einen Dreier von Barnes wieder auf zwölf Punkte heran (46:58, 28.), was wiederum die nächste Auszeit der Gäste zur Folge hatte. Ein Layup von Justin Martin nach guter Übersicht und Assist von Teamkollege Fundic komplettierte schließlich einen 7:0-Lauf. Mit einem Buzzerbeater für Drei von Barnes zum 53:63 ging es dann in die letzten zehn Minuten.
4. Viertel
Auch der letzte Spielabschnitt begann intensiv aber spielerisch ausgeglichen. Nürnberg hatte bereits in der 34. Spielminute alle fünf Fouls aufgebraucht und zwei Spieler mit vier Fouls „vorbestraft“, dennoch konnten die 46ers bis zur Viertelmitte daraus kein Kapital schlagen. Der Rückstand blieb mit 61:71 weiter knapp zweistellig (35.). Ein erfolgreicher Dreier von Wolf verkürzte dann erstmals wieder auf eine einstellige Partie (64:73, 36.). Zwei verwandelte Freiwürfe von dem heute überragenden Barnes verkürzten dann sogar nur noch auf sieben (66:73, 37.). Wieder der quirlige Point Guard konnte nur wenige Augenblicke später einen Alley-Oop-Assist von Miksic verwerten. Als dann noch Igor Cvorovic 2:55 vor Schluss mit zwei Freiwürfen auf 70:74 verkürzte, wurde es noch einmal richtig spannend in der Sporthalle Gießen-Ost. Nach einem erfolgreichen Einwurf-Play erhöhte Maier wieder auf 70:76 und die 46ers beriefen eine weitere Auszeit ein (37.). Da den Hausherren in den Folgeangriffen allerdings das Wurfglück verwehrt blieb und die Falken an der Freiwurflinie souverän trafen, entführen die Gäste schließlich die Punkte mit einem 74:82.
Branislav „Frenki“ Ignjatovic (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Es ist heute schwer von einer Teamleistung zu reden. Über weite Strecken habe ich auf dem Spielfeld keine Einheit gesehen. Gerade nach den zuletzt drei Siegen und heute über 2.500 Zuschauern in der Halle mit einer richtig tollen Stimmung ist es eine extrem bittere Niederlage für uns im Kampf um die Playoffs-Plätze. Wir haben heute offensiv sehr verunsichert gespielt, es hat mich teils an das erste Saisonspiel gegen Bremerhaven erinnert. Leider haben wir derzeit aufgrund von Verletzungen extrem mit Personalproblemen zu kämpfen. Nürnberg hat es heute am Ende einfach verdient, Coach Derrick hat sein Team super eingestellt.“
JobStairs GIESSEN 46ers – Nürnberg Falcons BC 74:82 (32:42)
Viertelergebnisse: 12:22, 20:20, 21:21, 21:19
JobStairs GIESSEN 46ers: Jordan Barnes (30 Punkte), Stefan Fundic (10 Punkte, 12 Rebounds), Luis Figge (8), Luca Finn Kahl (4), Justin Martin (4), Kevin Strangmeyer, Karlo Miksic (2), Igor Cvorovic (2), Enosch Wolf (14)
Nürnberg Falcons BC: Justinas Ramanauskas (24), Tim Köpple (2), Christian Feneberg, Ferenc Gille, Jonathan Maier (12), Sebastian Schröder (5), Thomas Wilder (15), Moritz Krimmer (10), Jackson Kreuser (14)
Zuschauer: 2.531
Nächstes Spiel: Sa. 01.04.2023, 19.30 Uhr, Uni Baskets Paderborn – JobStairs GIESSEN 46ers