Die JobStairs GIESSEN 46ers mussten ihre Heimserie in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA nach fünf gewonnen Spielen gegen die Uni Baskets Paderborn beim 99:102 reißen lassen. In einer Highscore-Partie mit insgesamt 55 Fouls, wobei mit den Topscorern Justin Martin (22 Punkte), Stefan Fundic (20) und Jordan Barnes (19) drei Gießener und mit Aaron Kayser sowie Marcus Anderson zwei Paderborner das Spielfeld frühzeitig verlassen mussten, war es der Gastgeber, der überweite Strecke den Rhythmus beibehalten konnte. Der umtriebige Connor Van Anthony konnte mit seinen insgesamt 28 Zählern besonders in der Schlussphase seinen Stempel aufdrücken und so den knappen Auswärtssieg eintüten. Für die Mittelhessen geht es am kommenden Freitag nach Tübingen.
Die Gießener Starting Five blieb mit Jordan Barnes, Luis Figge, Justin Martin, Roland Nyama und Stefan Fundic abermals unverändert. Die Gäste gingen mit Connor Van Anthony, Travis Richard Jocelyn, James Luke Fleming III, Lars Lagerpusch und Marten Linßen ins Spiel.
1. Viertel
Beide Teams legten zielsicher los, wobei insbesondere die ersten Angriffe durch die Zone geführt wurden – bei den Gießenern setzten Barnes und Fundic die Layups in die Reuse (4:4, 2.). Brauner suchte als erstes sein Heil vom Perimeter und verschaffte in Verbund mit Fundic die 9:5-Führung (3.). Den Run egalisierten die Baskets recht schnell und so ging mit einem 9:9 (4.) in die zweite Hälfte des Viertels. Der Paderborner Fleming III hatte sein Händchen danach justiert und vollbrachte mit zwei Dreiern in Folge den abermaligen Führungswechsel (15:11, 5.). Die Partie wurde intensiver, sodass Barnes an die Freiwurflinie kam und Brauner nach drei Offensivrebounds der Gießener zum 15:15-Ausgleich gelangten (6.). Im Einklang ging es in zwei Auszeiten von den jeweiligen Cheftrainern, die jeweils im Anschluss auch Zähler erbrachten (19:19, 8.). Der eingewechselte Luca Finn Kahl zeigte aus der Ecke seine Distanzkünste, was auch gleichzeitig die letzten 46ers-Punkte in diesem Viertel bedeuteten, sodass es mit 24:24 ins zweite Quarter ging.
2. Viertel
Die Nordrhein-Westfalen fanden besser hinein und setzten mit einem 6:0-Lauf ein frühes Ausrufezeichen, was in eine Auszeit der Mittelhessen mündete (24:30, 12.). Aus dieser waren Figge und Fundic listig unterwegs, was sich in einem Layup äußerte (26:30, 13.). Die Gäste waren dennoch gewinnbringender aus der Distanz unterwegs, sodass ein 36:27 (14.) auf der Anzeigetafel für die Uni Baskets prangerte. Die Paradedisziplin der Gießener vermochte dann wieder Martin aufzunehmen und mit einem langen Zweipunktewurf sowie einem überlegten Korbleger, Zähler zu erbringen. Dennoch wirkten die Paderborner griffiger und einer starken Feldwurfquote von 75% war es geschuldet, dass Mitte des Viertels ein 32:45-Rückstand auf dem Tableau der 46ers stand (16.). Martin wirkte dann den dritten Dreier des Teams in die Reuse, was die Gäste zugleich mit einer Auszeit beantworteten (36:47, 17.). Die Mittelhessen setzten zum Schlussspurt an und robbten sich von der Freiwurflinie und durch Martins Dreier zum 46:50-Halbzeitergebnis.
3. Viertel
Aus der Kabine kamen die Hausherren hellwach – zunächst war Barnes mit Fadeaway-Jumpshot erfolgreich und eine Szene später setzte Nyama ein And-One zum 51:50 (22.) in die Reuse. Die Antwort der Uni Baskets folgte mit einem 11:2-Lauf, was gleichzeitig ein 61:53-Vorteil generierte (23.). Spielmacher Barnes entgegnete dem Ansturm mit zwei Dreiern zum 59:61 (25.) und es folgte die Auszeit der Paderborner. Die Mittelhessen hielten ihre gewonnene Energie oben, sodass es mit 63:63 (27.) in die Schlussphase des Viertels ging. Ein Dreipunktespiel von Linßen erbrachte noch einmal die zweite Luft bei den Gästen, sodass beim Stand von 69:65 (27.) ein Timeout der Hausherren folgte. Als Fleming III per Floater auf 71:65 stellte, sollte im Anschluss der starke Gießener Barnes das Feld nach seinem fünften Foul verlassen. Die Gäste nutzten diese hitzige Endphase und schraubten die Führung auf 77:68 aus.
4. Viertel
Die Osthalle wurde laut und die JobStairs GIESSEN 46ers pushten sich mit einem Distanzwurf von Brauner aus der Ecke und Strafwurf von Martin zum 72:77 (31.). Das Paderborner Spiel war aber weiterhin im Flow, sodass Gießen nach einigen Unaufmerksamkeiten wieder einem 72:83 (33.) nachlaufen musste. Es folgte die Zeit der Dreier-Disziplin, wobei die Mittelhessen ihre gewohnte Wurfsicherheit demonstrierten und dank eines Dunkings von Fundic in der Folgezeit auf 83:86 (35.) stellten. Eine Auszeit der Gäste brachte keine gewünschte Ruhe ins Spiel und die Mittelhessen übernahmen durch ein Tip-In von Fundic die 87:86-Führung (37.). Nach dieser Aktion musste Fundic nach seinem fünften Foul das Parkett räumen. Die Crunchtime eröffnete Martin mit einem Dreier von Downtown, um dann eine Sequenz später mit seinem zweiten unsportlichen Foul die Segel zu streichen, sodass Paderborn von der Straflinie den 91:90-Führung (38.) übernahm. Spielmacher Anthony war es dann, der fünf Punkte in die Gießener Reuse bugsierte und eine Minute vor Schluss für die Vorentscheidung sorgte (90:96, 39.). Am Ende mussten sich die JobStairs GIESSEN 46ers nach großem Kampf mit 96:102 geschlagen geben.
Branislav „Frenki“ Ignjatovic (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Zunächst Glückwunsch an meinen Trainerfreund Steven und die Uni Baskets Paderborn für den am Ende verdienten Sieg. Als Trainer ist es schwierig, weil man die ganze Woche viele Dinge trainiert, dann kommt das Spiel und man muss sich am Ende fragen wieso es nicht geklappt hat. Wir wollten dieses vorab „Highscore-Game“ vermeiden und dann schafft es Paderborn in der ersten Hälfte 50 Punkte zu erzielen. Das ist ein Effekt der oft passiert. Die Gegner kommen nach Gießen und haben die Motivation besten Basketball zu spielen, weil sie die Gießener Basketballtradition kennen. Es ist kurios, dass wir dennoch immer in solche Partien wieder zurückfinden und Chancen zum Sieg haben. Wir haben heute drei wichtige Spieler im Laufe der Partie durch zu viele Fouls verloren und konnten Anthony nicht unter Kontrolle bringen. Das sind Dinge, die wir als Team nicht verkraften können.“
JobStairs GIESSEN 46ers – Uni Baskets Paderborn 99:102 (46:50)
Viertelergebnisse: 24:24, 22:26, 22:27, 31:25
JobStairs GIESSEN 46ers: Jordan Barnes (19 Punkte), Nico Brauner (11), Finn Döntgens, Maximilian Begue, Stefan Fundic (20), Luis Figge, Luca Finn Kahl (3), Justin Martin (22), Kevin Strangmeyer (9), Roland Nyama (6), Karlo Miksic (9)
Uni Baskets Paderborn: Marcus Aaron Malcolm Anderson (4), Connor Van Anthony (20), James Luke Fleming III (18), Nicolas Ignacio Marty-Decker (8), Marten Linßen (19), Jens Großmann, Johannes Konradt, Travis Richard Jocelyn (14), Aaron Kayser (7), Lars Lagerpusch (4)
Zuschauer: 1.736
Nächstes Spiel: Fr. 23.12.2022, 19.30 Uhr, Tigers Tübingen – JobStairs GIESSEN 46ers