Matthias Goddek, Shooting Guard und Kapitän der Bayer Giants Leverkusen, ist ein echtes Giants-Urgestein. Der 27-Jährige spielte bereits in Leverkusen für die Bayer-Truppe, als diese noch in der Beko BBL spielte. In der vergangenen Saison schaffte der gebürtige Kölner mit seiner Mannschaft den Aufstieg in die ProA, wo er am Samstag mit seinem Team auf unsere GIESSEN 46ers trifft. Wir haben Matthias zum Saisonbeginn und seinen Erwartungen interviewt.
Hallo Matthias, Ihr seid in der vergangenen Saison Meister der ProB geworden und somit der einzige Aufsteiger. Welche Rolle werdet ihr in der kommenden Saison in der ProA spielen?
Matthias Goddek: „Da wir bislang noch nicht in der ProA gespielt haben und die Liga nur schwer einschätzen können, ist das zum jetzigen Zeitpunkt natürlich schwer zu sagen. Wir haben uns mit Ben Spöler und unseren Amerikanern gut verstärkt, mussten aber den Abgang von unserem Topscorer Josh Parker verkraften. Dazu hat sich John Eggleston am Wochenende verletzt und wird uns mehrere Wochen fehlen. Von daher müssen wir schauen, wie uns der Saisonstart gelingen wird. Wenn alles gut läuft, sehe ich aber einen Mittelfeldplatz für uns als realistisch an. Wichtig wird für uns aber natürlich sein, möglichst nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Das war übrigens eigentlich auch unser Ziel in der vergangenen Saison.“
In der Vorbereitung habt ihr gegen viele unterklassige Teams gespielt. Im Aufeinandertreffen mit dem ProA-Team aus Paderborn aber mit 20 Punkten gewonnen. Wie lief die Vorbereitung aus Deiner Sicht und wie schätzt Du den Verlauf der Vorbereitung ein?
Goddek: „Die Vorbereitung war insgesamt für uns relativ kurz. Da die Mannschaft aber größtenteils zusammengeblieben ist, haben wir keine allzu lange Anlaufzeit benötigt, um in die Systeme und den Rhythmus zu kommen. Von unserer Leistung gegen Paderborn waren wir selber überrascht, der Sieg ist aber schwer zu bewerten. Am letzten Wochenende haben wir dann gegen Herten verloren, wo wir keine gute Leistung gezeigt haben. Insgesamt würde ich aber sagen, dass unsere Vorbereitung recht gut lief.“
Ihr seid als Team im Großen und Ganzen zusammengeblieben. Wie stark schätzt Du Eure Mannschaft in dieser Saison ein?
Goddek: „Wir haben nur drei neue Spieler dabei, ansonsten kennen wir uns und natürlich Trainer Achim Kuczmann ziemlich gut. Das sehe ich schon als einen großen Vorteil an. Wir haben also nicht bei Null angefangen und so war es recht leicht wieder reinzukommen. Trotzdem müssen wir nun erstmal abwarten, wie gut wir schon als Team zusammenspielen können, wenn es darauf ankommt.“ Du gehörtest in der vergangenen Saison zu den Leistungsträgern bei den Giants.
Was sind Deine persönlichen Ziele für die neue Spielzeit?
Goddek: „Mein Ziel ist es, wieder einen Schritt nach vorn zu machen. Ich will dem Team weiterhelfen und es natürlich auch führen. Mit meiner Erfahrung kann ich sicherlich unseren jungen Spielern weiterhelfen.“
Du bist Kapitän und einer der erfahrensten Spieler im Team. Bist Du derjenige, der das Team zusammenholt und Wortführer ist?
Goddek: „Wir haben mehrere Spieler, die das Wort ergreifen, da bin ich nicht der Einzige. Jeder der Älteren übernimmt diesen Job. Das funktioniert bislang sehr gut.“
Wen siehst Du in der kommenden Saison als Auf- und Abstiegskandidaten und wo sortieren sich die Bayer Giants Leverkusen ein?
Goddek: „Das ist für mich kaum möglich zu beantworten. Die Liga kenne ich dafür nicht gut genug. Basketball ist aber immer noch ein Teamsport. Nach sechs oder sieben Spielen wird sich zeigen, wo sich die Teams einsortieren werden. Für uns sehe ich das Mittelfeld der Tabelle als realistisch an. Wenn alles gut geht können wir vielleicht sogar in Richtung Playoffs schielen.“
Ihr seid nun in der zweithöchsten Spielklasse angekommen. Merkt man in Leverkusen wieder eine Art Aufbruchsstimmung?
Goddek: „Es ist hier weiterhin sehr schwer an Geld zu kommen, aber wir arbeiten alle hart dafür. Wir merken dazu, dass die Fans oder auch ehrenamtlichen Helfer wieder mehr werden, die Halle ist voller. Die Begeisterung ist wieder zurückgekehrt.“
Du hast in der Vergangenheit bereits gegen Gießen gespielt und kennst die Sporthalle Gießen-Ost. Was ist Dir besonders in Erinnerung geblieben?
Goddek: „So häufig war ich noch nicht da, aber ich weiß, dass es eine enge Halle ist mit einer hitzigen Atmosphäre. Ein echter Hexenkessel, in dem es Sinn macht, mehr mit Körpersprache als mit der Stimme zu kommunizieren.“ Am Samstag gastiert ihr in Gießen. Was glaubst Du? Wie geht das Spiel aus? Goddek: „Wir wollen natürlich die Punkte mitnehmen, das ist ja klar. Und wenn wir unsere Leistung abrufen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir das auch schaffen können.“
Vielen Dank für das Gespräch, Matthias!