Tim Schwartz stand in der Saison 2010/11 bei den GIESSEN 46ers unter Vertrag. Seitdem spielte er zwei Spielzeit in Jena, ehe er vor Saisonbeginn zur BG Karlsruhe, dem kommenden Gegner der 46ers, wechselte. Vor dem Spiel am Freitag stand uns Tim im Gegnerinterview Rede und Antwort.
Hallo Tim, nach dem sechsten Spieltag steht Ihr mit nur einem Sieg auf dem 14. Tabellenplatz. Ihr habt Euch den Saisonstart sicherlich etwas anders vorgestellt, oder?
Tim Schwartz: „Ja, wir haben uns den Saisonstart natürlich ganz anders vorgestellt. Wir haben eigentlich erwartet, dass wir am anderen Ende der Tabelle zu finden sein werden. Dementsprechend wollen wir das natürlich auch schnellstmöglich hinbekommen und uns Schritt für Schritt nach vorne arbeiten.“
Woran liegt die Niederlagenserie?
Schwartz: „Das hat mehrere Gründe. Wir sind seit der Vorbereitung nie komplett und haben teilweise nur mit sechs Spielern trainiert. Es war nicht möglich mal im Training 5-gegen-5 zu spielen, darum haben wir auch keinen Rhythmus gefunden. Durch die Verletzung von Rouven Roessler haben wir dazu noch ein Problem auf der Aufbauposition und zuletzt zu viele Ballverluste produziert. Unsere Mannschaft zeigt bisher aber auch zwei Gesichter. In Nürnberg haben wir mit 25 Punkten geführt und am Ende doch noch verloren, gegen Cuxhaven war es ähnlich. Das hätten jeweils schon mal Richtungswechsel bedeuten können. Es ist wirklich völlig verrückt, wir können uns aber nicht rausreden, sondern müssen kleinere Brötchen backen und Spiele gewinnen.“
Gibt es dadurch denn aktuell Unruhe in der Mannschaft, dem Verein oder Umfeld?
Schwartz: „Nein, nicht wirklich. Klar, es gibt hohe Erwartungen an uns, die sicherlich auch gerechtfertigt sind. Wir werden aber den Erwartungen bislang nicht gerecht. Es liegt an uns Spielern uns da rauszuarbeiten.“
Kommen wir zu Dir: Nach Deiner Zeit in Kaiserslautern bzw. Homburg bei den Braves, in Gießen und Jena ist Karlsruhe nun Deine vierte Station. Wie hast Du Dich in Karlsruhe eingelebt? Fühlst Du Dich wohl?
Schwartz: „Ja, ich fühle mich sehr wohl hier. Ich habe im Sommer geheiratet und wohne in der Nähe meiner Frau, die ich jetzt häufiger sehen kann. Das familiäre Umfeld ist sehr wichtig für mich. Aber auch die Stadt gefällt mir gut. Genauso das Training und die Zusammenarbeit mit Trainer Torsten Daume. Es fehlen nur mehr Siege, dann wäre hier alles perfekt.“
Was waren die Gründe für Dich, Jena zu verlassen und nach Karlsruhe zu wechseln?
Schwartz: „Jena hat im Sommer einen kompletten Umbruch vollzogen, daher habe ich mich umorientiert. Ich war mit ein paar Vereinen in Gesprächen, die Entscheidung fiel dann auf Karlsruhe. Ich bin froh, dass es so gekommen ist und hoffe, dass ich hier länger bleiben kann.“
Du stehst bislang knapp 37 Minuten pro Spiel auf dem Feld, hast gegen Kirchheim und Nürnberg durchgespielt. Macht Dir die viele Minutenzahl zu schaffen?
Schwartz: „Nein, ich sehe das sehr positiv. Ich freue mich über jede Minute, die ich spielen kann. Der Trainer vertraut mir, weiß, dass ich körperlich fit bin und er sich auf mich verlassen kann. Ich bin glücklich hier so viel Spielzeit zu bekommen und ein wichtiger Teil der Mannschaft zu sein. Das gibt mir viel Selbstvertrauen.“
Am Freitag geht es für Dich an die alte Wirkungsstätte. Freust Du Dich besonders auf das Spiel in Gießen?
Schwartz: „Ja, es ist immer etwas Besonderes dort zu spielen, wo man vorher selber aktiv war. Dazu habe ich ja Familie, die in der Nähe von Gießen wohntn. Natürlich freue ich mich auch auf die Gießener Fans, auch wenn sie diesmal nicht mein Team anfeuern werden.“
In Eurem Kader ist ja schon früh viel Bewegung drin. Kommt Euch das am Freitag zu Gute oder macht es das eher schwerer für Euch?
Schwartz: „Auf lange Sicht wird es uns sicherlich gut tun, dass die neuen Jungs da sind. Momentan macht uns die Situation wenig ausrechenbar, auf der anderen Seite ist aber das auch genau unser Problem. Wir waren bislang nie wirklich komplett. Unsere Aufgabe ist es nun schnellstmöglich als Team zusammenzuwachsen und unsere Stärken zu finden.“
Wo wird am Freitag der Schlüssel zum Erfolg liegen?
Schwartz: „Das ist schwierig zu sagen, aber klar ist, dass für uns nur ein Sieg zählt. Wir wollen uns aus unserer schwierigen Lage befreien, am liebsten natürlich schon ab Freitag. Wir müssen mit viel Kampf und Herz zu Werke gehen, die Rebounds holen und Gießen in der Defense stoppen. Am Ende wird sich aber sicherlich die Mannschaft durchsetzen, die sich mehr für den Sieg aufopfert.“
Vielen Dank, Tim!