Für die Zweitliga-Basketballer von LTi LICH wird es langsam brenzlig, was den Klassenerhalt in der Pro-A-Liga anbelangt. Die Licher erlebten am vergangenen Wochenende mit der Auswärtspartie gegen den direkten Konkurrenten Schalke 04 ihren sportlichen Tiefpunkt der Saison und sind mit lediglich fünf gewonnenen Spielen Tabellenletzter der Liga. Schalke und Heidelberg besitzen zwei Punkte Vorsprung vor Lich. Am Samstag erhält das Team von Coach Alexander Biller jedoch eine gute Gelegenheit, im Heimspiel gegen die ETB Wohnbau Baskets (20 Uhr, Dietrich-Bonhoeffer-Halle) verlorenen Boden gutzumachen.
Die Gäste aus Essen können ebenfalls noch in den Abstiegsstrudel hineingeraten, haben momentan aber noch sechs Punkte Vorsprung vor dem LTi-Team. Die Hinrundenbegegnung ging deutlich mit 94:67 an Essen, zuletzt mussten die Wohnbau Baskets jedoch eine Niederlage gegen Heidelberg hinnehmen. Zudem können die Licher ihre beiden Doppellizenzspieler Johannes Lischka und Jannik Freese im Heimspiel einsetzen, da die Gießen 46ers erst am kommenden Mittwoch wieder ins Basketball-Geschehen eingreifen werden. „Ich gehe davon aus, dass wir in Bestbesetzung antreten können. Wir müssen jetzt das Ding nach Hause schaukeln“, sagt Alexander Biller, der Trainer der Licher.
Einem schlechten Spiel folgt erfahrungsgemäß ein Gutes, das hofft zumindest der Licher Trainer: „Wir stehen jetzt mit dem Rücken zur Wand. Letzte Woche war es noch nicht Pflicht, zu gewinnen. Jetzt müssen wir gewinnen, wenn nicht, dann sind unsere Chancen auf den Klassenerhalt nur noch sehr gering.“ Erneut hatten die Licher eine gute Trainingswoche, die Biller als nicht ganz so gut wie die Einheiten in der Vorwoche bezeichnet: „Vielleicht ist das ja ein gutes Zeichen. Aber wir sind erst seit etwa vier Wochen eine komplette Mannschaft und müssen jetzt im Schnellverfahren alles nachholen, was die anderen Teams schon am Saisonbeginn getan haben. Das betrifft auch die Bewältigung von Tiefen und Höhen. Wir wollten die Niederlage in Schalke schnell abhaken, das ist nicht allen Spielern so ohne weiteres gelungen. Wir müssen uns jetzt am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen.“
Auch Essen steht in der Pflicht, dieses Spiel zu gewinnen, das verspricht pure Abstiegskampf-Atmosphäre für den Samstagabend. Die wichtigsten Spieler des Gegners, der komplett antreten kann, sind die Combo-Guards Tayron Thomas (15 Punkte pro Spiel) und Brandon Lincoln (15 PpS), Center Richmond Pittman (13 PpS), Flügelspieler Sebastian Schröter (10 PpS) und Brettarbeiter Ethan Shaw (9 PpS). Auch der Ex-Licher Marko Radulovic, der in der Saison 2003/2004 für die Mittelhessen auf Korbjagd ging, nimmt bei Essen eine gewichtige Rolle ein: Er ist mit knapp 20 Minuten Einsatzzeit pro Spiel der sechste Mann des Teams.