Dass sie in der Lage sind, in den direkten Aufeinandertreffen mit den Spitzenteams der 2. Liga Pro A mitzuhalten, hat die Mannschaft des TV LICH in dieser Saison bereits zur Genüge unter Beweis gestellt. Mit den VPV Giants Nördlingen und dem BBC Bayreuth konnte der TVL zwei der acht Mannschaften, die momentan zum großen Kreis der Aufstiegsanwärter zu zählen sind, in der eigenen Halle auch schon bezwingen. Am Freitagabend (Spielbeginn um 20 Uhr) soll in der Sporthalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule ein weiterer Sieg gegen einen „Großen“ der Liga folgen. Die Mannschaft von Head Coach Alexander Biller und „Co“ Marcus Krapp empfängt die SOBA Dragons Rhöndorf, die in der Tabelle punktgleich mit fünf anderen Teams (14:6) hinter dem Spitzenreiter Mitteldeutscher BC stehen (16:4).
Dass die „Drachen“ im Unterhaus der BBL wieder so weit oben zu finden sind, überrascht kaum. Der neue Übungsleiter Olaf Stolz, ehemaliger Bundestrainer des Frauen-Nationalteams, und Manager Michael Wichterich stellten in aller Heimlichkeit einen Kader zusammen, der sich in der Pro A durchaus mit den „Großen“ der Zunft messen kann. Vor allem in der Tiefe ist der ehemalige Erstligist stark besetzt. So war es beim am letzten Wochenende zu Stande gekommenen 92:72-Auswärtssieg in Bremen der deutsche Bankspieler Christian Grosse, der der Partie bei einer 23-minütigen Einsatzzeit mit 26 Punkten seinen Stempel aufdrückte. In dieser Woche hat sich der 23-Jährige im Training jedoch den Mittelfinger seiner Wurfhand gebrochen, voraussichtlich sechs Wochen wird er pausieren müssen. Mit Routinier und Defensivspezialist Goran Kovacev, Johannes Lange und dem vor Saisonbeginn beim Erstligisten Paderborn für zu leicht befundenen Terren Harbut ist die zweite Reihe der Rhöndorfer aber auch ohne Grosse noch gut besetzt. Vor allem der Ex-Hertener Harbut ist mit seiner Körperkraft und Beweglichkeit in der Zone extrem schwer zu verteidigen. „Harbut kommt von der Bank, das sagt schon einiges über die Tiefe des Rhöndorfer Teams aus“, sagt Lichs Trainer Alexander Biller, der weiß, dass die SOBA-Truppe in der Verteidigung großen Druck auf seine Gegner ausüben kann.
Die erste Fünf der Drachen wird angeführt von dem aus der amerikanischen Profiliga ABA gekommenen pfeilschnellen Aufbauspieler Kelvin Parker, der mit 4,9 Assists und 3,0 Ballgewinnen pro Partie in zwei gerade für Point Guards sehr wichtigen Kategorien ganz vorne mit dabei ist und darüber hinaus noch 14,6 Punkte beisteuert. Am Brett verkörpern die Urgesteine Chris Rojik (Power Forward) und Jürgen Malbeck (Center, beide spielen seit der Saison 2004/2005 in Rhöndorf) Zuverlässigkeit und Erfahrung. Der 33-jährige US-Amerikaner Rojik ist mit rund 18 Punkten pro Partie Topscorer des Teams. Daneben sorgen die beiden 24-jährigen US-Boys Matt Dlouhy (SF, 7,5 PpS) und Kris Krzyminski (SG, 11,0 PpS) für Gefahr in gegnerischen Verteidigungsreihen. Blondschopf Krzyminski, der in den Staaten in der Hauptsache als Shooter in Erscheinung trat, hat in Übersee einen enormen Zug zum Korb entwickelt und trifft 63 Prozent seiner Versuche aus dem Zweipunktbereich.
„Es ist nicht nur die Tiefe, sie spielen auch sehr diszipliniert, strukturiert und verteidigen auch sehr ansprechend. Gegen ein solches Team können schon Kleinigkeiten entscheidend sein. Wir dürfen uns keine Schwächephasen erlauben“, so Biller. Der Licher Trainer kann auf sein komplettes Aufgebot vertrauen. Auch Johannes Lischka, der aufgrund einer Grippe in der ersten Wochenhälfte pausieren musste, wird mit von der Partie sein.