Das schwere Auftaktprogramm der noch jungen easyCredit BBL-Saison 2017/18 geht für die GIESSEN 46ers in den zweiten Akt. Nachdem sich der FC Bayern München am vergangenen Wochenende beim 53:87 als zu hohe Hürde für die Mittelhessen herausstellte, müssen die Mannen von Cheftrainer Ingo Freyer am kommenden Dienstag zum Doublegewinner Brose Bamberg reisen.
Lischka & Co. fanden im Heimspiel gegen den Titelaspiranten von Anfang an kein Mittel, die gut aufgelegten Bayern zu ärgern. Diese sorgten früh in der Partie für die Entscheidung und profierten vor allem von den vielen Unachtsamkeiten der 46ers im 1. Viertel. „Wir hatten im ersten Abschnitt viele Schwierigkeiten beim Ballvortrag und haben leichtfertig den Ball hergeschenkt. Dieses gilt es in der Kürze der Zeit abzustellen, damit wir länger in Bamberg im Spiel bleiben“, so Freyer.
Was beide Teams am „Tag der deutschen Einheit“ vereint, sind die schmerzlichen Niederlagen zu Beginn der Saison. Die neuzusammengestellte Mannschaft von Headcoach Andrea Trinchieri musste überraschend im Frankenderby bei s.Oliver Würzburg Federn lassen. In einer spannenden Crunchtime fehlte am Ende das letzte Quäntchen Fortune und so ging es mit einem 73:76 nach Hause. „Bamberg hatte nach der erfolgreichen letzten Saison fast die komplette Starting Five verloren und so etwas muss auch ein Topteam der Liga erst einmal verkraften“, sagt der 46ers-Cheftrainer.
Der Deutsche Meister sah sich in der Tat gezwungen, einen Umbruch für diese Spielzeit einzuleiten. Nach dem Doublegewinn, verließen Leistungsträger wie Daniel Theis, Janis Strelnieks, Nicolo Melli, Fabius Causeur oder Darius Miller den Club in Richtung NBA oder europäischen Hochkalibern. Die Lücken galt es zu schließen und mit Bryce Taylor (FC Bayern München), Quincy Miller (Tel Aviv), Daniel Hackett (Piräus), oder Augustine Rubit (ratiopharm ulm) konnten namhafte Spieler nach Bamberg gelockt werden. Zudem konnte man auch wieder mit Nikoloas Zisis, Maodo Lo, Lucca Staiger, Leon Radosevic oder Elias Harris Schwergewichte aus der vergangenen Meistersaison in Oberfranken begrüßen. Dennoch war die eingespielten Mechanismen der letzten Jahre im Eröffnungsspiel noch nicht zu sehen. „Die Mannschaft ist vollkommen neu konzipiert und von daher müssen sich die Bamberger erst einmal finden“, erklärt Freyer diese Auftaktniederlage des Kontrahenten. „Dennoch werden sie jetzt ihre Lehren aus dieser Niederlage gezogen haben und vor allem in der eigenen Arena ein ganz anderes Gesicht präsentieren. Sie haben eine Menge Qualität auf dem Parkett und werden mit jeder zusätzlichen Trainingseinheit besser werden.“
Beim Auftritt in Würzburg konnten, trotz Punkteverlust, gleich vier Spieler mit Point Guard Lo (16 Punkte), Shooting Guard Hackett (13), Center Radosevic (10) und Taylor (10) zweistellig scoren. Mit dem Ex-Gießener Ricky Hickman, der aus Mailand den Weg zu den Oberfranken fand, haben sie noch einen weiteren Akteur in der Hinterhand, so dass der Meister mit Sicherheit in die Erfolgsspur zurück finden wird.
Dies wollen die Gießener in ihrem Auswärtsspiel mit allen Mitteln verhindern. „In der BROSE ARENA zu bestehen ist keine einfache Aufgabe, dass mussten schon ganz andere Teams erfahren. Wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen und einen optimalen Tag in Defense und Offense erwischen, um die Bamberger aus der Fassung zu bringen“, verdeutlich der gebürtige Norddeutsche die Schwere der morgigen Aufgabe.
Cheftrainer Ingo Freyer muss weiterhin auf die Dienste von Guard Max Landis verzichten. Ansonsten kann der Headcoach aus dem Vollen schöpfen und die komplexe Aufgabe beim Meister und Pokalsieger angehen. Wie sich die Gießener beim Favoriten letztendlich schlagen werden, kann man im Livestream um 15.00 Uhr unter Telekomsport anschauen.