Der FC Bayern Basketball zeigte sich am gestrigen Nachmittagsspiel mehr als souverän und dominierte die BG Göttingen deutlich. Dennoch konnten sich beide Teams am Ende des Tages freuen, denn die EWE Baskets Oldenburg schlugen in einem absoluten Krimi die HAKRO Merlins Crailsheim, deren Ausscheiden aus dem Final-Turnier damit besiegelt ist. Dem gleichen Schicksal möchte RASTA Vechta in der heutigen Abendpartie um 20.30 Uhr gegen ALBA BERLIN entrinnen und einen Schritt in Richtung Playoffs machen. Zuvor wollen die Bamberger den ersten Turniererfolg gegen die FRAPORT SKYLINERS einfahren (16.30 Uhr). Eine spannende Runde in Gruppe B wartet ab 16.15 Uhr live und on demand bei MagentaSport.
BG Göttingen – FC Bayern Basketball 55:90
Der Deutsche Meister suchte von Beginn an mit ihrer körperlichen Überlegenheit den direkten Weg zum Korb, während Göttingen abermals auf Alex Ruoff verzichten musste. So war schnell ein 12:3-Lauf der Bayern etabliert. Während Mathias Lessort sich dabei fleißig im Punktesammeln behauptete, war die BG mit einem 10:0-Run zur Stelle und sorgte mit einer 100%-Wurfquote von jenseits der Dreierlinie für den Führungswechsel zum 13:12. Einen Schockmoment konnte man bei den Bayern nicht erkennen, denn Paul Zipser, Danilo Barthel und Maodo Lo setzten eine weitere Serie von 10:0 an. Die Veilchenantwort kam etwas ins Stocken, sodass es mit einem 18:26 ins zweite Viertel ging. In diesem waren leichte Anlaufschwierigkeiten beim Meister zu notieren, was Göttingen mit Mathis Mönninghoff und Terry Allen zu nutzen wusste (24:26). Aber die Niedersachsen agierten nach einer guten Phase wieder fahrig, sodass der FC Bayern Basketball Ballverluste provozierte und daraus ein Acht-Punkte-Vorsprung resultierte. In der Halbzeitpause stand für die Münchner – und seinen gutaufspielenden Frontcourt Lessort (8 Punkte, 4 Rebounds) und Barthel (13, 3) – ein 47:31 auf der Anzeigetafel.
Ein 16-Punkte-Rückstand musste Göttingen nun in der zweiten Hälfte knacken. Aber der Gegner war im Flow und verbuchte an beiden Enden des Feldes mit Blocks, Rebounds, Steals und Korblegern Punktgewinne, was ein 57:31 zur Folge hatte. Die Moral der Veilchen war zwar im Takt, doch Bayern spulte unnachahmlich sein Programm ab, forcierte sein Angriffsspiel kontinuierlich und ließ der BG weder im dritten noch im letzten Viertel eine Chance. Insbesondere die schwachen Wurfquoten der Veilchen und die daraus resultierende Rebound-Überlegenheit der Münchner waren dann schlussendlich der Grundstein für den 90:55-Sieg. Der einzige Niedersachse, der mit 13 Zählern zweistellig scoren konnte, war Marvin Omuvwie. Geburtstagskind Bjarne Kraushaar und Brandon Thomas setzten auch mit ihren Tipps auf den Favoriten FC Bayern Basketball.
HAKRO Merlins Crailsheim – EWE Baskets Oldenburg 83:85
Die Crailsheimer Neuner-Rotation musste abermals ohne die beiden US-Amerikaner DeWayne Russell und Jeremy Morgan auskommen. So legten die Oldenburger dementsprechend schnell den Schalter um und waren mit einem 4:0 frühzeitig präsent. Forward Rickey Paulding war schon mit einem Dunking sehenswert unterwegs und verbuchte dann noch einen Dreier auf seinem Konto. Dieses probate Mittel der Distanzwürfe adaptierten sowohl seine Teammitglieder wie auch die Gegner, sodass nach sieben Minuten ein 12:12 auf dem Berichtsbogen zu vermerken war. Der Drive im Fastbreak stellte eine weitere Verzahnung des Scorings dar, der insbesondere von den Point Guards Aleksa Kovacevic (5 Punkte) und Tyler Larson (6) angewandt wurde. Der Vier-Punkte-Vorsprung der Niedersachsen sollte bis ins zweite Viertel führen. Mit ansehnlichen Ballstafetten auf beiden Seiten gewann die Partie weiter an Qualität. Der gebürtige Gießener Robin Amaize machte sich insbesondere am Ende des Oldenburger Set-Plays einen Namen und traf zwei Dreier in Folge. Insgesamt hielt sich die Partie bis zur Halbzeitpause auf gutem Niveau, bei dem sich Oldenburg weiter mit einer knappen 44:38-Führung behauptete.
Simultan zu Spielbeginn waren auch die Oldenburger zur zweiten Halbzeit mit einem 4:0-Lauf am Start. Doch um der Chronik treu zu bleiben, waren die Zauberer ebenfalls wieder zielgerichtet unterwegs, sodass Mitte des dritten Viertels Maurice Stuckey (11 Punkte) & Co. einen 50:53-Rückstand im Fokus hatten. Ob Inside mit Dejan Kovacevic, auf der Gegenseite mit Rasid Mahalbasic oder aus der Distanz: die Partie wog hin und her, wobei die Wurfquoten der Crailsheimer marginale Vorteile aufwiesen (65%/50%). So war es nicht von ungefähr, dass die HAKRO Merlins mit einer 62:60-Führung ins Entscheidungsviertel gingen. Dieses gehörte vorerst den Favoriten des Spiels, denn Mahalbasic (16 Punkte) wie auch David Brembly (14) werteten weiter ihr Scoringkonto auf. Auch Nathan Boothe (14) und Stuckey (14) standen dem in nichts nach und so ging es im Gleichschritt in die letzten fünf Minuten (69:69). In der Crunchtime konnte sich kein Team mehr entscheidend absetzten, sodass in einem absoluten Showdown Ex-46er Karsten Tadda (8 Punkte) mit einem Korbleger und einem darauffolgenden Steal zum Matchwinner beim 85:83-Sieg avancierte. Somit werden aufopferungsvoll kämpfende HAKRO Merlins mit den Topscorern Stuckey (17 Punkte), Sebastian Herrera (16), D. Kovacevic (16) und Brembly (14) die frühzeitige Heimreise antreten müssen. Auf Seiten der Baskets konnte Mahalbasic mit 19 Punkten und zehn Rebounds ein Double-Double sein Eigen nennen. In der Tippwertung waren abermals Thomas und Kraushaar erfolgreich.
Brose Bamberg – FRAPORT SKYLINERS (Tip-Off: 16.30 Uhr)
Im ersten Spiel des heutigen Tages können die FRAPORT SKYLINERS den Deckel auf den Viertelfinaleinzug drauf machen. Brose Bamberg hingegen ist nach zwei Niederlagen gefordert und zum Siegen verdammt, um ein mögliches Endspiel gegen RASTA Vechta zu vermeiden. Während die Oberfranken lange im ersten Spiel gegen ALBA BERLIN mithalten konnten, war zuletzt gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg nichts zu holen (74:103). Doch die Truppe von Headcoach Roel Moors trifft nun auf einen Gegner, den sie schon zweimal in der regulären Spielzeit besiegen konnten (87:72; 87:76). Am 18. Spieltag waren Elias Harris (25 Punkte), Tre McLean (13) und Paris Lee (11) die Garanten zum Erfolg. Diese drei Akteure waren es im Verbund mit Jordan Crawford (15), die ebenfalls bei der Pleite gegen Ludwigsburg für Output sorgten.
Während der neunfache Deutsche Meister endlich im Final-Turnier ankommen will, konnten die Hessen einen umkämpften Auftritt mit 63:59 gegen Vechta für sich entscheiden. Somit belohnten sich Topscorer Yorman Polas Bartolo (16 PpS) & Co. für bisher couragierte Begegnungen. Die Defense der Mannschaft kann sich traditionell wie immer sehen lassen und bildet den Kern der bisherigen Turnierspiele. Vor allem die Routiniers wie der erwähnte Deutsch-Kubaner Polas oder Quantez Robertson gehen dabei voran. Mit Neuverpflichtung Gytis Masiulis war zuletzt ein 22-Jähriger nervenstark und verschaffte mit einem Dreipunktespiel den begehrten ersten Sieg. Ob Lamont Jones oder Leon Kratzer mit agieren können, bleibt weiterhin fraglich.
RASTA Vechta – ALBA BERLIN (Tip-Off: 20.30 Uhr)
RASTA Vechta gehen langsam die Partien und die Spieler aus, um noch Einfluss auf das Turniergeschehen nehmen zu können. Nach einer unglücklichen Niederlage gegen die FRAPORT SKYLINERS, wo in der Schlussphase unnötige Offensivfouls das Schicksal besiegelten, stehen die Norddeutschen allmählich unter Druck. Zweimal hielt man die Begegnungen eng, doch Trevis Simpson (18.5 PpS) & Co. gingen am Ende immer wieder die Luft aus. Die kurze Rotation mit dem angeschlagenen Kapitän Josh Young sollte nun liefern, um einen Turnierverbleib noch zu ermöglichen.
Dass bei diesem Unterfangen die Trauben hoch hängen, zeigt schon das letzte Ergebnis gegen ALBA BERLIN. Die Hauptstädter gewannen in der heimischen Mercedes-Benz Arena klar mit 101:78. Drei Viertel gingen dabei an die Hausherren. Niels Giffey (14 Punkte) und Marcus Eriksson (13) sowie drei weitere Akteure stellten zweistellige Scoring-Werte auf. Ihr spielerisches Vermögen beweisen sie auch bisher beim Final-Turnier. Zwei Siege gegen Frankfurt (81:72) und Bamberg (98:91) zeugen von einem deutlich bestimmten Weg in das Viertelfinale. Dabei soll nun mit Vechta die Stufe in die K.o.-Runde genommen werden. Insbesondere die Ausgeglichenheit des Kaders spricht für die Berliner. Während Peyton Siva (16 Punkte) die Seinen beim ersten Auftritt führte, war das Kollektiv gegen die Oberfranken der Schüssel zum Sieg.
Wer gewinnt die Partie ? … das tippen unsere Jungs:
Brandon Thomas: FRAPORT SKYLINERS & ALBA BERLIN
Bjarne Kraushaar: Brose Bamberg & ALBA BERLIN
Alen Pjanic: FRAPORT SKYLINERS & ALBA BERLIN