Einen Tag vor dem Jahreswechsel mussten die GIESSEN 46ers beim Schlusslicht RASTA Vechta antreten. Am Freitagabend zeigten die Gäste, nach der Niederlage in Bonn, eine kämpferische Leistung und siegten am 17. Spieltag der easyCredit BBL-Saison 2016/17 glücklich mit 87:83. Topscorer auf Seiten der Lahnstädter war der Forward Thomas Scrubb mit 18 Zählern. Zudem lieferte Kapitän Cameron Wells mit 12 Punkte und 10 Assists ein Double-Double ab.
Bei der dritten Auswärtsbegegnung in Folge für die Mittelhessen vertraute 46ers-Cheftrainer Denis Wucherer auf die gewohnte Startformation mit Cameron Wells, Skyler Bowlin, Thomas Scrubb, Marco Völler und Justin Sears.
Die ersten Minuten begannen auf beiden Seiten verfahren, bis Wells sich den Ball schnappte und Bowlin bediente, der somit die ersten Punkte auf das Scoreboard zum 2:0 (2.) zauberte. Der Bann schien auf beiden Seiten fortan gebrochen und so stand es nach vier Minuten 7:6 für die Gastgeber. Die Gießener ließen in den ersten Minuten das Spielgerät gut rotieren und scorten durch Völler zum 8:7 (5.). Die Mittelhessen fanden aber noch nicht den defensiven Schlüssel, so das Vechta immer wieder zu einfachen Punkten kam. Sears per Dunking konnte den zwischenzeitlichen Vier-Punkte-Rückstand auf 12:14 (7.) verkürzen. Der agile Wells glich anschließend die Partie zum 14:14 (7.) aus. Jetzt waren es wieder die Niedersachsen, die durch Devin Searcy die 19:16-Führung (8.) übernahmen. RASTA übernahm in dieser Phase die Initiative und konnte per Buzzerbeater durch den Ex-Gießener Besnik Bekteshi einen 7:0-Lauf zum 29:19 beenden.
Im zweiten Viertel agierten die Mittelhessen immer noch sehr umständlich in ihren Bemühungen in der Offensive, als auch in der Defensive. Der Rückstand baute sich sukzessive weiter aus, bis Sears wieder einmal mit einem Dunking ein Lebenszeichen setzte (21:32; 12.). Dann war es Benjamin Lischka der mit einem Dreier zum 24:31 die Hoffnung der Lahnstädter weiter nährte. Der 46ers-Flow schien in der Offensive wieder gefunden worden zu sein und die Gießener trafen fortan bessere Entscheidungen. So war Dwayne Evans zur Stelle und verkürzte auf 28:34 (14.). Daraufhin nahm RASTA-Headcoach Andreas Wagner eine Auszeit, um die aufkommende Gäste nicht ins laufen kommen zu lassen. Diese Maßnahme schien aber keinen Erfolg zu haben. Scrubb blockte einen Wurf und der Fastbreak konnte von Lischka per Layer vergoldet werden (32:36; 16.). Frank Gaines ließ die Gießener Aufholjagd mit einem Vier-Punkte-Spiel wieder etwas ins Stocken geraten (40:32; 17.). Die Flamme schien ganz erloschen, als Moses Ehambe mit einem Korbleger zum 44:32 (18.) für RASTA einlegte. Daraufhin nahm 46ers-Cheftrainer Denis Wucherer eine nötige Auszeit, um seine Mannen wieder richtig einzustellen. Dies schien zu fruchten und Scrubb ließ fünf Punkte zum 37:44 (18.) folgen. Wiederum eine Auszeit auf Seiten der Gastgeber ließ den Vorsprung von Vechta auf 49:40 (19.) anwachsen. So ging es dann auch in die Kabine.
Die zweite Halbzeit begann mit vier Punkten von Vechta-Akteur Christian Standhardinger, die durch drei Dreier von Scrubb und Völler beantworten werden konnten (48:56; 23.). Dennoch bekamen die Gießener in der Verteidigung immer noch nicht den Zugriff, so dass die Mittelhessen den Anschluss nicht fanden und Gaines auf 62:51 (24.) für Vechta erhöhte. Kapitän Wells setzte jetzt Zeichen, markierte einen Dreier und ließ anschließend Völler mit einem Korbleger gut aussehen (56:62; 25.). Scrubb mit einem weiteren Steal, der durch Saibou per Korbleger vollendet wurde und es nur noch 58:62 (26.) aus Gießener-Sicht stand. Die Mittelhessen zeigten fortan auf beiden Seiten des Courts ihr Können, kamen durch Saibou und Sears zum 63:63-Ausgleich (28.). Nun trumpfte aber wieder der Aufsteiger auf und legte eine 5:0-Lauf zum 68:63 (29.) hin. Bowlin unterbrach den Run der Gastgeber mit einem letzten Dreier zum 67:68.
Der starke Frank Gaines (21 Punkte) auf Seiten der Niedersachsen brachte seine Farben mit 70:67 wieder ein wenig auf Abstand im letzten Viertel (31.). Maurice Pluskota und Dwayne Evans sorgten im Verbund für den abermaligen Ausgleich (70:70; 33.). In der spannenden Partie konnte Lischka und Saibou per Dreier die 77:70-Führung für die Gießener herausspielen (34.). Die anschließende Auszeit von Vechta konnte die auftretende Konfusion der Gastgeber auch nicht beheben und Scrubb erhöhte auf 81:70 für die Gäste (35.). Gießen spielte sich in einem Rausch und Lischka ließ einen Dreier folgen (84:72; 36.). Doch Vechta gab sich nicht auf und Ehambe konterte mit einem Dreier zum 77:84 (37.). Die Gastgeber warfen alles in die Waagschale und die Crunchtime sollte ein umkämpftes Ringen werden. Standhardinger und der überragende Gaines verkürzten für ihre Farben auf 83:84 (39.). Sekunden vor Schluss kam der entscheidende Steal von Scrubb, der nur mit einem unsportlichen Foul gestoppt werden konnte. Die folgenden Freiwürfe verwandelte der Kanadier sicher zum 86:83. Bowlin setzte mit seinem Freiwurf zum 87:83 den Deckel drauf und sorgte für den glücklichen Auswärtssieg der Mittelhessen.
Denis Wucherer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „ Ich bin dem Ergebnis natürlich durchaus zufrieden. Es ist eigentlich genau das eingetreten was ich befürchtet habe. Vechta war inspiriert von den gezeigten Leistungen der letzten Wochen. Sie haben ein starkes erste Viertel gezeigt und wir haben erneut nicht genug Energie auf das Parkett bringen können, die nötig sind, um in der BBL genug Stopps zu generieren. Zur Halbzeit war das Ziel, im letzten Viertel auf Tuchfühlung zu sein. Wir konnten dieses Ziel erreichen und so das Spiel knapp für uns entscheiden.“
Andreas Wagner (Cheftrainer RASTA Vechta): „ Glückwunsch an Denis und Gießen zum Sieg. Nach einer guten ersten Halbzeit, hat Gießen den Druck in der zweiten Halbzeit erhöht. Insbesondere der Druck auf unsere Guards wurde merklich stärker und so konnten wir unsere Offensive nicht mehr so ins laufen bringen. Wir haben uns zu sehr beeindrucken lassen und einfach zu viele Turnover produziert. Gießen konnte sich immer im Spiel halten und mit einem 0-Run gegen uns, wurde es immer schwieriger. Letztendlich waren die Ballverluste für unsere Niederlage verantwortlich.“
RASTA Vechta – GIESSEN 46ers 87:83 (49:40)
Viertelergebnisse: 29:19, 20:21, 19:27, 15:20
RASTA Vechta: Philipp Neumann (2 Punkte), Devin Searcy (11), Niklas Geske (2), Besnik Bekteshi (8), Derrick Allen (1), Moses Ehambe (17), Travis Warech (5), Larry Gordon, Christian Standhardinger (16), Frank Gaines (21)
GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou (12), Justin Sears (10), Dwayne Evans (4), Thomas Scrubb (18), Skyler Bowlin (8), Benjamin Lischka (14), Jahenns Manigat, Cameron Wells (12, 10 Assists), Maurice Pluskota (3), Marco Völler (6)
Zuschauer: 3.140
Nächstes Spiel: Sonntag, 07.01.2017, 15.30 Uhr: FRAPORT SKYLINERS – GIESSEN 46ers