(Foto: Nico Genslein)

Fast alle wollen in die Playoffs

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Die Saison 2023/24 verspricht, die „wahrscheinlich stärkste 2. Liga, die es je gab“, zu werden

Für Geschäftsführer Jonathan Kollmar ist es die „wahrscheinlich stärkste 2. Liga, die es je gab.“ Ex-Nationalspieler Robin Benzing spricht von einem Unterhaus mit „extrem hohem Niveau.“ Sein Nebenmann Luis Figge glaubt, dass „wir nach einer guten Saison nun eine richtig gute spielen müssen, um unsere Ziele zu erreichen.“ Und Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic schätzt, dass „zwei Drittel aller Mannschaften in die Playoffs kommen wollen.“

Spieler und Verantwortliche der JobStairs GIESSEN 46ers sind sich einig: Die Saison 2023/24 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA wird spannend, herausfordernd, umkämpft. Und wahrscheinlich ein Ritt auf der Rasierklinge. Nicht nur für die Männer von der Lahn, die vergangene Runde erst im Playoff-Halbfinale an Aufsteiger RASTA Vechta scheiterten.

„Wann hat es das schon mal gegeben, dass sich in der ProA gleich vier Ex-Internationale tummeln?“, fragt Robin Benzing, nachdem nicht nur er – aus Uruguays Hauptstadt Montevideo kommend -, sondern mit Bastian Doreth (Nürnberg Falcons BC), Joshiko Saibou (Medipolis SC Jena) und Maik Zirbes (RÖMERSTROM Gladiators Trier) gleich vier Profis, die teils über viele Jahre Deutschland mit dem Adler auf der Brust vertraten, Zweitliga-Luft schnuppern werden. Und dies nicht etwa, weil sie woanders nicht mehr gelitten waren. Sie alle suchen neue Herausforderungen, neue Aufgaben, sie alle wissen, dass sie angetreten sind, ihre Clubs möglichst nach oben zu hieven.

Was vor allem für Center Maik Zirbes gilt, der Trier nach neun Jahren im Unterhaus wieder in die Bundesliga führen soll. Wofür der Club von der Mosel sein Team bis auf Marco Hollersbach komplett umkrempelte, Trainerlegende Don Beck (70) nach 20 Jahren Abstinenz wieder von einem Job an der Mosel überzeugte und darüber hinaus mit dem Kapitän der iranischen Nationalmannschaft, Behnam Yakhchali, Haris Hujic (Leverkusen), dem ehemaligen Hagener Topscorer JJ Mann (Mexiko), Evans Rapique (Mitteldeutscher BC) und Marko Bacak (Artland Dragons) Qualität unter Vertrag nahm. Zirbes selbst, in seiner langen Karriere schon in Serbien, Slowenien, China, den Emiraten, Israel und zuletzt in Portugal unter Vertrag, möchte seine Laufbahn bei den „Gladiatoren“ ausklingen lassen. Er selbst stammt aus Traben-Trarbach, rund 50 Kilometer nordöstlich von Trier gelegen.

Auch Bastian Doreth schloss sich jenem Verein an, bei dem einst seine große und 96 Länderspiele umfassende Karriere begann. Nach dem Bundesliga-Abstieg von medi Bayreuth, wo er acht Jahre aktiv war, ging der 34-jährige Pointguard zurück zu den Nürnberg Falcons BC, mit denen er nun in die Playoffs möchte. Der neue Headcoach Virgil Matthews hat eine Truppe beisammen, in der nicht nur der 375-malige BBL-Routinier, sondern auch Julius Wolf (RASTA Vechta), US-Center Courtney Alexander und Rückkehrer Matthew Meredith (Bayer Giants Leverkusen) für Furore sorgen sollen. Da auch Sebastian Schröder seine achte Saison im „Falken“-Trikot absolviert, gelten die Franken ein wenig als Geheimfavorit der Liga.

Was auch für Medipolis SC Jena gilt, wo sich der ehemalige Gießener Cheftrainer Björn Harmsen entschloss, zum dritten Mal nach 2006 und 2013 auf die Bank Verantwortung zu übernehmen. Ihm steht ein Kader zur Verfügung, in dem Forward Stephan Haukohl und Center Alex Herrera geblieben sind und in dem mit Forward Rasheed Moore (einst Frankfurt), dem syrischen Nationalspieler Amir Hinton und eben Joshiko Saibou Erfahrung hinzugekommen ist. Der 27-fache Internationale, 2021 Olympiateilnehmer in Tokio, spielte zuletzt in Frankreich für JDA Dijon. In der BBL war der 33-jährige Pointguard, der 2013/14 und 2016/17 auch in der Osthalle auflief, für Crailsheim, Berlin, Trier, Würzburg und Bonn aktiv. Er freue sich „auf eine erfolgreiche Mission“, ließ der gebürtige Kölner die Fans in Jena bei seiner Vorstellung wissen.

Es waren Worte, die sich neben den JobStairs GIESSEN 46ers, den RÖMERSTROM Gladiators Trier, den Nürnberg Falcons BC und Medipolis SC Jena auch zahlreiche weitere Clubs auf ihre Fahnen schreiben wollen. Beispielsweise die Bundesliga-Absteiger Fraports Skyliners (mit dem ehemaligen Gießener Coach Denis Wucherer) und BBC Bayreuth, der enorm verstärkte Aufsteiger EPG Baskets Koblenz, Phoenix Hagen, die Eisbären Bremerhaven, die Dresden Titans, die Artland Dragons oder die BOZIC ESTRICHE Knights Kirchheim. Wie gesagt: Es ist die wahrscheinlich stärkste 2. Liga, die es je gab …

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