Eiskalt im letzten Viertel – GIESSEN 46ers fahren 97:88-Heimsieg gegen EWE Baskets Oldenburg ein

Vorlesen:

Für die 3.635 Fans in der Sporthalle Gießen-Ost stand fest: Der Mann des Spiels hieß eindeutig Max Landis. Mit 32 Punkten führte der Guard der GIESSEN 46ers sein Team zum fünften Saisonsieg im sechsten Spiel. Gegen die bis dahin ungeschlagenen Oldenburger war es bis ins letzte Viertel ein ausgeglichenes und enges Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Den geschlossen auftretenden Hausherren, bei denen auch John Bryant (18 Punkte, 9 Rebounds), Brandon Thomas (17 Punkte) und Benni Lischka (14 Punkte, 8 Rebounds) hervorstachen, konnte auch der überzeugende Oldenburger Center Rasid Mahalbasic (20 Punkte, 10 Rebounds) oder der Topscorer der BBL Will Cummings (17 Punkte) am Ende nichts mehr anhaben.

Nach einem starken Saisonstart mit vier Siegen aus fünf Spielen ging es für die Truppe von Ingo Freyer am Samstagabend gegen die bis dahin ungeschlagene Mannschaft der EWE Baskets Oldenburg, die mit Routinier Rickey Paulding und BBL-Topscorer Will Cummings (20 PpS) an die Lahn reiste.

Der beste Rebounder der Liga wird mit 46ers-Kapitän John Bryant von den Gastgebern gestellt: Der Center startete neben Siyani Chambers, Larry Gordon, Brandon Thomas sowie Benjamin Lischka und konnte nach wenigen Sekunden zunächst mit einem Dreier, dann mit dem Assist für Lischkas Tip-in glänzen. Die Oldenburger Mahalbasic und Paulding hielten im Tempo mit und konnten nach 3 Minuten die 7:9-Führung einheimsen. Die temporeiche aber auch hektische Anfangsphase brachte einige Fehlversuche auf beiden Seiten ein. Die Donnervögel setzten zunehmend ihre starke Defensive ein und trafen im Angriff eine gute Wurfauswahl, weshalb die Gästeführung bis zur 6. Minute ausgebaut werden konnte (7:13). Lischka verkürzte von der Linie, Max Landis kam von der Bank und setzte wenige Augenblicke später seinen ersten Dreier (12:13, 7.). Während John Bryant seinen 2500. BBL-Rebound einkassierte, sorgten Agva und erneut Landis dafür, dass die GIESSEN 46ers mit einem 21:21 in die erste Viertelpause gehen konnten.

Auch die zweiten zehn Minuten begannen mit John Bryant, dessen zwei Zähler jedoch rasch von Rickey Paulding egalisiert wurden (23:23, 11.). Die Gäste spielten in der Defensive bissiger, konnten sich in der Offensive dann auch durch den äußerst motiviert auftretenden österreichischen Center Rasid Mahalbasic den Vorteil erarbeiten (25:29, 13.). Wiederum gelang den 46ers kurz darauf der Ausgleich – Brandon Thomas wurde von Max Montana zum Layup geschickt (29:29, 14.). Weil die Freyer-Truppe sich nun durch Offensivfouls selbst der Abschlusschancen beraubte, gelang den Norddeutschen die etwas deutlichere Führung von 29:36 (5.). Durch Lischka holten die Gießener ihre nächsten Punkte, kassierten hinten aber unmittelbar drei Freiwürfe (31:39, 6.). Insgesamt arbeiteten die 46ers in Defensive und Offensive oft zu ungenau – mit Intensität und Einsatz konnte der Anschluss jedoch gehalten werden. Allen voran Max Landis ist es dank mehrerer starker Abschlüsse zuzuschreiben, dass das knappe Halbzeitergebnis von 42:43 erreicht werden konnte.

Eine Kombination von Lischka und Thomas war die erste sehenswerte Aktion der 46ers in der zweiten Hälfte, deren Beginn jedoch von den Gästen beherrscht wurde (44:48, 22.). Dennoch gelang es den Spielern von Mladen Drijencic auch in dieser Phase nicht, sich abzusetzen. Gießen blieb hauptsächlich durch Freiwürfe von Thomas, Bryant und Lischka im Spiel (51:53, 24.). Landis, Taylor und erneut der starke Lischka punkteten ebenfalls erst wieder nach Fouls, während nun auch die Angriffsbemühungen der Oldenburger deutlich ins Stocken gerieten (56:58, 26.). Endlich rückten wieder spielerische Aspekte in den Vordergrund: Bjarne Kraushaar, gerade erst für sein Saison-Debüt eingewechselt, legte stark auf Lischka, von dem der Ball zu Agva gelangte, der ein Dreipunktespiel einfuhr. Kraushaar, der in der vergangenen Woche erst seinen Vertrag um zwei Spielzeiten verlängerte, legte sogar ein weiteres Dreipunktespiel hinterher und ergatterte endlich wieder die Führung (62:60, 27.). Doch damit nicht genug: Brandon Thomas und wenig später dann erneut das 19-jährige Eigengewächs Kraushaar zogen zum Korb zum 66:60 (28.). Die EWE Baskets aus Oldenburg waren nun in der Verfolgerrolle und konnten diese ebenso gut ausfüllen, wie vorher die 46ers. Keine 60 Sekunden brauchten sie, um unter anderem durch den treffsicheren Schwethelm das Spiel erneut zu drehen (66:67). Das Match blieb auch in der Folge eng umkämpft und ging entsprechend ausgeglichen mit 69:69 in den Schlussakt.

Max Landis knüpfte genau zur richtigen Zeit an seine Form aus dem zweiten Viertel an und avancierte im Laufe des letzten Quartals zum Matchwinner: Sein Dreier und der Steal samt Fastbreak-Dunking von Brandon Thomas bereiteten einen perfekten Einstand in die letzten zehn Minuten für die GIESSEN 46ers (74:69, 32.). Lischka erhöhte mit dem Drive zum Korb. Als Oldenburg dann zwei Freiwürfe verlegte und Bryant im Gegenzug den Dreier buchte, sahen die Fans heute zum ersten Mal eine zweistellige Gießener Führung (79:69, 33.). Gemäß der Story dieses Spiels wären nun die Oldenburger wieder am Zug. Diese holten tatsächlich sechs Punkte in Folge (79:75, 34.). Doch die Spieler um John Bryant konnten erstmals den Vorsprung halten und durchbrachen den bisherigen ausgeglichenen Rhythmus des Matches. Landis wurde beim Dreierversuch gefoult und verwandelte alle drei Freiwürfe, Thomas legte einen Dreier nach Pump-Fake nach. Den Niedersachsen um Paulding und Cummings gelang es nun nur noch, den Anschluss zu halten (85:79, 36.). Erneut war es Thomas, der seine Athletik auf dem Weg zum Korb einsetzte. Bryant von der Linie sowie Max Landis aus der Halbdistanz und der Ferne hielten die Lahnstädter nun souverän auf Siegeskurs (95:84, 39.). Am Ende zeigte das Scoreboard ein 97:88, das von einem lange ausgeglichenen, am Ende aber verdienten Heimsieg der GIESSEN 46ers gegen die EWE Baskets Oldenburg zeugte. Mit jeder Menge Selbstvertrauen und einem ordentlichen Siegkonto können die Spieler von Ingo Freyer nun in anspruchsvolle Novemberwochen gehen, in denen Auswärtsreisen nach Bamberg und München sowie das Hessenderby gegen die FRAPORT SKYLINERS anstehen.

Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Ich bin froh, dass wir mit dem ganzen Publikum im Rücken und bei dieser Stimmung ein solches Spiel gezeigt haben und gegen eine Mannschaft gewonnen haben, die bisher noch ohne Niederlage war. Für unsere Mannschaft ist das ein gutes Zeichen dafür, dass wir eine Menge richtig gemacht haben und auf einem guten Weg sind. Wir hatten über 40 Minuten die Konzentration und vor allem die Intensität – vielleicht etwas länger als der Gegner. Genau daran haben wir gearbeitet und werden natürlich auch weiter fokussiert bleiben.“

Mladen Drijencic (Cheftrainer EWE Baskets Oldenburg): „Ich gratuliere Ingo und seiner Mannschaft zum am Ende verdienten Sieg. Ich glaube wir haben ein sehr spannendes Spiel gesehen. 30 Minuten lang konnte sich keine Mannschaft einen Vorteil verschaffen. Besonders im ersten Viertel haben wir sehr gut verteidigt – leider konnten wir da aber keine deutlichere Führung rausholen, da Gießen immer wieder zurück ins Spiel gekommen ist. In der zweiten Halbzeit haben wir in der Defense nachgelassen, was die Heimmannschaft grandios ausgenutzt hat.“

GIESSEN 46ers – EWE Baskets Oldenburg 97:88 (42:43)

Viertelergebnisse: 21:21, 21:22, 27:26, 28:19

GIESSEN 46ers: Siyani Chambers,  Bjarne Kraushaar (5 Punkte), Jeril Taylor (4), Mahir Agva (7), Alen Pjanic, Max Montana, Max Landis (32), Leon Okpara, Benjamin Lischka (14, 8 Rebounds), Larry Gordon, Brandon Thomas (17), John Bryant (18, 9 Rebounds)

EWE Baskets Oldenburg: Will Jummings (17), Haris Hujic, Karsten Tadda, Frantz Massenat (9), Marcel Keßen, Till Isemann (2), Vojdan Stojanovski (11), Rickey Paulding (9), Rasid Mahalbasic (20), Patrick Schwethelm (15), Nathan Boothe (5)

 Zuschauer: 3.635

Nächstes Spiel: So., 11.11.2018, 15:00 Uhr: Brose Bamberg – GIESSEN 46ers

Letzte News